Rebellion gibts nicht zum download - Wir sehen uns auf der Straße

Sonntag, Januar 31, 2010

Ranola's herzliche Reifen

Ranola Die Platte sagt uns, daß man sie laut hören soll und das sie aus dem Jahre 1984 ist, doch neben den Titeln der Songs gibt es keinerlei weitere Informationen und ich konnte zu dieser Band auch nichts weiter herausfinden. Die Leute scheinen wie vom Erdboden verschwunden zu sein, vielleicht melden sie sich ja bei uns aufgrund dieser Kritik, denn es würde mich schon interessieren, was sie heute machen. RANOLA würde ich jedenfalls nur bedingt zur Neuen Deutschen Welle zählen, da sie zum Abflauen der Musikbewegung erschienen sind. RANOLA ist eigentlich eher ein wenig punkig, wobei es nicht wirklich Punk ist. Die Stimme klingt wie bei EA80, die Gitarren sind kaum verzerrt und irgendwie ist es eher düster im Stile von Fliehende Stürme. Die Texte sind recht politisch, andere wiederum sind eher Spaß, wie z.B. die "1. Englischstunde". RANOLA ist eine Platte, die ich seit vielen Jahren immer wieder gerne höre und die mir bis heute immer noch sehr gut gefällt.(backagain)


Recht Herzlich Als 1982 die kommerzielle NDW losbrach, erschienen auch viele gute Platten, die in der Masse ziemlich untergegangen sind, leider…

Eine davon war „Hab Mut Zu Deinen Lüsten“ von RECHT HERZLICH, die zwei kleinere Hits mit „Der Kleine Elefant“ und „Walpurgisnacht“ hatten, wobei der erste Titel bis heute gerne auf NDW-Compilations verwendet wird und der zweite in der Minimal-Electro/Minimal-Wave-Szene ein kleiner Klassiker ist. Darüber hinaus ist aber das ganze Album sehr gut und enthält jede Menge weiterer guter Songs, die irgendwo zwischen Fee und Camilla Motor einsortiert werden können. Die Musik ist zwar recht poppig, aber gute Texte und guter Mann/Frau-Gesang sorgen dafür, dass es nicht oberflächlich oder schlagermäßig wird. Ähnlich wie bei Ixi oder Zaza haben einige Texte einen kleinen, bösen sexuellen Unterton. Das Gestöhne in „Walpurgisnacht“ oder der Text von „1000 Lüste“ dürften damals durchaus noch Anstoß erregt haben (heute natürlich nicht mehr) und vielleicht sogar den größeren Erfolg verhindert haben. Trotzdem, oder gerade deswegen waren RECHT HERZLICH eine liebenswerte Band einer tollen musikalischen Zeit, die man gerne in Erinnerung behält.(backagain)


Reifenstahl REIFENSTAHL gehören zu den obskuren Gewächsen der fruchtbaren Düsseldorfer Szene Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre. Inwieweit sie Bezug zu Bands wie Der Plan, Mittagspause, S.Y.P.H. etc. hatten, kann ich nicht sagen, auf jeden Fall passen sie aber genau in diese Schiene. Der Sound ist wohl das, was man als minimalistisch bezeichnen muss, viel weniger geht nicht. Titel wie „Die Wunderwaffe“ müssten in der sammelwütigen Minimal-Electro Gemeinde eigentlich zu den gesuchtesten Liedern gehören. Auch die Texte sind auf das Notwendigste begrenzt und bestehen teilweise nur aus wenigen Wörtern.

„Die Wunderwaffe“ passt absolut perfekt in die Zeit, in der die Platte entstanden ist und war viel zu schräg, um kommerziell erfolgreich zu sein. Stattdessen lecken sich heute die Sammler alle 10 Finger danach, vor allem auch wegen solch kultiger Songs wie „Space Invaders“.(backagain)


Ranola



Titelliste

01 Vergeltung
02 Der Kanzler
03 Adam und Elise
04 Märchenstunde
05 Die Mauern Von Jericho
06 Die Roten Kommen
07 Beirut
08 1.Englishstunde
09 Blumen
10 Leibgericht
11 Drogen
12 Geliebter Verräter
13 Moorsoldaten

Genre: Rock
Bitrate: 320 kBit/s

Year: 1984


Hab Mut zu Deinen Lüsten



Titelliste

01 1000 Lüste
02 der kleine Elefant
03 tanz mit Sergio
04 Republik
05 Walpurgisnacht
06 tanz mit Vera
07 gut bewegen
08 10 Go
09 mach mich heiser
10 macchinisimo e nostalgia
11 Walpurgisnacht (extended)
12 10 Go (new mix)

Genre: NDW
Bitrate: 192 kBit/s

Year: 1982


Die Wunderwaffe



Titelliste

01 One Two
02 Die Wunderwaffe
03 Der Wüstenfuchs
04 Epilog
05 Space Invaders
06 Zerbröckelnde Gesellschaftsstrukturen
07 Bonanza
08 Intellektuell
09 Reumütige Raumfahrer
10 Tritt' bitte nicht auf mein Glas
11 Je´t Air (Ich dich Luft)
12 Ich denke oft an dich (Live)

Genre: NDW
Bitrate: 192 kBit/s

Year: 1981


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Schuster's Panzerknacker

Matthias Schuster Dass der Elektronikspezialist Matthias Schuster anfang der 80er neben seinen hauptberuflichen Engagement als Geisterfahrer noch diverse Nebenprojekte am Laufen hatte, ist wohl hinlänglich bekannt. Einige dieser, heute sehr gesuchten, Vinyls gibt es jetzt auf der CD-Neuauflage von Atemlos, seiner 82er LP, aus dem Hause NLW. Neben dem kompletten, digital remasterten Album enthält die CD weiterhin die komplette Ritual Maxi in überarbeiteter Form sowie die Im Namen Des Volkes Single und zwei unveröffentlichte Aufnahmen/Remixe aus den Ritual-Sessions. Die CD enthält Hits wie "Für Alles Auf der Welt", "Ritual III", "Ich war da, leergebrannt" und "Raumkrank".

Die Soundqualität variiert leider etwas, was bei fast 25 Jahre altem Material auch nicht verwunderlich ist: Während das Bonusmaterial tadellos daherkommt, sind bei der "Atemlos" Aufnahme leichte Vinylgeräusche zu erahnen. Ein richtiger Traum ist dagegen das Booklet im großen DVD-Format. Auf 8 farbigen Seiten enthält es alles Coverabbildungen, einen ausfühlichen Lebenslauf von Matthias Schuster und für den Fan sehr interessante Auflistungen der verwendeten Instrumente/Synthis für jedes einzelne Lied.

Ein Muss für jeden ambtionierten NDW Fan und Freund gepflegter Minimaleletronik!(ichwillspass.de)


Panzerknacker AG Hier mal wieder ein oberkultiges Album aus dem echten NDW-Untergrund. Die PANZEKNACKER AG kam aus Berlin und hat diese Platte "ohne den Rockzirkus des Senats für kulturelle Angelegenheiten" aufgenommen und veröffentlicht. Umso beachtenswerter, daß die LP in einem ziemlich coolen Aufklappcover kommt.Am Schlagzeug sitzt ein gewisser Jörg Fukking und wenn mich nicht alles täuscht, hat der ein paar ganz frühe Songs von den Ärzten produziert, nachzulesen auf dem Cover der "Die Ärzte Früher" LP. Jeder Song dieser Platte ist gleich einer Musikrichtung zugeordnet, z.B. "Schlager/Polit Wave", "Ska/Popular Wave", "Tango/Rasta Wave" oder "Disco/Cool Wave" und entsprechend sind die Songs dann auch gestaltet, wobei die Unterschiede letztendlich nicht so groß sind, da immer das gleiche Instrumentarium benutzt wurde. Auf alle Fälle ist die Platte aber echte Neue Deutsche Welle mit Rest-Anklängen an die Punkwelle. Die Texte sind ziemlich abgefahren und weit entfernt von schlagerhaften Ergüssen so mancher später erfolgreichen Band, die auf der Welle mitgeschwommen ist. Texte wie "Wir fordern die Kindersicherung für den Intimvibrator" oder "Ich bin total verknallt in die Kleine von der Frittenbude, total verknallt in ´ne Frittenbude, sie riecht so angenehm, von den Haar´n bis zu den Zeh´n nach Frittenbude" wären wohl für die große Masse der Plattenkäufer zu abgedreht gewesen, als das die Platte ein kommerzieller Erfolg hätte werden können.Man stelle sich eine Mischung aus Ärzte, Geisterfahrer, Palais Schaumburg und Cats TV vor, was ja alles großartige Bands waren. Leider ist diese Platte inzwischen auch schon ziemlich selten und dementsprechend teuer geworden, aber stehen lassen würde ich sie nicht, wenn ich auf coolen NDW-Sound stehe und sie noch nicht hätte.(backagain)


Atemlos



Titelliste

01 für alles auf der Welt
02 Umarmung
03 Schlaglichter
04 language trainer
05 habari gani
06 an rah robeel
07 atemlos
08 harakiri
09 g.f
10 Geschichte der Nacht
11 Verlangen
12 mussuri sana
13 der schwarze Engel

Genre: Alternative
Bitrate: 128 kBit/s

Year: 1981


Wir sind alle Panzerknacker



Titelliste

01 wir sind alle Panzerknacker
02 Irrenoffensive
03 Digital-Terror
04 Sicherheit
05 no more Müsli
06 Musik für Millionen
07 Deosprays
08 Discophrenia
09 puka puka
10 Edgar im Kaufhaus
11 Hundescheisse

Genre: Deutschpunk
Bitrate: 128 kBit/s

Year: 1981


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tolles aus hamburg.

Weiter geht's mit einer wirklich guten Rapperin des wirklich guten Schmuf Hamburg Labels: TemmyTon.

Textlich sicher eher entspannt und weniger radikal. Trotzdem ist sie auf ihrem bisher einzigen Album "Komma aufn Punkt" sicher nicht sinnleer und ziemlich wohlklingend ;) Worum's geht, lässt sich an der Tracklist recht gut ablesen.
Der Flow, die Beats und auch die einfach schönen, wenig platten, Lyrics ("ich will mit dir rappen, singen, dancen, springen, lachen, weinen, affig sein, streiten, lernen, kuscheln, schwärmen, träumen unter unsern sternen...") überzeugen.

Dass sie auch anders kann, beweist sie mit Tracks wie "Deutschland" (nicht auf diesem Album zu finden). Definitiv hörenswert.

Insgesamt ist es etwas ruhig geworden um Schmuf Hamburg. Familie, Geldbedürfnis usw. spielen da wohl eine Rolle - nunja, es gibt erstmal genug zum hören:

Ich komm zu dir
Ohh (Schmuf Allstars)
Komma aufn Punkt




Komma aufn Punkt (2007)














Titelliste:
1. Komma aufn Punkt feat. Bo Flower
2. Der Ton macht die Musik
3. Kopf Hoch
4. Ich bin da
5. Leg die Leinen los feat. Selma Montana
6. Ich komm zu Dir
7. Nur Musik feat. Sleepwalker
8. Babee
9. Start in den Tag
10. Schwer verdaulich feat. Siafa
11. Runter kommt man immer
12. Pass auf Dich auf
13. Bomben in London feat. Indica & Bo Flower
14. Hörmazu
15. Kennste den? feat. Bo Flower
16. Schmuf & relaxed feat. Mybizz
17. Lebensmittel
18. Was ich brauch
19. Club ya hands feat. Selma Montana & Mistah Bomsh
20. Es war einmal

Jahr: 2007
Bitrate: ~170 kBit/s VBR
Größe: 93 MB


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Samstag, Januar 30, 2010

aktiver Gorilla

Gorilla Aktiv Nachdem vorletztes Jahr schon eine 7“ von GORILLA AKTIV bei WSDP gekommen ist, deren 100 Exemplare blitzschnell ausverkauft waren, gibt es nun eine ganze LP mit Stücken von zwei Demos aus den Jahren 1982 und 1983. In der Band war ein gewisser Thomas Eckart, der heute gemeinsam mit Inga Humpe als 2Raumwohnung auch kommerziell erfolgreich Musik macht. Umso schöner, dass er offensichtlich nichts dagegen hatte, dass seine alten Sache noch mal zu Vinylehren kommen. Dass er sich damit aber auch wirklich nicht verstecken braucht, beweist die LP deutlich, denn enthalten sind jede Menge fast schon geniale kleine Popsongs zwischen NDW und Minimal-Electro, die in Zeiten, wo Plan-Singles in die Charts gekommen sind, durchaus auch das Potential dazu gehabt hätten. Schon der Opener „Mädchen In Weiss“ ist ein Knaller, der eigentlich die Tanzflächen der Clubs füllen müsste. Auch sonst finden sich fast nur Hits auf der LP.
Die musikalischen Vergleiche fallen natürlich ähnlich aus, wie schon bei der Single, also Der Plan, Saal 2, Die Radierer und Thorax Wach. Außerdem ist das musikalisch schon deutlich über den Standard vieler Berliner Genialen Dilettanten. Hätte damals gut auf Zick Zack kommen können, blieb aber nur wenigen Cassetten-Freaks vorbehalten. Die Stücke von 1983 sind dann schon teilweise auf Englisch und gehen als cooler Synthie-Wave zwischen Gary Numan und Alphaville durch. Nun also über 20 Jahre später auf Vinyl, dazu ein schickes Cover und wie immer limitiert. Wunderbare Veröffentlichung.(backagain)


Umsonst Ohne Risiko



Titelliste

01 Mädchen In Weiss
02 Das Gesicht
03 Spiegelbild
04 Ottos Pornos
05 Die Maske
06 7-6-4
07 Resonanz Katastrophe
08 Umsonst Ohne Risiko / Suono Seguito
09 Die Maske (Version)
10 Tuna Rampage
11 1983
12 Kopf Und Bauch
13 Tombstone Blues

Genre: NDW
Bitrate: 192 kBit/s

Year: 1983


Nur für Erwachsene



Titelliste

01 Montagehalle
02 umsonst ohne Risiko
03 Grüss Gott und auf Wiedersehn
04 Otto's Pornos
05 Kopf und Bauch

Genre: NDW
Bitrate: 253 KBit/s VBR

Year: 1981


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Familiär fröhliche Eiszeit

Family Fodder Family Fodder war ein Band-Kollektiv, das in der Zeit ihres Bestehens schätzungsweise an die 150 Musiker verschlissen hat. O.k., ich übertreibe etwas, aber der musikalische Kopf hinter diesem Postpunk-Projekt, Alig Pearce, arbeitete während des 5jährigen Bestehens der Band mit ca. 20 Musikern zusammen.
Die poppigste Phase von Family Fodder war sicherlich die Zeit in der Pearce zusammen mit seiner damaligen Lebenspartnerin Dominique Levillain hübsche kleine Popsongs veröffentlichte. - Mehr hab ich in Kürze nicht herausfinden können...


Fröhliche Eiszeit Ist schon witzig, wie sich eine Idee mit der Zeit verselbständigen kann...erst wurde das Kernkrach-Label gegründet, um eine Single von Sütterlin zu veröffentlichen, dann erschienen schnell immer mehr Singles mit Aufnahmen von Früh-80er-Bands aus Deutschland, es wurde das Sublabel Hertz-Schrittmacher gründet, auf dem neuere Klänge eine Heimat finden, dann irgendwann die erste LP von Sütterlin veröffentlicht und das erste Festival veranstaltet. Nun erscheint mit FRÖHLICHE EISZEIT eine weitere Band aus der Zeit um 1981/82 auf LP und wenn die Kernkrach-Professoren Jörg und Heinz das große Vinylformat wählen, ist das ein deutliches Zeichen, dass die Band so viele feine Lieder hat, dass eine Single dafür nicht ausreicht. Ein gutes Zeichen also, und wie immer kann man als Fan von Neue Deutsche Welle-Sounds aus dem damaligen Untergrund und als Minimal-Electro-Freak bedenkenlos zugreifen. 15 Lieder werden präsentiert, die allesamt genau den Geist der Zeit wieder geben, in der sie entstanden. Mit einfachsten Mitteln nahmen die Bandmitglieder ihre Ideen auf Musikcassetten auf und verbreiteten sie in kleinen Auflagen. Sogar auf den legendären LP-Sampler „Schau Hör Main Herz Ist Rhein“ schafften es drei Lieder (von denen zwei auch auf dieser LP zu finden sind – Grüße an Peter von Jean Gilbert, der dies aber wahrscheinlich nicht liest), aber irgendwann verlief alles im Sande, wie bei so vielen damaligen Bands. Übrig blieben jede Menge Lieder, die jahrelang niemand hören wollte oder konnte und der Name FRÖHLICHE EISZEIT wurde vergessen, bis Jörg und Heinz darauf stießen und sich daran machten, die Klänge einer kleinen Hörerschaft zugänglich zu machen. Wie immer ist dabei eine richtig schöne Platte heraus gekommen, die der kleinen Minimal-Electro-Szene das Wasser im Mund (oder besser in den Ohren) zusammen laufen lassen dürfte. Und ja, es war richtig, eine ganze LP zu machen, denn die Auswahl einiger weniger Stücke für eine Single wäre sehr schwer gewesen.

Man sollte wie immer bei Kernkrach-Veröffentlichungen schnell sein, denn die Auflage ist wieder einmal auf 300 Exemplare limitiert und natürlich, ebenfalls wie immer, liebevoll und individuell verpackt. Diesmal in das Original-Verpackungspapier einer italienischen Eisdiele, umwickelt mit weihnachtlichem Geschenkband und mit einem echten kleinen Plastik-Eislöffel. Dazu gibt es ein 8-seitiges Booklet mit weiteren Infos. Wieder einmal eine rundum gelungene Veröffentlichung!(backagain)


Monkey Banana Kitchen



Titelliste

01 Darling
02 Symbols
03 Savoir Faire
04 Cold Wars
05 Monkey
06 Wrong
07 Der Leiermann (organ grinder)
08 Love Song
09 Bass Adds Bass
10 Philosophy
11 Cerf Volant
12 Banana

Genre: Alternative
Bitrate: 192 kBit/s

Year: 1980


Fröhliche Eiszeit



Titelliste

01 Intro
02 Mädchen In Der Eisbar
03 Ohne Worte
04 Kein Halt
05 Dreh Dich Nicht Um
06 Don't Change The Position
07 Über Den Rand
08 Surfin' On Thin Ice
09 Die Welt Ist Die Mehrheit
10 Meine Sehnsucht
11 Blitzthema
12 Liebe Keine Leiche
13 Chemie Chemie
14 Kein Bier Auf Hawai
15 St Tropez

Genre: NDW
Bitrate: 256 kBit/s

Year: 1981


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Breslau + Bal Pare

Bal Pare Das elektronische Trio Jeanette und das Land Z wurde von Kirsten Klemm, Matthias Schuster und Jan T. Krahn gegründet. 1981 wurde die Single "Poupee de cire, Poupee de son", eine Coverversion von France Gall, veröffentlicht. Die B-Seite "Raumpatrouille" ist eine Variante der gleichnamigen Science Fiction Fernsehserie. Zusammen mit dem Schlagzeuger Jürgen Weiss, wie Schuster ebenfalls Mitglied der Band Geisterfahrer, nahmen sie ein komplettes Album auf, das 1982 schließlich beim Label Konkurrenz erscheint. Inspiriert durch den Klassiker von Hildedard Knef änderten sie ihren Namen dabei in Bal Paré.

In Zusammenarbeit mit dem schwedischen Label Kraut veröffentlichte die Band 1985 noch die Mini-LP "Metamorphose", jetzt mit Manfred Asmus, der Jürgen Weiss am Schlagzeug ersetzte. Die 1994 auf dem ebenfalls skandinavischen Tatra Label erschienene "Best of..." CD ist eine schöne Zusammenstellung fast aller Songs von Bal Paré und sei jeden NDW und Fan elektronischer Musik ans Herz gelegt.(ichwillspass.de)

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Breslau Breslau – eine der umstrittensten Kapellen der NDW. Mit ihrer kraftvollen, rockigen Musik auch eine der Härtesten. Breslau hatte den Ursprung in der Kapelle Dick + Alex. Kingsize Dick und Alex Parche erarbeiteten bereits 1976 ihr erstes Demo mit harter, deutscher Rockmusik das Conny Plank so gut gefiel, das er Dick + Alex sofort produzieren wollte. Dick Frangenberg (Bass) und Jan Dix (Schlagzeug, später BAP) vervollständigten Dick + Alex welche so die Alben „Dick + Alex“ (1978) und „Schweine in weißen Westen“ (1980) einspielten. 1981 bekam Alex Parche ein Angebot der Zeltinger Band dort als Gitarrist einzusteigen, was er prompt annahm. So begann das „Duo Infernale“ Parche/Zeltinger das mit Unterbrechungen bis heute gut funktioniert. Damals war die Zusammenarbeit aber bereits nach einem halben Jahr schon beendet und im Juli 1981 ging es mit Breslau los.

Ursprünglich war das neue Projekt unter dem Namen Alex Parche geplant. Das Projekt war ja eine musikalische Fortsetzung von „Dick + Alex“. Nur stand ja Dick nicht mehr zur Verfügung, er hatte sich für das Karnevalstreiben in Köln entschieden. So bastelte Parche mit Cay Wolf (Schlagzeug, Ex-Zeltinger), Zwiebel Truhöl (Bass) und Frontfrau „Frau“ Lehmann an der neuen Musik. Diese sollte, Zitat Parche, gradliniger, schnörkelloser, dreckiger und kompromissloser sein. Und so war BRESLAU dann auch…

Durch gute Kontakte ergab sich auch gleich beim Plattenriesen EMI Electrola ein Plattendeal. Und das Label sorgte gleich für eine entscheidende Umbesetzung. Wurde das Album „Volksmusik“ fast komplett mit Frau Lehmann vorproduziert, war das Label damit nicht zufrieden und schlug Jutta Weinhold vor. Weinhold war keine Unbekannte im deutschen Rock-Geschäft, sie spielte u.a. mit Udo Lindenberg und hatte auch Solo einige Erfolge Ende der 70er Jahre (LPs „Comming“ 1976, „Jutta Weinhold“ 1978). Die Entscheidung gegen Frau Lehmann fiel der Kapelle nicht leicht, am Ende war die bessere „Röhre“ ausschlaggebend.

1982 kam dann „Volksmusik“ auf den Markt. Gute Reaktionen aus dem deutschsprachigen Ausland war das positive Echo – das negative kam aus Deutschland selbst. BRESLAU wurde auf Grund des Namens und einiger aus dem Zusammenhang gerissener Textpassagen in die rechte Ecke gedrängt. Diese ständigen Anfeindungen der Presse zermürbte die Band, insbesondere Weinhold war diesen Angriffen nicht gewachsen und schmiss dann Mitte 1982 das Handtuch. So war das viel versprechende Projekt BRESLAU schon wieder Geschichte. Parche veröffentlichte 1983 noch mit der Nachfolgegruppe Alex Parche Band das Album „Adrenalin“. Später ist er massgeblich an weiteren Platten der Zeltinger Band beteiligt (als Musiker und Produzent) und arbeitet weiterhin intensiv an „The Alex Parche Project“.(ichwillspass.de)


Bal Pare



Titelliste

01 Eine Nacht im 9. Stockwerk
02 Die Idioten
03 Venuszepter
04 Nocturne
05 Bal paré
06 Helden
07 Meilleur du monde
08 Zwei unter Millionen
09 La chute
10 Agitare prima dell' uso

Genre: Alternative
Bitrate: 128 kBit/s

Year: 1982


Best Of



Titelliste

01 rien ne va plus
02 palais d'amour
03 pouppee de cire
04 die Idioten
05 Kriminalität
06 nocturne
07 Natalie
08 1-2-3
09 die Hunde sind los
10 les mots
11 eine Nacht im 9. Stockwerk
12 allez allez
13 Natalie 2
14 Tokio - Oklahoma
15 Derrick
16 la chute
17 Raumpatrouille
18 Metamorphose
19 meilleur du monde
20 bal pare
21 Stummfilm

Genre: Alternative
Bitrate: 192 kBit/s

Year: 2003


Volksmusik



Titelliste

01 Volksmusik
02 Exzess
03 Kampfmaschine
04 Auf der Galeere
05 Hexentanz
06 Spinne
07 Ohne Gesetz
08 Held im Traum
09 Nach uns die Sintflut
10 Wixer

Genre: Hard Rock
Bitrate: 160 kBit/s

Year: 1982


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Donnerstag, Januar 28, 2010

Aus dem Wunschkonzert: Musik aus der Meenzer Fassenacht

Als Kölscher hab ich ja meine Vorbehalte gegen die Meenzer Fassenacht. Andererseits sind wir aber auch sehr großzügig mit dem Attribut rheinisch, so dass man die Mainzer als Gerade-So-Noch-Rheinländer bezeichnen könnte (historisch betrachtet gehörte Mainz ja mit zum besetzten Gebiet der Rheinlandbesetzung während der Weimarer Republik).
Ich persönlich verbinde mit der Meenzer Fassenacht diese unsägliche Humtata-Musik, bin mir jedoch sicher, dass es auch dort intelektuell anspruchsvollere Musik als den Narhalla-Marsch oder Ernst Neger.

Kurzum ich hab keine Ahnung vom Mainzer Karneval. Die einzige Band, die ich recherchieren konnte, die sowohl zu diesem Blog, als auch zum Mainzer Karneval (tschuldigung Fassenacht) passt, habe ich mal in der Playlist zusammengefasst.


Se Bummtschacks

Se Bummtschacks sind eine Mainzer Regionalband, die Comedy und Gesang miteinander verbinden. Sie traten u.a. auf Veranstaltungen wie den Meenzer Drecksäck (alternative Fassenacht) sowie den bekannten Festivals Rock am Ring und Rock im Park auf. Nach Konflikten mit den örtlichen Fastnachtsgrößen, bzw. Vereinen (MCV) entwickelten Se Bummtschacks eine eigene Fastnachtsveranstaltung Se Bummtschacks fersuchen Fassenacht die im grössten Mainzer Kino (Residenz) 2005 zur Ausführung kam und als anarchisch (Allgemeine Zeitung Mainz) gefeiert wurde. Im Herbst 2006 kam ihr 2 1/2-stündiges Satirical: Auf Hartz und Nieren, ebenfalls im Residenz-Kino auf die Bühne. In die Rahmenhandlung um die Bummtschagentur für Arbeit wurden eigene Musik-Videos, Multimedia-Präsentationen, Filme, sowie Kabarett-, Comedy-Beiträge und Live-Musik eingebunden. Im Satirical lösten Se Bummtschacks überraschend das Problem der Massenarbeitslosigkeit: Schlussendlich blieb nur noch Agenturchef (Frank Jürgen Wiese) übrig. Comedy-Trailer für RPR Radio (Brocko Becker) um die Jahrtausendwende und viele Benefizaktionen (Konzerte, Sammlungen) zeigen das vielfältige Spektrum der "Bänt", die nach eigenen Angaben Nix kann - dess abber gut. Zudem haben Se Bummtschacks mehrere Hymnen des Fußballvereins 1. FSV Mainz 05 komponiert und aufgenommen. Im März 2009 gab Jürgen Girtler seinen Rücktritt bekannt.



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Mittwoch, Januar 27, 2010

aktiver punk-rap

Lang genug war's nichts mit Rap hier.
Dabei sollte es sogar welchen geben, der den böösen Autonomen und Punk-Angehauchten hier gefallen könnte.
Konkret lassen sich da wohl zwei Nürnberger benenen, welche seit einiger Zeit als „kurzer prozess“ unterwegs sind und sich selbst als „punkrap“ einstufen.

Beeindruckend wie sie auf dem Seil der Radikalität tanzen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren und in dummes Gequatsche a la holger burner zu verfallen. Hier muss man nicht weghören, weil's wehtut.

Dabei lassen sie thematisch wenig klassisches aus: Repression, Festung Europa und die Straße ins nichts („man du tust mir leid, statt die welt zu entdecken, nutzt du die zeit nur um geld zu scheffeln...“).
Bisher gibt es lediglich ein Album – blaulichtmilieu – ein weiteres folgt aber in den nächsten Monaten. also ein optimaler Zeitpunkt um auf den Geschmack zu kommen.
da sei auch nochmal die myspace Seite der beiden Aktivisten empfohlen.

Musikalisch ist das Album bei aller Schönheit doch nicht das maß aller Dinge. Rapheads könnten hier ihre Probleme haben.
Authentizität und Kraft stehen hier auch mehr im Mittelpunkt. ich glaube kaum, dass diese Eigenschaften von irgendeinem Hörer bestritten werden.

Genug gequatscht, die Wartezeit soll ja nicht unnötig verlängert werden – hört lieber ihnen zu:
129a
Festung Europa



Blaulichtmilieu (2008)




















Titelliste:
01 Ruhe Im gGericht
02 Krieg
03 Festung Europa
04 Straße Ins Nichts
05 Überflüssig (Mit Redstarsoundsystem)
06 Aufbruchszeit
07 Subversiv
08 Mafiagaudi
09 pPunkskit
10 Deutschland... (Mit The High Society)
11 129a (Mit Radical Hype)
12 Golden Cage
13 Yuppies In Baggies (Mit R.A.F.)
14 Schlaf Jetzt
15 Bullenskit
16. ...Aber Herzlichst (Mit H-Nes)
17 Das Danke

Jahr: 2008
Bitrate: 190 kBit/s VBR
Größe: 75 MB


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Dienstag, Januar 26, 2010

Rüpelblues von der Waterkant

''THE RICKY KINGS sind vier Männer unbekannter Herkunft, die in und aus Hamburg rohen und zugleich feinen Blues spielen. Sie sitzen zwischen allen Stühlen und haben sich dort trefflich eingerichtet; für zeitgenössischen Blues ist es zu ungestüm und für Rock zu fragil. Darüber hinaus singen sie in einer Sprache, die in keinem Land der Welt gesprochen wird. Eine tatsächlich außergewöhnliche Band, die das Herz und die Beine trifft.''
Soweit die Selbstdarstellung der Band. Der Begriff ''Rüpelblues'' stand als Beschreibung auf nem Flyer für ein Konzert der Band im Druckluft in Oberhausen und triffts ganz gut. Die Stimme des Sängers erinnert mal an Louis Armstrong, mal an Tom Waits. Live bringen die Jungs die Stimmung im Saal zum brodeln. Auch für ''Nicht-Blueser'' ein Vergnügen.

The Ricky Kings - Happy Horse Elastic


01: Dr. Agent Mango Fantastic (1:56)
02: Flamongo Drive 45 (4:30)
03: Blue Shine Dancing (1:30)
04: Lonely Skin Train Shadow (4:27)
05: Desert Monkey Explosion (1:29)
06: Captain Ocean Overfly (1:20)
07: Banana Bingo Power (2:26)
08: Meat City Romantic (4:05)
09: Mountain River Feelings (1:53)
10: Magic Diamond Waterfalls (6:43)
11: Texas Bone Saw (2:34)
Genre: Blues, Swing
Bitrate: 320 kBit/s
Year: 2007


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Montag, Januar 25, 2010

BANANA (Hörspiel)


Ahoi,

Ich möchte als stiller Teilhaber mich erstmal bedanken und ein kleines Schmankerl beisteuern. Und zwar ein Hörspiel vom Grips-Theater, veröffentlicht vom Wagenbach-Verlag und (leider wie alles auf der Zeit) sehr schwer zu kriegen und nur auf LP erschienen.
Linksorientiertes, gesellschaftskritisches Kinderhörbuch!
Grips-Theater (Auszug Wikipedia): Im Sommer 1966 begann man damit, an den Wochenenden Theater für Kinder stattfinden zu lassen. Die Idee war, nicht einfach nur Märchen auf die Bühne zu bringen (das war zu der damaligen Zeit Standard-Programm beim Theater für Kinder), sondern Stücke aufzuführen, die eigens für Kinder geschrieben worden waren und den direkten Bezug der aktuellen Welt der Kinder mit in das Geschehen einbezog. Die Märchenvorlagen boten dies nur wenig bis gar nicht an. Man wollte phantasievolle Stücke aufführen, die sich an der Lebenssituation der Kinder im Hier und Jetzt orientierte.
Das damals noch recht neue Konzept des modernen Kindertheaters mit sozialkritischem Hintergrund wurde nicht von allen positiv aufgefasst. In den Anfängen musste sich das Theater großer Kritik stellen. So wurde oft darauf verwiesen, dass die Kinder in den Stücken des Reichskabarett-Theaters für Kinder frech und respektlos gegenüber Erwachsenen waren. Doch die Emanzipation der Kinder und auch das Hinweisen auf ihre Rechte war konzeptionell so beabsichtigt. Besonders im konservativen Lager stieß dies nicht immer auf Gegenliebe.

Wagenbach Verlag: Linker Verlag, der u.a. RAF-Material veröffentlicht hat. Später Abspaltung und Gründung des Rotbuch-Verlags. Klaus Wagenbach half damals Ulrike Meinhoff mit dem Deckmantel einer Buchrecherche bei der Befreiungsaktion Baaders.

Aufruf: Wendet euch an den Wagenbach-Verlag, wendet euch ans Grips-Theater - die alten Aufnahmen müssen neu veröffentlicht werden!

BANANA (C) 1976 Wagenbach-Verlag
Verlag Klaus Wagenbach, Berlin
Wagenbachs Quartplatte Nr. 17 (WA17)
ein Musical mit vielen Liedern und originalen Musiken
ein GRIPS-Hörspiel für Kinder
von Rainer Hachfeld und Reiner Lücker
Musik: Birger Heymann
Liedertexte: Volker Ludwig
Regie: Volker Kühn
u.a. mit Wolfgang Neuss
Bananen! Bananen! Bananen! Bananas! Bananitas!
Bananen sind krumm, gelb kosten nicht viel und schmecken gut, das weiß doch heute jedes Kind.
Aber wo kommen sie her, wie kommen sie zu uns?
-
Ein Junge in einem Dorf irgendwo in Lateinamerika macht sich auf den Weg der Bananen, dessen Ende in den fernen reichen Ländern er nur vom Hörensagen kennt.
Er geht in die Stadt, Bananen verkaufen, zusammen mit seinem Freund, dem Sänger. Weswegen das GRIPS-Hörspiel eigentlich ein Musical ist, mit vielen Liedern und originalen Musiken.
Und schließlich ist dieses Hörspiel für Kinder auch eine Geschichte über Kinder und mit Kindern: Dem Bananenverkäufer, seinem Freund und einem fremden weißen Mädchen, das am Ende wieder hingeschickt wird, wo es herkam, nach Europa.
Hörtipp meinerseits. :-)

Leider habe ich keinen Rapidshare-Account, dh. man kann es unter folgendem Link nur 10x runterladen. Wenn du willst kannst du vorher noch einen "sinnvollen" RS-Mirror anlegen.
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Anonymer Spender


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Luci van Org

Bevor die geneigte Leserin das Lesen aufgibt, stelle ich doch meinen Wunsch vorweg: Sollte jemand das dritte Album Tiefer von Lucilectric haben, bitte, bitte, bitte,...


Luci van Org... Wer den Namen noch nie gehört hat, könnte vielleicht zuerst an eine Figur aus der Augsburger Puppenkiste oder an ein Fabelwesen aus einem Fantasyroman denken.

Luci bei der Gay Night at the Zoo
Doch Luci van Org ist bestimmt jedem Hörer bekannt, der in den letzten 20 Jahren Musik konsumiert hat. Vielleicht nicht vom Namen her, aber ganz bestimmt von einem Titel her: "Mädchen". Da sitzt eine junge hübsche Frau auf einer Schaukel, Dreadlocks in den Haaren, und trällert ganz kess, dass sie froh ist, ein Mädchen zu sein ("Komm doch mal rüber, Mann, und setz Dich zu mir hin, weil ich ein Mädchen bin, weil ich ein Mädchen bin"). Und der Autor dieser Zeilen ist sich ziemlich sicher, dass ein Großteil der Leser auch den Song "Gates Of Eden" kennt, der ein paar Jahre vor dem eben genannten Superhit veröffentlicht wurde. Es ist ein heimlicher Wendehit, der zwar nach der Wende erschien, aber für viele Bürger der "brandneuen" Bundesländer etwas ganz Besonderes ist. Und das nicht nur, weil er zum Soundtrack des Films "Go Trabi Go" gehört...
Lange Rede, kurzer Sinn: Unser weiblicher Stargast im Monat März ist die Stimme von EENA, Lucilectric, The House Of Luci und Übermutter. Zuletzt genannte Kapelle ist das neueste und aktuellste Projekt der Sängerin, Komponistin, Texterin und Buchautorin Luci van Org. Also nix mit Augsburger Puppenkiste! Und wer auf Rammstein, Oomph! und überhaupt auf NDH, Industrial und Metal steht, der sollte sich die Scheiblette der Gruppe (optimistisch und lebensbejahend mit "Unheil" betitelt) zulegen. Warum? Dann lest mal unser Interview, das Christian mit Luci im Februar geführt hat. Es fällt schwer, die lockere und lustige Atmosphäre einzufangen, die während des Gesprächs zwischen den beiden entstanden ist. Wir haben's aber versucht...


Hallo Luci, herzlich willkommen bei Deutsche-Mugge. Hast Du Dich bei uns schon mal umgeschaut und weißt in etwa, was auf Dich zukommt?
Ja, hab ich. Da sind ja unterschiedlich lange Interviews, aber ich denke mal, das kriegen wir schon hin (lacht).


Üebermutter - Wein mir ein Meer
Im letzten Jahr ist ein Album des Projekts "Übermutter" erschienen, das den Namen "Unheil" trägt. Bitte erzähl uns etwas über das Projekt und die CD.
Übermutter bin nicht nur ich alleine. Es kommt immer darauf an, mit wie vielen Leuten wir auf der Bühne stehen. Das variiert zwischen zwei und fünf Frauen in Uniform und einem Mann, der von uns immer gequält, gepeinigt und getreten wird und dazu noch einer der besten Gitarristen ist, die in Europa so rumlaufen (Luci van Org, Brettner & die Unheilsarmee, Anm. d. Verf.). Und unserem nicht auf der Bühne stehenden Bandmitglied Michael Kernbach, mit dem gemeinsam ich die Texte und viele Songs schreibe. Übermutter ist eine sehr hartmusikalische und schwarzhumorige Angelegenheit, dazu eine super Live-Band. Martialische Frauen in Uniform sind- wie soll ich sagen - eben der matriarchaische Alptraum. Eigentlich hat Übermutter zum Ziel, Männer und Frauen in ein gemeinschaftliches und friedliches Miteinander zu führen. Oder auch nicht (lacht). Du merkst schon, das ist alles mit einem dicken Augenzwinkern versehen. Dazu brettharte Gitarren, die sehr virtuos gespielt sind. Und - so hoffe ich - sehr anspruchsvoller deutscher Gesang. Das ist mir sehr wichtig, weil ich endlich mal zeigen kann, was ich kann. Das gab es vorher ja nicht so richtig. Bei Lucilectric hatte ich eher weniger die Chance dazu, und bei "Das Haus von Luci" war es ebenfalls schwierig. Es ist dazu eine sehr politische Band, das ist ebenfalls wichtig. Wir beschäftigen uns auf eine sehr ironische Weise mit allem, was im Moment an Zeitgeschehen auf der Straße und in der Luft liegt.


Das Haus von Luci - Dies ist kein Liebeslied
Du hast es gerade angesprochen: Wenn man Deine Songs von früher mit denen von heute vergleicht, springt einen ein immenser Stilwechsel förmlich an. Wie kam es dazu, dass Du weg vom Pop und hin zum Industrial- bzw. Metal-Sound gewechselt hast?
Zum einen komme ich von dieser Art von Sound, also eher aus dem Gothic-Bereich. Das war meine musikalische Richtung als ich selber Teenager war. Und auch Lucilectric war teilweise wesentlich härter, als man das so meinen mag. Live waren wir eine regelrechte Punk-Band, und selbst auf der "Mädchen"-Single gibt's als B-Seite ein hartes Rock-Stück, nur hat das niemand zur Kenntnis genommen; es hat keinen interessiert, denn "Mädchen" hat letztlich alles andere platt gemacht. Da bin ich aber auch nicht wirklich böse drüber, denn so ein Glück haben nur ganz wenige, dass einem so was wie der Song "Mädchen" passiert. Und deswegen finde ich es auch vollkommen in Ordnung, wenn deshalb alles andere in den Hintergrund getreten ist. Zum anderen habe ich in den Jahren nach "Lucilectric" - ich meine, wir haben uns immerhin schon 1998, also vor 11 Jahren, getrennt - eine musikalische Entwicklung durchgemacht, was auch ganz normal ist. Ich habe mich in der Zeit zurück zu meinen Wurzeln entwickelt, zu dem woher ich komme. Das ist eben schon die härtere Musik.
Was eigentlich sehr erstaunlich ist, ist, dass ich selber wohl nie auf die Idee gekommen wäre, genau diese Musik zu machen - wenn man es ganz plakativ benennt, ist Üebermutter ja NDH. Ich dachte immer, dass meine Stimme nicht dazu passt. Irgendwann kam dann das nicht auf der Bühne stehende Mitglied von Übermutter, er heißt Michael Kernbach und schreibt mit mir die ganzen Texte und Songs für Übermutter, zu mir, und sagte: "Ich habe hier so eine Song-Skizze. Kannst Du da irgendwas mit anfangen?" Er schickte mir ein Demo, auf dem nur Brettakkorde waren und er die Titelzeile "Heim und Herd" drauf brüllte. Das waren quasi die ersten Gehversuche dieses Stücks, das am Ende auch die Single werden sollte. Ich merkte dann, dass meine Stimme - also ganz im Gegenteil zu dem, was ich dachte- doch dazu passte, und dass ich mich zum ersten Mal richtig aussingen konnte, ohne dass es sich blöd anhörte, oder dass das in eine Richtung driftete, mit der ich nicht so viel anfangen kann. Ich habe nichts gegen jedwede Form von Musik, mal abgesehen von Nazi-Musik.

Luci im Duett mit Udo Lindenberg
Ich kann auch fast jeden Stil gut interpretieren, aber es kommt eigentlich immer darauf an, was einen selbst anspricht und was nicht. Zum Beispiel habe ich mit der ganzen Abteilung Soul/R&B nicht so viel am Hut. Das ist einfach nicht meins! Und gesangstechnisch ist diese Musik für eine Sängerin mit einer etwas umfangreicheren Stimme in Deutsch ja eigentlich das einzige Genre, in dem man sich so ein bisschen auskäsen und zeigen kann, was man kann. Und dann merkte ich, dass das bei Üebermutter eben auch ging- für mich zum ersten Mal. Eine ganz großartige Erfahrung und natürlich mit ein Grund, diese musikalische Richtung zu verfolgen. Meine Band davor, "Das Haus von Luci", war zwar auch schon so düster, dass sie in Leipzig beim Gothic-Treffen aufgetreten ist, darum war der Sprung zu dieser Art von Musik auch nicht mehr weit. Aber letztlich fast schon in den "Metal" zu gehen, da hätte ich ohne meinen Bandmitstreiter gar nicht dran gedacht. Ich fand das zwar immer schon geil, aber wie gesagt nicht für mich selber.

Ein Vergleich mit der Musik von Rammstein und Oomph! sei an dieser Stelle mal erlaubt. Die Parallelen sind unüberhörbar...

Üebermutter - Mutterherz (live>
Das ist ja kein schlechter Vergleich. Das ehrt mich (lacht). Rammstein finde ich hervorragend!

Ist das gewollt oder fehlt mir da das Gespür für die Feinheiten?
Klar, wenn Du in eine bestimmte Richtung gehst, wirst Du immer mit anderen Musikern verglichen. Auch dann wenn Du brettharte Gitarren mit einem marschierenden Rhythmus zusammen fügst. Das erfordert diese Art von Musik aber einfach. Es ist eine sehr wütende Musik, es sind sehr wütende Themen, es ist - wie gesagt - politisch, ist wahnsinnig pathetisch, was natürlich teilweise auch total überzogen ist, und all das erfordert eben so eine Härte. Das erfordert keinen coolen Rock'n Roll. Pathos erfordert immer einen Stampfrhythmus, und dann bist Du sehr schnell beim "Marschieren" und dann bist Du in der Assoziation ebenso schnell bei Bands wie Rammstein oder Oomph!. Das ist ganz normal, und ich finde das auch gar nicht schlimm. Warum auch? Mit Frauenstimme gibt es das eh kaum...

Meines Wissens gar nicht...
Oder außer uns gar nicht, ok. Dann kommen auch tausend Leute und sagen: "Ey, Du singst ja wie Nina Hagen", andere erzählen mir, ich rolle das "R", was ich übrigens bewusst dabei vermieden habe, weil ich das albern fand. Ich rolle kein einziges Mal auf der ganzen Platte das "R", und alle erzählen mir, ich würde es doch tun. Selbst bei Amazon in einer Rezension steht das drin. Völlig albern, wenn Leute nicht richtig zuhören. Ich zitiere einfach nur die Gesangsweise von Propagandasongs aus allen Diktaturen der Welt. Und führe den Leuten damit einen Spiegel vor. Erstaunlicherweise klingt die Propaganda, egal ob in einer Links- oder einer Rechts-Diktatur, sehr ähnlich. Auch Brecht ist so gesungen.

Als ich das das erste Mal gehört habe, war mein erster Gedanke: "Die hat aber einen gewaltigen Bruch hingelegt." Ich kenne Dich immerhin schon aus der Zeit, in der Du als EENA Songs veröffentlicht hast...
Oh Gott, EENA (lacht)... Was man dabei aber immer vergisst ist, dass zwischen EENA und Übermutter 20 Jahre liegen. Und ich finde, dass man sich in 20 Jahren doch verändern darf.


Lucilectric - Hey Süsser
Aber klar, keine Frage! Es wäre auch langweilig, wenn es immer der gleiche Kram wäre...
Ja! Und ich mache diesen Job nun auch schon so furchtbar lange. Ich finde dieses Gefasel von "Credibility" daneben. Was die Gothic-Szene angeht, bin ich credibler als die meisten Leute, die da rumlaufen. Einfach deshalb, weil ich das als Teenager selber gelebt habe. Zu einer Zeit, in der das erfunden wurde. Da kenne ich mich nun wirklich gut aus, auch was die Musik angeht! Ich finde es außerdem auch in Ordnung, wenn man sich in den "Zwanzigern" von seinen Teenager-Jahren entfernt. Das machen fast alle Leute. Und ich habe deshalb natürlich irgendwann einen Bruch gemacht. Bei uns war das so, dass in der Szene wo ich war, einige Leute anfingen, plötzlich zur Skin-Szene überzuwechseln. Das fand ich so zum Kotzen, dass ich damals radikal mit der Szene gebrochen, und für mich beschlossen habe, dass ich ab sofort nur noch Reggae höre… Leckt mich doch am Arsch, dann mach ich das mit dem "schwarz" halt anders. Mit Reggae und Hip Hop kann ich im Gegensatz zu vorhin erwähntem Soul übrigens sehr viel anfangen. Ich finde, dass ich überhaupt keine musikalischen Grenzen oder Einschränkungen habe. Zwischendurch habe ich sogar mal eine Acid-Platte gemacht, weil das einfach Spaß machte. Was ist "Credibility"? Heißt das, dass man jeden Tag nur dasselbe isst oder dasselbe anzieht? Ich bin der Meinung, Du hast Credibility, wenn Du Dich ehrlich mit einer Sache beschäftigst und das auch lebst. Jeder hat das Recht, sich weiter zu entwickeln, auch wenn er in der Vergangenheit als Popsänger unterwegs war. Ich hab damals auch den Pop gelebt. Mir ging es super in der Zeit von "Mädchen". Das hat Spaß gemacht. Aber wie gesagt, Lucilectric war wesentlich härter, als die Leute das in Erinnerung haben. Wir sind sogar mit zwei Lucilectric-Stücken auf Gothic Samplern. Es gibt ein Stück, das heißt "Nur wer im Heute lebt", das ist die B-Seite von "Mädchen", ein vertextetes Francois Villon-Gedicht, und es gibt ein Stück, das heißt "Gespenst", das auf der leider völlig verunglückten zweiten Lucilectric-CD drauf ist. Aber das ist eins der wenigen guten Stücke darauf, und das wird heute auch noch sehr gerne genommen. Es ist todtraurig und sehr düster (lacht). Lucilectric war halt nicht nur die singende Hüpfnudel wie alle gedacht, bzw. die Leute gedacht haben, die nur das "Mädchen" kannten...


Lucilectric - Bye Bye
So haben Dich die Medien halt gerne hingestellt...
Ja, sicher! Das ist doch klar, man möchte Leute gerne in Schubladen packen, sonst ist doch der ganze Informationswahnsinn des Alltags nicht zu bewältigen. Ich bin darüber aber gar nicht böse, denn ich glaube, ich mache das auch selber. Das machen fast alle Menschen, wenn sie irgendwelche Leute sehen. Und wenn Du jemanden näher kennen lernst und feststellst, die sind ja ganz anders, dann ist das überraschend. Manchmal sehr positiv überraschend, aber manchmal auch sehr negativ überraschend, wenn man z.B. denkt, jemand ist total cool und man merkt hinterher, er ist es gar nicht. Ich finde das alles auch gar nicht so schlimm, denn solange ich weiter meine Musik machen kann, weiter im Studio sein, und meine Sachen produzieren kann, freue ich mich des Lebens.

In Vorbereitung auf dieses Interview habe ich mich natürlich auch im Netz, z.B. bei Wikipedia, schlau gemacht. Dort ist zu lesen, Du bist Musikerin, Schauspielerin und einiges mehr, u.a. auch "Fetisch-Diva"...

Luci in Latex
Das hab ja nicht ich geschrieben (lacht). Das schreiben ja immer andere Leute über einen. Es stimmt aber. Ich bin selber Teil dieser Szene, schon seit vielen Jahren. Ich war im Jahre 2000 Cover-Model auf der Jubiläumsausgabe des "Marquis", was die wichtigste Zeitschrift dieser Szene ist. Ich bewege mich halt gerne in dieser Szene, mach gerne mit den Leuten da mal Fotos, und finde das sehr schön, aber das ist natürlich nicht mein Hauptberuf. Ich würde mich im Gegenzug auch niemals nackt fotografieren lassen.

Es stand halt so da, und war etwas seltsam...
Was hast Du denn gegen "Fetisch-Divas"? (lacht)

Gar nix, aber es passte irgendwie gar nicht zu den anderen Sachen in der Auflistung. Das las sich so wie z.B. Topf, Pfanne und Badewanne, verstehst Du?
Ja, klar. Das stimmt. Aber ich mag einfach die Szene, ich bewege mich selber dort und stehe da auch total zu. Ich bin der Meinung, wenn die Leute ihre Sexualität offener ausleben würden, gäbe es wesentlich weniger Probleme in der Welt. Da müsste dann viel weniger kompensiert werden durch kriegerische Handlungen oder Unterdrückung von Menschen.

Kommen wir aber zurück zur Musik und zu der Zeit in den 80ern. Das erste Mal richtig auffällig bist Du als EENA geworden. Wie bist Du entdeckt worden, und wie hast Du Deinen ersten Plattenvertrag bekommen?
Entdeckt wurde ich von einem - mittlerweile - Schlagerproduzenten, Andreas Bärtels, der mich beim Bluessingen am Klavier bei einer anderen Sängerin zu Hause sah und hörte. Das stimmt so nicht ganz, denn diese Sängerin hatte mich einen Tag vorher für eine Background-Session mit ins Studio genommen. Die hatte mich zuerst gehört und wusste, was ich konnte. Ich bin damals schon mit 13 immer in die Clubs gegangen und habe dort bei Open Stage-Geschichten versucht zu zeigen, was ich kann. Einfach auch deshalb, weil ich Mitstreiter und bessere Musiker finden wollte. Man hatte halt so seine Schülerband - meine erste Band hatte ich mit ungefähr 11 Jahren, ich habe immer Musik gemacht - aber ich wollte mit coolen Erwachsenen zusammen Musik machen, die schon richtig viel konnten. Und genau dabei entdeckte mich diese Sängerin, Anke Wendland, die damals auch bei Falco Backing Vocals gesungen hat. Die nahm mich dann mit ins Studio und ich musste für irgendeine Schlagerproduktion Background singen, und flog sofort wieder raus, weil ich überhaupt nicht wusste, wie das ging. Das erste und bis heute einzige Mal, dass ich aus einem Studio geflogen bin (lacht). Einen Tag später sah mich dann besagter Produzent bei der Sängerin zu Hause am Klavier, und sagte: "Komm, wir nehmen ein Stück auf." Das Lied fand ich zwar ein bisschen komisch, auch deshalb, weil ich zu der Zeit in einer Punk-Popband gespielt habe, wir haben irgendwas zwischen The Cure und The Smiths gemacht. Und das war so eine merkwürdige Disco-Produktion, ziemlich bescheuert, aber dachte mir: "Na gut, ich sing das jetzt erstmal", denn wenn Dir jemand erzählt, Du bekommst sofort einen Plattenvertrag, dann bist Du natürlich auch sehr verführbar... Ich kleines Mädchen mit gerade mal 15 Jahren. Er brachte die Produktion ein paar Tage später zu Hansa Records und einen weiteren Tag später haben die mir einen Plattenvertrag angeboten. Den habe ich, als ich gerade 16 wurde, unterschrieben. Gott sei Dank ist da außer der EENA-Produktion nichts weiter passiert, weil ich mit dem Vertrag nicht sehr viel verdient hätte. Im Gegenteil, ich hätte wahrscheinlich noch draufzahlen müssen, weil das so ein fieser Vertrag war, und meine Eltern keine Ahnung hatten und auch zu naiv waren, einen echten Musikanwalt an die Prüfung zu setzen. Also hatte ich erstmal diesen Plattenvertrag und war furchtbar unglücklich. Ich hatte den Wunsch geäußert, härtere Musik zu machen. Ich habe mit einem Acid-Produzenten gearbeitet, mit dem ich ein bretthartes Acid-Lied gemacht habe, damals noch mit (lacht laut los) christlichem Text. Eine wirklich lustige Sache! Ganz krank, aber so ist man halt als Teenager. Ich dachte: "Wenn schon keine harten Gitarren, dann aber harte Grooves." Das kam damals auch gerade so auf. Das fanden die von der Plattenfirma aber Scheiße und haben gesagt: "Nö, Du wirst die deutsche Paula Abdul." Da dachte ich nur "Boah, neee…" und war auch kreuz-unglücklich, denn ich war damals einfach nicht in der Lage, mich gegen so was zu wehren. Am Ende war ich soweit, dass ich überhaupt keine Musik mehr hören konnte. Ich dachte bei mir: "Scheiße, alle Leute dürfen die Musik machen die sie wollen, nur ich nicht." Und dann lief dieser Plattenvertrag aus und wenig später kam auch schon Lucilectric. Das war für mich wie ein Befreiungsschlag, weil ich endlich machen konnte, was ich wollte. Ich lernte Ralf Goldkind kennen, und das war einfach nur großartig.


Terrorgruppe feat. Luci van Org - Heimatfront
Unter welchem Namen wurde dieser Acid-Song denn veröffentlicht und wie hieß er?
Der Track durfte leider nie veröffentlicht werden, weil die HANSA damit nicht einverstanden war. Geheißen hat er "Rhythm Of My Life".

Man merkt richtig, dass Du mit dieser EENA-Zeit so überhaupt nicht zufrieden bist. Dabei finde ich die Musik gar nicht so schlecht.
Nein, nein... also die Single, die dann veröffentlicht wurde, "Gates Of Eden", daran hänge ich auch heute noch sehr. Auch deshalb, weil die für ganz viele Menschen etwas bedeutet. Das war aber etwas, das mir damals überhaupt nicht klar war. Ich hab das gesungen, ich fand den Film ("Go Trabi Go", Anm.d. Verf.) klasse und das war quasi auch schon wieder der Weg bergauf! EENA gab es vorher schon mit anderen seltsamen Produktionen...

Ja, ich habe hier drei Singles auf meinem Zettel stehen...
Ja, bitte verschweige sie mir (lacht). Nur bei "Gates Of Eden" bin ich heute noch stolz drauf, weil das ein Stück Zeitgeschichte ist. Das muss ich mal so sagen. Der ist auch eigentlich gut gesungen (lacht).

Und dann gab es noch dieses "18, So What"...
Ja genau. Als ich den eingesungen habe, war ich noch gar keine 18. Das war so schlimm! Das war einfach nicht meine Musik. Ich finde es, wenn ich es mir heute anhöre, weniger schlimm als damals. Aber damals habe ich echt gelitten wie ein Schwein, denn ich hab selbst Reggae und Punk gehört...

Also hast Du an der Entstehung dieser Song gar nicht kompositorisch oder als Texterin mitgewirkt?
Nein, das war ja das größte Problem! Ich durfte gar nicht mitsprechen. Die haben mir das alles verboten. Das war das, was man einen "Knebelvertrag" nennt. Ich musste das machen. Ok, ich hätte mich natürlich unter Zahlung von viel Geld oder dem Absingen schmutziger Flüche aus diesem Vertrag befreien können. Aber da ich privat damals auch so viel an den Hacken hatte, von Zuhause ausziehen musste und lauter so Sachen, habe ich das nicht gepackt und war einfach nur unglücklich. Das war keine schöne Zeit! Vielleicht hatte Lucilectric dann später auch diese Kraft, weil dieses Projekt für mich wie ein richtiges Durchatmen war. Zur zweiten Platte von Lucilectric stehe ich nicht mehr, aber zu den anderen Sachen stehe ich heute noch. Die 2. Platte ist unter unglücklichen Umständen entstanden, Ralf und ich hatten persönliche Probleme, denn wir haben uns nicht mehr gut verstanden. Das war auch alles richtig psycho, denn wir waren nach dem ganzen ununterbrochenen Touren mit dem "Mädchen"-Programm durch. Wir hätten uns mit dem 2. Album eigentlich viel mehr Zeit lassen sollen. Die finde ich auch von der Produktion her nicht so schön. Aber zur ersten und zur dritten LP stehe ich bis heute tausendprozentig! Ich find' die toll. Ich schäme mich da auch für gar nix (lacht laut)!


Eena - Gates of Eden
"Gates of Eden" gehörte zum Soundtrack des Films "Go Trabi Go" und wurde ein kleiner Hit. Die Darstellerin Claudia Schmutzler hat in dem Film und auf dem Soundtrack ihre eigene Version gesungen...
Ja... Der Regisseur des Films fand Claudia damals wohl richtig gut, so rein emotional, wenn ich das so sagen darf (lacht). Und er entschied halt, dass sie das selber noch mal singen soll, was sie gar nicht wollte.

Gab es zu ihr damals einen Kontakt oder hast Du von der nachträglichen Bearbeitung für den Film gar nichts mitbekommen?
Ja, doch! Wir haben es sogar mal geschafft, eine komplette Nacht durchzuquatschen. Wir haben uns blendend verstanden! Ich fand sie furchtbar nett. Sie ist eine ganz tolle! Sie verkörperte für mich damals alles, was man als Wessi so am Osten für sich neu entdeckt hat, und was total spannend war. Sie hatte ein ganz anderes Lebensgefühl und eine ganz andere Haltung zu vielen Dingen. Das war für mich total toll. Ich hatte auch überhaupt keinen Groll gegen sie gehabt, weil sie mein Lied für den Film selbst noch mal gesungen hat, denn ich wusste, auf wessen Baustelle das gewachsen war.

Danach war die für Dich schreckliche Zeit mit dem Projekt EENA beendet...
Ja, ich möchte das aber heute auch noch mal ganz deutlich sagen, denn ich bekomme immer wieder Anfragen wie "Hast Du die Platte noch?": NEIN, ich habe sie nicht mehr. Ich habe das Lied nur gesungen! Ich hab es nicht geschrieben und habe es nicht getextet. Ich durfte es damals singen. Das war aber für mich - wie gesagt - schon der Weg bergauf. Und ich bitte auch die Leute, mich nicht falsch zu verstehen und zu sagen: "Eh, die doofe Kuh", denn ich bin auf das Lied heute sehr stolz, weil es vielen Leuten echt viel gegeben zu haben scheint, und das freut mich.

Die Maxi CD von dem Song geht bei Sammlern für viel Geld über den Tisch. Wenn man sie denn mal findet, ist sie mit 50 bis 70 Euro ausgepreist...
Meine Güte, schade dass ich keine mehr hab (lacht). Ich hab' an dem Song überhaupt nichts verdient.

Nach EENA kam LUCILECTRIC. Wie ist die Band entstanden?
Ralf und ich haben uns damals in der S-Bahn kennen gelernt. Wir haben zusammen Straßenmusik gemacht. Das war einfach der Beginn einer sehr engen, wunderschönen aber später auch kriselnden Freundschaft. Bevor es mit Lucilectric richtig losging, waren wir schon zwei Jahre lang die allerbesten Freunde, wir haben uns jeden Tag gesehen und uns nie gestritten. Das war ganz toll. Als wir mit "Mädchen" einen Riesenhit hatten, begann gleichzeitig ein Riesenstress, der so groß war, dass die Freundschaft anfing, darunter zu leiden. Das war ganz schön schlimm, weil wir beide völlig durch waren, auch körperlich. Das ist z.B. eine negative Begleiterscheinung, die die Leute nie sehen wenn sie sagen: "Ich möchte ganz groß und berühmt werden." Dass das so eine monströse Aktion ist, das durchzuziehen. Du bist ungefähr ein ganzes Jahr nicht mehr zu Hause, Dein Tag wird permanent von anderen Leuten geplant und Du hast überhaupt keinen Leerlauf mehr, wo Du sagen kannst "heute mal nicht". Es war schon was Besonderes, wenn wir mal selber, alleine und ohne Begleitung in den Supermarkt gegangen sind, um uns Kaugummi zu kaufen. Man lebt ein vollkommen krankes Leben jenseits jeder Realität. Jetzt mit ein bisschen Abstand finde ich das total Klasse, weil jeder noch dieses Stück kennt, aber damals… Das Schlimme war: Über jeden Fehler, den Du machst, reden plötzlich alle. Als wenn Du in ein Computerspiel geworfen wirst und startest nicht auf Level 1, sondern gleich auf Level 10 und darfst aber auf keinen Fall einen Fehler machen, weil jeder Fehler gleich eine Katastrophe ist. Das alles war für uns beide so belastend und ungewohnt, dass wir echt anfingen uns nur noch zu streiten. Das war eigentlich total schade, und Gott sei Dank verstehen wir uns heute wieder richtig gut!

Du hast auch gesagt, dass dieser Erfolg völlig aus dem Nichts und von 0 auf 100 kam...
Ja, das stimmt. Am Anfang war der Erfolg völlig bei Null. "Mädchen" war ja schon fast ein Jahr als Single auf dem Markt, bevor das Lied ein Erfolg wurde. Dabei gab es die Band vor dem Song auch schon zwei Jahre, und wir sind auch damals schon als Lucilectric aufgetreten.

Daran erinnere ich mich noch. Den Song habe ich irgendwann im Winter im Radio gehört und im Sommer erst war es ein Hit...
Ja, damals kam das über Holland. "Mädchen" wurde dort ein Hit bevor es das hier wurde. Wir sind damals auch in Europa herumgereist, bis nach Slowenien runter. Dort kannten die Leute das alle und wollten das sehen. Das war für uns auch eine super Erfahrung! Weißt Du, wenn Du so jung bist und Dein Leben eigentlich ganz anders geplant hast… Natürlich verabschieden sich als erstes die "Lover", weil sie damit nicht klar kommen, dass Du nicht mehr da, und nur auf Tour bist. Deine Freunde werden sauer, weil Du nicht mehr die Zeit für sie hast. So ganz normale menschliche Probleme, mit denen Du dann zu kämpfen hast. Dinge an die Du nie gedacht hast, weil Du meintest, das muss ganz wunderbar und traumhaft sein, wenn Du als Musiker erfolgreich bist. Im Nachhinein betrachtet war das "Mädchen" aber eines der drei größten Geschenke, die ich in meinem Leben je bekommen habe. In sofern ist das total in Ordnung für mich.

Das dazugehörige Album mit dem Titel "Mädchen" landete in Deutschland auf Platz 15 der Album-Charts. Alle Songs sind von Dir und Goldkind komponiert und betextet worden. Wie ist die Platte entstanden? Waren die Songs vor dem Durchbruch mit "Mädchen" schon fertig oder während dessen entstanden?
Nein, die sind vorher entstanden. Das Album finde ich auch sehr schön und von Andreas Herbig und Annette Humpe sehr liebevoll produziert.


Lucilectric - Mädchen (live)
Du sagst es... Annette Humpe war auch Produzentin und im Background zu hören. Wie kam der Kontakt zu ihr zustande?
Das kam über meine Plattenfirma. Annette war für mich, und ist es auch immer noch, die Übermutter aller Leute, die deutsch texten. Unser aller Übervater ist Rio Reiser, und die Übermutter ist eben sie. Bei Reiser ist es eh schon längst überfällig, ihm posthum noch einen Dichterpreis zu verleihen! Es gibt so eine tolle Webseite auf der alle Texte von den "Scherben" und von Rio zu finden sind. Ich finde es manchmal richtig frustrierend, wenn ich da so durchsurfe und mir die Texte anschaue, dann frage ich mich oft selbst: "Warum schreibe ich eigentlich noch? Der hat doch alles gesagt und viel besser als ich." (lacht) Er ist für mich ein so genialer Dichter, das kann ich echt nur so sagen. Es ist eine Schande, wie er geendet ist, und dass er sein Lebenswerk nicht noch genießen kann. Meine Texte gäbe es ohne Rio Reiser nicht. Sebastian Krumbiegel von den Prinzen redet übrigens genauso über Rio wie ich. Das wird dann immer ganz emotional, wenn wir darüber reden (lacht).
Das war für mich als Kind schon prägend. Mit 7 Jahren konnte ich die ganzen Scherben-Texte auswendig. Mein Vater wohnte, peinlicherweise als einzig zahlender Mieter, im berühmtesten besetzten Haus von Berlin. Er ist Bildhauer und hatte dort sein Atelier. Dadurch kannten wir solche Sachen wie den "Rauch-Haus-Song". Das konnte ich als Kind auswendig mitgröhlen und fand das toll (lacht).

Wenn ich noch mal darauf zurückkommen darf: Du hast vorhin so ein bisschen abfällig über das 2. Lucilectric-Album "Süss aber gemein" gesprochen...
Damals lagen die Nerven überall ein bisschen blank. Jeder hat vom anderen gedacht, dass er ihn Scheiße findet, was aber überhaupt nicht gestimmt hat. Zu der Zeit hatte Annette eine Vision und meinte: "Keine Gitarren mehr." Das Blöde war, dass unsere Vision eine völlig andere war. Wir waren aber nicht in der Lage, das zu kommunizieren. Das lag aber auch daran, dass wir zu dem Zeitpunkt wie vorhin schon mal erwähnt total durch waren. Es gibt auf dem Album trotzdem ein paar gute Songs, z.B. "Das Gespenst", auf das ich immer noch sehr stolz bin, oder den Song "Farben".

Ich wollte es gerade sagen. Eigentlich ist die CD doch sehr abwechslungsreich, und ich habe nie verstanden, wieso sie nicht genauso erfolgreich war wie "Mädchen". Aber Künstler haben an ihren Alben oft im Nachhinein noch was zu kritteln...
Ja, ich denke auch. Das ist bei mir sowieso so! Gerade bei Sachen, die ich selber schreibe und produziere. Bei der ersten "Das Haus von Luci"-Platte habe ich fast alles selbst gemacht, nur Gitarre gespielt und gemischt habe ich sie nicht. Aber selbst da gibt es tausend Sachen wo ich heute sage: "Oh, das hätte ich doch anders machen können." Und das, obwohl ich auf die Platte sehr stolz bin. Das ist aber auch ganz normal, und deswegen höre ich mir die auch nur ganz selten mal an. Meistens ist es so, dass ich mir die mit einer ganz langen Pause dazwischen anhöre und dann sage: "Mensch, so Scheiße war das gar nicht." (lacht)

Auch das dritte Album von 1997, mit "Tiefer" betitelt, erreichte kaum noch jemanden. Da frage ich mich, wie so was sein kann, denn auch diese CD ist großartig geworden. Kommerziell gesehen kann man das wohl nur als Flop bezeichnen...
Ja, das war auch ein Flop. Aber es ist ein ganz tolles Album.

Sehe ich genauso. Liegt es vielleicht daran, dass die EMI es nicht richtig beworben hat?
Möglicherweise. Vielleicht haben die Leute von uns auch einfach nur etwas anderes erwartet. Es war weniger das Versäumnis der EMI so schädlich, als dieses totale Durchnudeln von "Mädchen". Die Leute wollten einfach, dass ich so bleibe und so bin, und wollten mich als lustiges Mädchen mit meinen Dreadlocks sehen, das da rumhüpft und auf der Schaukel sitzt. Das Blöde war, dass das Lied "Mädchen" bei Lucilectric am meisten aus dem Rahmen fiel, wenn man sich den Rest anschaut, den wir sonst so gemacht haben. Deswegen war es für uns auch so schwer, so einen Erfolg zu wiederholen. Das stach sogar so raus, dass wir anfangs dachten: "Das nehmen wir gar nicht mit auf die Platte mit rauf." Annette meinte dazu nur: "Seid Ihr wahnsinnig?" (lacht). Gott sei Dank hat sie das gesagt, uns da bequasselt und uns 10000 Versionen ausprobieren lassen, bis wir dann zufrieden waren damit.

Wenn man zuerst das "Mädchen"-Album hört, anschließend das zweite und dann das dritte hinterher, hört man förmlich, wie Du erwachsener geworden bist. Welche Entwicklung hast Du persönlich zwischen dem Anfang von Lucilectric und dem Ende der Band an Dir bemerkt?
Natürlich bin ich in der Zeit erwachsener geworden! Ich habe ganz viele positive, aber auch ganz viele doofe Erfahrungen gemacht. Zwischen der ersten und der dritten Platte liegt eine Hochzeit, die Trennung von dem Mann, dazu eine wirklich schwere, abgrundtiefe Depression, aber auch ganz tolle und schöne Erlebnisse und ein Riesenerfolg mit der Musik. In dieser Zeit ist wahnsinnig viel passiert, es gab eine unglaublich unglückliche Liebe, also lauter so Zeug, was natürlich auch in die Musik mit rein floss.

Einer der Produzenten der dritten Platte war And.Ypsilon von den Fantastischen Vier. Wie kam es dazu, dass er einige Eurer Songs produziert hat?
Ralf hatte eh immer einen guten Kontakt zu denen, und wir kannten die Jungs halt. Das bleibt ja auch gar nicht aus. Wenn beide einen Hit haben und immer unterwegs sind, dann triffst Du Dich halt öfters mal irgendwo. Das ist auch ein ganz toller und großartiger Typ!

Im Jahre 1999 erschien eine Single mit dem Titel "Waterfalls". Das war Deine erste Solo-Single. Gab es eigentlich ein offizielles Ende von Lucilectric oder ist das einfach eingeschlafen?
Naja, eingeschlafen nicht. Wir haben beide beschlossen: "Jetzt ist gut, es ist Quatsch weiterzumachen." Dann haben Ralf und ich erstmal zwei Jahre Erholungspause voneinander genommen (lacht), wir sind uns so ein bisschen aus dem Weg gegangen. Aber wie gesagt, sind wir Gott sei Dank heute wieder befreundet. Es gibt ein Filmprojekt, das ich gerade gemacht habe, wo er auch mitspielt. Auf der ersten "Das Haus von Luci"-CD hat er Posaune gespielt. Gott sei Dank verstehen wir uns wieder richtig gut!
"Waterfalls" war halt etwas, wo ich der Meinung war, ich müsse mich von dem Alten mal etwas lösen. Wenn man mit einer Sache fertig ist, dann will man was ganz anderes machen, und für mich war das dann, dass ich englisch-sprachige Musik gemacht habe. Ich hab das gemacht, es war auch schön, damit mal wieder unterwegs zu sein und live zu spielen, aber letzten Endes landet man doch wieder da, wo es einen emotional am meisten hinzieht. Und das ist bei mir natürlich schon die deutsche Sprache, und deswegen hat das auch nicht so lange vorgehalten mit der englisch-sprachigen Phase. Ich hatte aus meinem englisch-sprachigen Programm zwei Stücke für das erste "Das Haus von Luci"-Album übersetzt, bzw. neu betextet.


Luci van Org - Waterfalls
Also war "Waterfalls" noch nicht "Das Haus von Luci"?
Nein, "Waterfalls" war noch mein Solo-Projekt. Da war ich einfach als ICH unterwegs, hatte aber damals schon den gleichen Gitarristen, doch die Band war eine andere. "Das Haus von Luci" war dann später ein Trio.

Wie ist das Projekt entstanden, und wie ist es musikalisch einzuordnen?
Das war das Nachfolge-Projekt meines Solo-Programms, wo ich sagte, "die musikalische Richtung ist richtig". Auch das Dunkle ist richtig, auch das Fetisch-lastige war schon da. Ich habe mit der Band in Fetisch-Clubs gespielt, und die ganze Angelegenheit wurde mit der Zeit auch immer dunkler. Die Richtung war richtig, aber das Ganze dann doch auf deutsch, denn das kann ich besser. Bei dem Projekt habe ich ja wirklich alles alleine gemacht, da war ich sogar meine eigene Plattenfirma. Die erste Platte "Verbotener Raum" wird heute auf ebay zu astronomischen Preisen gehandelt. Das "Lied für meine Feinde" daraus war auch ein kleiner Szene-Hit. Das Ganze hat unheimlichen Spaß gemacht und war schön. Aber bei Übermutter war ich dann auch wieder froh, mal wieder loslassen zu können, und zu sagen: "Hey, ich mach jetzt mal nicht alles alleine. Ich schreibe jetzt mal die Texte mit jemandem zusammen, den ich sehr schätze, und ich mache mal die Musik wieder mit anderen Leuten zusammen." Produziert habe ich Übermutter auch nicht, sondern RB-Musik aus Gladbach, ganz tolle Leute! Wie das beim zweiten Album wird, da sitzen wir gerade dran und schreiben die Songs, wird man sehen. Ich hab schon Bock, wieder ein bisschen mehr, auch produktionstechnisch, zu machen. Aber da müssen wir mal gucken, was geht. Wir sitzen auf jeden Fall schon an neuem Material und arbeiten am neuen Album.

Das Projekt Übermutter gibt es seit 2007. Wie ist es entstanden?
Das ist entstanden, als mir Michael Kernbach diese Song-Skizze zu "Heim und Herd" schickte. Die Geburtsstunde von Übermutter war, als ich das hörte und sagte: "Das ist so krank, das ist geil", und als ich dann anfing zu singen und merkte, dass das unheimlichen Spaß macht. Was ich an Übermutter so liebe ist, dass diese Musik eine Kerneigenschaft von mir bedient, und das ist Wut. Auch Lucilectric war immer wütend. Ein Stück wie "Bye Bye" war auch auf der ersten Platte, superwütend und dreckig. Und bei Übermutter bin ich noch ein bisschen wütender. Da kam auch noch die Geburt meines Kindes dazu, wo ich gemerkt habe, dass man als Frau in dieser Gesellschaft, auch wenn sie noch so sehr viel redet und auch wenn einige Männer inzwischen Elternzeit nehmen - hahaha 14 Prozent aller Männer 2 Monate lang… Yeah! - sehr ungleich behandelt wird, und die Gesellschaft die Rechte und Pflichten sehr ungleich verteilt. Das hat mich dann sehr sehr wütend gemacht, und daraufhin sind sehr viele Texte von Übermutter in diese Richtung geraten. Aber ich bin um Gottes Willen keine Speerspitze der Frauenbewegung. Das möchte ich auch gar nicht sein. Ich möchte Gleichberechtigung, gleiche Rechte und Pflichten für alle. Das ist mein Anliegen, und wie ich finde eine sehr faire Forderung! Ich bin Gerechtigkeitsfanatiker, das war ich schon immer. Selbst als Kind bis zur Nervigkeit (lacht). Für mich ist es immer wichtig, bei Musik eine Aussage zu haben, und die haben wir damit bei Übermutter. Ich bin keiner, der Musik nur um ihrer selbst willen machen kann. Ich brauche immer irgendeine Message dahinter.

Du hast ein neues Album gerade schon angesprochen… Wie weit seid Ihr und wann wird es voraussichtlich erscheinen?
Oh, wir schreiben derzeit die Songs. Ich möchte da aber überhaupt nichts versprechen. Ich hoffe jedoch sehr, dass wir es dieses Jahr noch schaffen. Aber ich möchte nicht den Fehler machen, den ich bei Lucilectric gemacht habe: Ich möchte, dass das zweite Album besser wird als das erste! Und dafür möchten wir uns auch die Zeit nehmen, die wir brauchen. Ich möchte, dass das 1000%ig ausgegoren ist, bevor es rauskommt.

Was einige gar nicht wissen: Du hast fast 10 Jahre Radiomoderation gemacht und mit "Luci in the sky" beim Berliner Sender Fritz eine eigene Sendung gehabt...
Ja, stimmt! Aber Radio Fritz hört man im Norden, Westen und Süden ja eher weniger...


Luci van Org
(bürgerlich Ina Lucia Hildebrand)
Hast Du Deine Tätigkeit als Moderatorin aufgegeben, oder wird es Luci irgendwann noch mal am Mikro geben?
Im Moment hätte ich dafür eigentlich gar keine Zeit. Meine Moderatoren-Tätigkeit hörte mit meiner Schwangerschaft auf, weil ich meinen Job bei Radio Fritz deswegen verlor. Ich hatte da aber auch erstmal genug davon. Ich fand Moderieren immer supertoll, und es hat mir auch immer riesig Spaß gemacht, aber ich war danach auch sehr erleichtert, endlich mal wieder NUR Musik machen zu können. Musik machen und mittlerweile auch Schreiben, das ist so mein Ding.

Ja, darauf wollte ich jetzt kommen: Auch ein Buch hast Du rausgebracht..
Ja, da ist auch schon das nächste in Arbeit! Da fällt mir gerade ein: Wir gehen jetzt auf Lese-Tour. Mein lieber Kollege Sabotka und ich werden uns auf diese Reise begeben.

Die Termine dazu werden wir natürlich bei uns veröffentlichen.
Ja, das wäre ganz toll! Wir machen da ein sehr schönes Programm, das heißt "Kleine Störung der Totenruhe mit Musike", da werden Texte gelesen, aber nicht so stumpf, wie man das sonst in Lesungen kennt, wo wirklich nur einer vorne sitzt und liest, sondern wir agieren auch sehr viel, teilweise sehr lustig, teilweise bleibt einem das Lachen dann auch im Halse stecken...

Sind das Texte aus Deinem Buch, die da vorgetragen werden?
Ja, aus "Der Tod wohnt nebenan" und neuen Sachen von mir. Das ist ja so furchtbar mit den Büchern, denn ich bin ein sehr langsamer Schreiber, weil ich soviel nebenher noch machen muss, von irgendwas muss man ja schließlich leben. Das ist dann das Blöde, weil man immer erst einen Verlag findet, wenn das Buch fertig ist. Deswegen kann ich nie sagen, das kommt dann und dann raus, sondern werde jetzt erstmal vorlesen, was fertig ist.

Das war's eigentlich auch schon fast. Ich danke Dir für die sehr interessante und kurzweilige Zeit dieses Interviews. Möchtest Du an unsere Leser noch was loswerden?
Ich kenne die Leser ja nicht alle persönlich (lacht)

Ja, ne... ist klar
Grüße und Dank sind auf jeden Fall immer gut an alle geneigte Menschen, die sich mit meiner Musik befasst haben. Ich bin ja immer wieder erstaunt, wie viele sich damit befassen, eben auch schon seit der EENA-Zeit, denen das was gibt. Was mir mittlerweile am meisten Spaß macht ist, und das kommt ganz ganz häufig vor, dass bei Übermutter-Konzerten sehr hübsche junge, aber nicht mehr Teenager,… also Frauen auf mich zukommen, und so ganz verschämt eine CD aus ihrer Tasche ziehen und sagen: "Ich hätte gerne ein Autogramm auf die Übermutter CD, aber kannst Du mir die Mädchen-CD hier auch noch eben signieren? Das war meine erste Platte!" (lacht). Dass das wirklich jetzt teilweise so der Fall ist, dass die Leute mir über all die Jahre die Treue gehalten haben, das ehrt mich total! An diese Leute einen ganz lieben Gruß und vielen Dank. Und natürlich die Hoffnung, dass das so bleibt (lacht).

Lucilectric - Mädchen


Lucilectric - Hey Süßer


Üebermutter - Unheil


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Ton Steine Scherben & Rio Reiser - Auswahl I (Klassiker & Raritäten)

Das einzige Best-Of-Album der Berliner Ton, Steine, Scherben Auswahl I -- Klassiker & Raritäten aus dem Jahr 1983 erscheint jetzt wieder in digitaler Nachbearbeitung mit drei Bonus-Titeln und einem informativen Booklet. Die Scherben haben zwischen 1970 bis 1985 wie keine andere Band den bundesrepublikanischen Alltag musikalisch bestimmt, obwohl sie nie einen Hit oder einen Vertrag mit einer großen Plattenfirma hatten. Sie lieferten den anarchischen Soundtrack zu Friedensdemos, Solidaritätsveranstaltungen und der ersten Hausbesetzung Westberlins. Frontmann, Sänger, Gitarrist und Keyboarder Rio Reiser, R.P.S. Lanrue, Gitarre, Kai Sichtermann, Bass, und Schlagzeuger Wolfgang Seidel, später von Funky K. Götzner abgelöst, hatten Bob Dylan und die Rolling Stones als Vorbilder und schrieben kraftvolle, rebellische, visionäre, aber auch poetische Rocksongs von zeitloser Gültigkeit. Das gesellschaftliche Engagement und Wir-Gefühl -- im Gegensatz zum heute vorherrschenden Ichgefühl -- machte die Scherben zur Agitrockband und ihre Lieder zu Hymnen der Straße.

Schon die erste Single der Indie-Band "Macht kaputt, was euch kaputt macht" mit der B-Seite "Wir streiken", die nur auf diesem Album erschien, wurden zu musikalischen Parolen. Auf der CD hört man den "Kaputt"-Titel in einer rauen, wilden Liveaufnahme, wie auch das ungeschliffene "Warum geht es mir so dreckig". Das Überlebens-Plädoyer "Mein Name ist Mensch" mit langen Psychedelic-Improvisationen ist ein bislang unveröffentliches Demoband, eine neu eingespielte, stringente Version für dieses Album ist "Keine Macht für Niemand".

Wie die Band Rio Reisers existentielle Wahrheiten verspielt verpacken konnte, beweisen "Guten Morgen", "Wenn die Nacht am tiefsten..." und "Kribbel Krabbel". Der charismatische, hochbegabte und leider viel zu früh verstorbene Songschreiber Reiser -- ein ebenbürdiges, deutsches Pendant zu Jim Morrison -- beherrschte auch die leisen, gefühlvollen, aber auch als Popsongs tauglichen Töne. Neben seinem Solo-Hit "Dr. Sommer", 1984, mit CAN-Schlagzeuger Jaki Liebezeit, verbreiten die Bonustracks "B-Seite", eine wunderbare Klavier-Etüde über die B-Seiten des Lebens und das, nach seinem Tod von der Band vollendete "Auf fremden Pfaden" konzertante Melancholie.

Auswahl I (Klassiker & Raritäten)




Title

01 Warum geht es mir so dreckig
02 Mein Name ist Mensch
03 Rauch Haus Song
04 Macht kaputt was euch kaputt macht
05 Wir streiken
06 Wenn die Nacht am tiefsten...
07 Halt Dich an Deiner Liebe Fest
08 Kribbel Krabbel
09 Guten Morgen
10 Keine Macht für Niemand
11 B-Seite
12 Auf fremden Pfaden
13 Dr. Sommer


Genre: Rock
Bitrate: 224 kBit/s (VBR)
Year: 1983/2001


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Sonntag, Januar 24, 2010

Kollektiv Rote Rübe - Paranoia

Paranoia, eine Revue gegen die Furcht und das Elend in Deutschland

Das Stück entsteht in einer Zeit in der die großen Ideen vom Weltkommunismus von der Erfahrung des Einzelnen - als wichtiger politischer Moment - verdrängt wird. Eine Erfahrung die das Kollektiv am eigenen Leib erlebt und der sie sich (noch) nicht beugen will. Man glaubt weiterhin an die Möglichkeit einer persönlichen Weiterentwicklung im Kollektiv durch die kollektive Arbeit. Schließlich ist man ein politisches Theater.

In dem Stueck "Paranoia" heißt es am Anfang: "Viele große Bücher sind schon geschrieben, viele große Aussprüche sind getan, wir skizzieren euch heute lediglich ein Bild von dem, was gelegentlich hier so läuft, obwohl wir es selber nicht mehr so recht verstehen." "Paranoia" ist in drei Teile gegliedert. 1. Unser Erbe, die Nazivergangenheit unserer Eltern in Deutschland, dann 2. eine Bestandaufnahme des Jetzt und 3. ein Blick in die Zukunft.

Im ersten Teil erzählt ein Conferencier in Strumpfhose, Stöckelschuhen und Glitzerjacket wie er mit Freunden Flugblätter gegen die Nazis druckt, wie sie fast erwischt werden, schließlich aufgeben und sich anpassen. Wie er im Krieg einen Arm verliert und nachher als Tingeltangel Künstler sein Leben fristet. In seinem Song erzählt er: "Ja Mann, wie der Vogel den Kopf in den Sand steckt, haben wir beim Lachen das Sehen vergessen und als wir es sahen, blieben wir stumm." Und: "...doch wenn ich dann selbst im Auto nach Buchenwald gefahren würde, und da würden zwanzig Mann kommen und den Transport stoppen, das wäre stark."

Im zweiten Teil erzählt ein Rocker Geschichten aus seinem Viertel: der arbeitslose Ponkowsky, der im Arbeitsamt rumballert, die Hure Holly, die den Bullen auf den Leim geht, wie die Türkin Shirin bei einem Arbeitsunfall an der Akkordmaschine umkommt und - wie ein deutsches Staatsoberhaupt Unterricht nimmt bei seinem Schauspielerfreund um wirkungsvoll und eindrücklich sein reaktionäres politisches Programm beim Volk anzubringen. Als Vorlage dient die "Sonthofener Rede" von Franz Josef Strauss. Dann singt der Rocker: "Alle sagen ich waer das Letzte, ein Nichts, alle sagen, das läuft nicht Junge, du bist ne Null, ich aber sage: Schluß mit der Scheisse, jetzt steig ich ganz groß ein..." Danach rast er mit dem Motorrad an einen Baum und ist tot. Die fetzige Rockmusik der "Ton Steine Scherben" läßt keinen im Publikum stillsitzen. Die große Stärke der Roten Rübe mit den Stilmitteln der Zeit, dem Jargon und der Philosophie der jungen Leute ihre Visionen zu vermitteln ist nach wie vor einzigartig und nur mit anderen internationalen Gruppen wie La Mama (New York), Peter Brook (Paris) oder dem Living Theater (Amerika/Europa) zu vergleichen. Die Vorstellungen sind nach wie vor ausverkauft und ein begeistertes Publikum feiert das Kollektiv, das inzwischen gut zusammengewachsen ist, wo immer sie auftauchen. Man tingelt durch die Lande durch Deutschland, Schweiz, Holland, Frankreich, Italien, Dänemark, Österreich.

Der dritte Teil von "Paranoia" beschäftigt sich mit der Anti AKW Bewegung, mit den Demonstrationen in Wackersdorf und Whyl. Recherchen vor Ort garantieren die Authentizität der Inhalte. Die Gruppe nimmt aktiv am politischen Geschehen teil, setzt sich hin und schreibt ein Stück. So haben Brecht, Piscator, Mayakowski und Augusto Boal gearbeitet.

In "Paranoia" erzählt eine Bauersfrau aus Whyl wie sie durch die Anti AKW Bewegung politisch zu Denken anfängt und ihr bisheriges Leben kritisch hinterfragt. Wie dieses Nachsinnen Auswirkungen bis ins häusliche Ehebett hat, das sie mit ihrem Polizistengatten teilt. Dieser sieht sich selbst als Opfer des Systems. Als er auf die Anti AKW Demo auf die Demonstranten losgehetzt wird, sieht er sich mit Knüppel und Pistole seinen eigenen Freunden und Nachbarn gegenüberstehn, die ihm die Pistole wegnehmen und ein "ernstes Wörtchen" mit ihm reden. Er tritt der Anti AKW Bewegung bei und am Schluß des Stücks singen alle: "Kommt heraus ihr Brüder und Schwestern, kämpft mit uns, und fürchtet euch nicht..."


Das Stück, besonders die Alltagshorrorgeschichten des Rockers werden von einigen Leuten aus der damaligen linken Szene als übertrieben empfunden. "Bildzeitungsstil" sagen sie. Aber wie immer sind die Meinungen geteilt und die Rote Rübe bietet nach vielen Vorstellungen Diskussionen über den Inhalt des Stücks an, wo es nach wie vor heiß her geht. Das Publikum ist eine Mischung aus den damaligen politischen Gruppierungen. Die sogenannten K-Gruppen, KPD, DKP, KPD/ML, verschiedene Studentenorganisationen mit den wildesten Namen, dann die "Arbeitersache", die "Spassguerilla", "Tunix", die Frauenbewegung mit ihren verschiedenen inhaltlichen Auslegungen. Die Arbeiter selbst, früher von der Gewerkschaft IG Metall zu Rote Rübe Veranstaltungen gekarrt, bleiben nun eher weg.

Es entsteht eine neue Schallplatte mit den Songs und Szenen Ausschnitten aus "Paranoia". Musik: Ton Steine Scherben, Verlag: Trikont Verlag München.

Paranoia



Title

01 entree
02 manchmal wenn ich so dasitze pt. 1
03 manchmal wenn ich so dasitze pt. 2
04 nie wieder-die zeiten sie ändern sich
05 paranoia
06 taifuns traum
07 song der hure holly pt. 1
08 song der hure holly pt. 2
09 das paradies
10 song der emma p.
11 zeitmaschine
12 eine tote zuviel
13 horrormäuse
14 miss lissy lamour

Genre: Theatermusik
Bitrate: 192 kBit/s
Year: 1976


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Freitag, Januar 22, 2010

Tocotronic - Schall und Wahn

Der Diskurs-Pop ist nicht tot: Im Gegenteil. Tocotronic veröffentlichen heute im 17. Jahr ihres Bestehens «Schall und Wahn», nach «Pure Vernunft darf niemals siegen» und «Kapitulation» das letzte Album der sogenannten «Berlin-Trilogie». Es ist schon ihr neuntes Studioalbum.

In zwölf hell und finster leuchtenden Liedern entwerfen Tocotronic eine wahrhaft infernalische Welt, die von Liebe und Verbrechen beherrscht wird, vom Guten wie dem Bösen. Sie erzählen von der Ambivalenz des Schmerzes und von wohlbekannten Lastern wie Neid, Feigheit und Gier. Aufgenommen wurde «Schall und Wahn», wie schon die beiden Vorgängerwerke, zusammen mit dem Produzenten Moses Schneider in Berlin. Dieser experimentierte unter Zuhilfenahme vieler Mikrophone mit den Möglichkeiten eines erweiterten Raumklangs, was der Platte eine geradezu Cinemascope-hafte Weite verleiht.

Fliessende Streicherarrangements
Live eingespielt, wurden die Songs von den fliessenden Streicherarrangements des Komponisten Thomas Meadowcroft noch zusätzlich ausgedehnt.
Und Dirk von Lowtzow, Jan Müller, Rick McPhail und Arne Zank präsentieren sich als Band geschlossener denn je. Das Cover zeigt einen schönen, bunten, opulenten Sommerblumenstrauss, kommentarlos, auf der Rückseite zwölf Songtitel wie «Eure Liebe tötet mich» - «Ein leiser Hauch von Terror» - «Die Folter endet nie» - «Das Blut an meinen Händen» - usw. Krasse Gegensätze, man muss acht geben, die «Blumen des Bösen» lauern überall.

8-Minuten-Klotz am Anfang und Ende
Die Platte beginnt mit einem 8-Minuten-Klotz von Song mit dem Titel «Eure Liebe tötet mich». Schwer, melancholisch, abwehrend, verneinend, nachtragend. Eine Spirale hinab in die gefühlsmässigen Tiefen, der man sich aber nicht verschliessen kann. Und genauso endet das Werk, mit acht Minuten «Gift». Schwer verdaulich, aber schön. Wenn auch das neue Album entschieden weniger gegenwartsdiagnostisch klingt als die Manifest-Platte «Kapitulation», so beschreibt es doch keineswegs eine Flucht ins Private. Schliesslich liegen in den tocotronischen Überschreitungen nur allzu wahre Erkenntnisse über die Verstrickung von Liebe und Macht und den neurotischen Überschuss von Gefühlen.

Oder auch über die ganz alltäglichen gesellschaftlichen Anrufungen und inneren Dämonen, denn die Folter endet nie.

Kampf dem Kapitalismus
Die aktuelle Single-Auskopplung heisst «Macht es nicht selbst», eine Absage an den Neoliberalismus, das Individuum. Sänger Dirk von Lowtzow dazu in einem Intervierw mit «Welt online»: «Punk machte aus der Not eine Tugend. Heute ist es neoliberaler Konsens und wird als Imperativ ausgesprochen: Kreative Selbstmobilisierung! Setze dich mit dem Laptop ins Café! Von vielen wird das Vermischen von Privat- und Arbeitssphäre freudig begrüsst. Die Heim- und Netzwerkerei. Je mehr ich aber selber mache, umso mehr Kontrolle gebe ich ab.» Tocotronic treten mit dieser Platte nicht auf der Stelle, sie haben sich weiterentwickelt, nicht nur der Sound. Ihr Repertoire ist nun ein breitgefächertes - auch wenn die Verweigerung sich weiterhin durch das Album zieht. Auf «Im Zweifel für den Zweifel» klingen Tocotronic dann überraschenderweise schon fast wie Reinhard May oder Franz Josef Degenhard: «Im Zweifel für den Zweifel, das Zaudern und den Zorn», singt Dirk von Lowtzow.

Kalauerischer Humor
«Ich bin der Graf von Monte Schizo, und ich singe diesen Hit so», heisst es auf «Gesang des Tyrannen», kalauerischer Humor wechselt mit harten Slogans, das ist neu auf dem Album. «Oft wird alles so wahnsinnig eins zu eins genommen», erklärt Arne Zank in einem Interview. Dabei sehe sich die Band eher «im Reich der Kunst verortet als im Agitprop». Die «Schall und Wahn 2010»-Tour startet im März


Ihr findet eine musikalische Vorstellung des Albums bei unseren Freunden in Gerdas Stube.

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