Was tun, wenn man eine Sängerin entdeckt, deren neuestes Projekt Zeep der absolute Hammer ist und wenn man in den anschließenden Recherchen feststellt, dass sie keinesfalls eine Unbekannte ist. Ich rede von Nina Miranda, Tochter des brasilianischen Künstlers Luiz Aquila da Rocha Miranda und ihrer britischen Mutter, mit der sie im Alter von acht Jahren nach einem Zwischenstop in Frankreich nach England zog. Und ich rede von Zeep, Smoke City, Arkestra One und von Shreft. Chris Franck darf ich natürlich auch nicht vergessen. Denn was wäre Zeep und Smoke City ohne Franck? Nina Miranda wäre weder mit ihm verheiratet noch hätte sie einen Sohn mit ihm.
O.K., ihr wisst immer noch nicht wovon oder von wem ich rede. Also fange ich nochmal neu an.
Habt ihr Euch schon mal überlegt, wie sich die Vereinigung von Bossa Nova und TripHop anhören könnte? Und dazu dann noch eine Prise Jazz, Samba, Reggae, Dub und Folk? Ich hab bislang noch nicht einmal einen Gedanken in die Richtung verschwendet, aber nachdem ich Nina Mirandas unterschiedlichsten Werke gehört habe, muss ich feststellen, ich war ein Ignorant.
Ein Nina Miranda Artikel wäre natürlich kein Nina Miranda Artikel, wenn man nicht erwähnen würde, dass der Smoke City Welthit Underwater Love, bekannt aus der Levis Werbung mit den hübschen Nixen, uns allen noch in Ohren ist. So jetzt hab ich es gesagt.
Was tun, war meine Eingangsfrage und meine Antwort darauf ist: ein Sammelpost.
Ein Tipp am Ende: Hört diese Musik laut, auch wenn es sich Easy Listening anhört. Probiert es mal aus!
Dieser Artikel handelt von einer Band namens Smoke City. Smoke wer? Smoke City, die von "Underwater Love", der Song aus der Levis-Werbung mit dem Typ, der aus dem Boot kippt und den Nixen. Ach so, die.
Das riecht verdächtig nach einer klassischen One-Hit-Wonder-Karriere, aber Smoke City haben es besser verdient - ein Grund mehr für Hinter-Net!, die Gruppe im Interview zu fragen, wie sie zu dem wurden, was sie sind.
Das Nord-Londoner Trio besteht aus der Halbbrasilianerin Nina Miranda, die mit acht Jahren nach England kam, eine Weile in Frankreich lebte (was ihre portugiesisch-englisch-französische Gesangs-Melange erklärt) und Kunst studierte; Marc Brown, der ebenfalls eine Zeitlang in Brasilien lebte und dort mit der Drum-Truppe "Olodum" arbeitete, die auch auf dem aktuellen Smoke City-Album zu hören ist, und Chris Franck, der ebenfalls in - na, wo wohl! - Brasilien zugange war, zeitweise zumindest. Brown und Franck sammelten in dieser Zeit beide Programmier- und Sample-Erfahrungen. Mit ersterem tat sich Nina Miranda vor einigen Jahren zu Smoke City zusammen, und beide produzierten 1995 den Song "Underwater Love" - der also nicht, wie viele vermuten, als Auftragsarbeit oben genannter Jeans-Firma entstand. Im Gegenteil: das blubbernde Meisterwerk erschien damals auf einem Sampler des Independent-Labels Ireland Records namens "Rebirth of the Cool", wo er vorerst unbemerkt vor sich hin dümpelte.
Ein halbes Jahr später stieß Chris Franck zu dem Duo, der Kontakt wurde über einen gemeinsamen DJ-Freund hergestellt, nachdem Franck sich nach seinem Brasilien-Aufenthalt wieder in die Londoner Musik-Szene einbrachte. Die Plattenfirma offerierte Demo-Aufnahmen in einem Studio, also machte sich das Trio ans Song-Schreiben, und die Sache kam ins Rollen.
Der Name "Smoke City" steht übrigens für London, die Heimat des Trios, und die besondere Londoner Atmosphäre. Er steht auch für einen Komplex aus Industrie und Urbanität, der seine zugleich transparente und verschleierte Substanz mit jedem Moment verändert.
Inzwischen liegt das Ergebnis der Studio-Aufnahmen vor: ein Album mit dem Titel "Flying away". Spätestens hier wird klar, daß Smoke City mehr zu bieten haben als einen - zugegeben genialen - von der Werbung gepushten Hit. Und um dieses Thema zu Ende zu führen: Levis hatte das Konzept des Spots vor Augen und suchte nach einer passenden musikalischen Untermalung, als ein Mitarbeiter der Firma auf den Song "Underwater Love" stieß, der wie für diesen Zweck geschaffen schien. Smoke City setzen mit ihrem schaumgeborenen Lied gewissermaßen die Tradition des Surf-Sounds fort: wo dieser das Gefühl des Wellenreitens musikalisch einfing, tauchen Smoke City klangmäßig ab, eben "underwater". Nina Miranda stimmt dieser Sicht übrigens zu, sie habe kurioserweise beim Komponieren (am Anfang war in diesem Fall nicht das Wort, sondern der Sound, den Kollege Brown der Sängerin präsentierte, die sich daraufhin zu Text und Titel inspirieren ließ) exakt die Story des Jeans-Spots vor Augen gehabt ...
Weiß man um die Brasilien-Erfahrungen und die Londoner Heimat der drei Musiker, muß man zum Stil des restlichen Albums eigentlich nicht mehr viel sagen: in den Songs der Band fließt der sonnige Einfluß Südamerikas mit der europäischen Club-Music zusammen. "Flying away" ist eine Synthese aus Samba, Bossa und Swing auf der einen Seite und Synthie-Klängen und harten Beats auf der anderen: gleichzeitig easy, relaxed und düster, klingt bisweilen - wollte man eine neue stilistische Schublade öffnen - nach einer Art "Latino-Industrial".
Die Erfahrung "vor Ort" spielt laut Chris Franck eine bedeutsame Rolle, er betont, wie wichtig es sei, das südamerikanische Feeling zu "verstehen", dies sei die Voraussetzung, wolle man fremdartige Einflüsse einbringen, denn nur so funktionierte letztendlich die Mischung. Und nicht zuletzt drücke sich darin auch der Respekt vor unterschiedlichen Traditionen und den Errungenschaften fremder Kulturen aus.
Die Band selbst möchte ihren Stil nicht definieren, sie vereinigen eine Vielzahl heterogener Einflüsse (auch wenn´s geschwollen klingt, nur um nicht schon wieder "unterschiedlich" oder "verschieden" zu schreiben, Anm. d. V.) wie südamerikanische Klänge, Reggae, Soul, Hip Hop und R'n'B. Privat stehen sie auf Musik der 70er, die bei ihnen öfter läuft als aktuelle Produktionen: Bob Marley, Santana, Stevie Wonder, Johnny Guitar Watson und Jungle Jazz von John Coltrane, genauso wie afrikanische und indianische Musik: "Alles, was mehr Underground und avantgardistischer als Kommerz ist" (O-Ton Franck). Aha.
Daneben weisen Smoke City darauf hin, daß sie nicht einfach nur unterschiedliche(!) Elemente verschmelzen, sondern jedem einzelnen durch Fusion eine neue Perspektive erschließen. Oder anders ausgedrückt: alles zusammen ist mehr als nur die Summe der Einzelteile. Gemixt werden auch die unterschiedlichsten Rhythmen, die für die Musik von Smoke City ohnehin eine wichtige Rolle spielen, z. T. programmiert und z. T mit "echten" Drummern eingespielt, wie z. B. mit den schon erwähnten 15 Percussionisten von "Olodum", deren Unterstützung auch Paul Simon bereits in Anspruch nahm.
Live spielen Smoke City mit sieben Musikern, die sonst allerdings nicht an den Kompositionen beteiligt sind, dazu zählen ein Drummer, ein Percussionist, ein Bassist-Cellist in Personalunion wie auch ein Keyboarder-Violinist. Untereinander sind die Rollen nicht festgelegt, alle arbeiten mit Percussions, und Brown produziert zusätzlich Live-Effekte mit einer Effekt-Box - was immer das sein mag. Zur Show gehört außerdem jede Menge Action und Live-Mixing, kurz: Kombination ist das Zauberwort im Konzept der Band Smoke City.
Jeder der drei hat neben der Gruppe noch andere Projekte laufen, die sich alle im Radius der Londoner Szene bewegen, ob nun in Form von Produktionstätigkeiten oder Remixen. Tja, da heißt es, auf Tourtermine warten, solange behelfe man sich mit "Flying away".
Smoke City - Flying Away
Title
01 Underwater Love
02 Devil Mood
03 With You
04 Numbers - Interlude No. 1
05 Mr. Gorgeous (And Miss Curvaceous)
06 Aguas De Marco (Joga Bossa Mix)
07 Dark Walk
08 Jamie Pan
09 Giulietta - Interlude No. 2
10 Flying Away
Genre: Trip-Hop
Bitrate: 192 kBit/s
Year: 1997
Smoke City - Heroes Of Nature
Title
01 Intro
02 Can You Feel That
03 What It Was (Acoustic)
04 They cant Take That Away From Me
05 London
06 Jug
07 Remember This
08 Its Amazing
09 Little Elina
10 Life Can Be Sweet
11 This Song
12 What It Was (part 2)
13 What It Was
14 After The Splash
15 Imagine
16 So Danco Samba
Genre: Trip-Hop
Bitrate: 192 kBit/s
Year: 2001
On their self titled debut, London born Finn Matthew Timoney gives us a conglomerate of jazz, latin, soul, funk and ambient, not as a reproduction but as ingredients in Arkestra's distinctive sound. This sound is rich in arrangement, smoothly layered and seductive no matter if you are a jazzhead, soul man, or downtempo guru or are just in search of good music (and good titles). Brazilian chantuese Nina Miranda, who has worked with Bebel Gilberto, and Les Gammas to name a few, adds her sultry voice to the record.
Arkestra One - Arkestra One
Title
01 Into The Light
02 I Really Want You
03 Train To Machu Pichu
04 Filling It With Sound
05 Shine
06 Man From The Audience
07 The Sirens
08 How Could I Love You More
09 Seu Pariso
10 Hot Sand
11 Skydiving
Genre: Electronica
Bitrate: 192 kBit/s
Year: 2002
Hinter Shrift verbergen sich der Ethno-Electro-Zauberer Dennis Wheatley und Nina Miranda. Letztere wurde als Sängerin von Smoke City Mitte er 90er-Jahre bekannt, als sie zunächst in einer Jeanswerbung und dann überall zu faszinierend sphärischen Klängen die "Underwater Love" besang. Nach zwei erfolgreichen Alben mit Smoke City und Kollaborationen mit u. a. Jah Wobble und Bebel Gilberto bezaubert Nina Miranda jetzt 2006 im neuen Umfeld. Mit Dennis Wheatley (u. a. Atlas) musiziert sie seit 2003, "Lost In A Moment" ist das erste Album von Shrift. Indem sie eine tagträumerische Grundstimmung mit durchdachten Grooves mischt, knüpft die Platte an die besten Momente von Smoke City an. Breitwandige Streicher liefern einen fliegenden Teppich aus Disney-Romantik, reduzierte Akustikgitarren schwirren am Ohr vorbei, hymnische Chor-Samples leuchten auf. Dazu gesellen sich unversehens Disco-Breakbeats mit Afro-Perkussion, Samples einer Bigband und natürlich die Vokal-Improvisationen Mirandas in Englisch, Französisch und Portugiesisch.
Shrift - Lost In A Moment
Title
01 Lost In A Moment
02 Sereia
03 As Far As I Can See
04 Snow Samba
05 Floating City
06 Yes I Love You
07 To The Floor
08 Hum
09 Once Upon A Dream
10 Blue
11 Lost In Portuguese
Genre: Electronic
Bitrate: 192 kBit/s
Year: 2006
Es ist zwar schon ein Weilchen her, aber wir haben's noch im Ohr:
"Underwater Lover"; den relaxten Hit aus der Jeans-Werbung und die dazugehörige säuselnde Sirenenstimme.
Nina Miranda hieß die Dame, die vor einem Jahrzehnt mit den maritimen Klängen über die Bildschirme flimmerte - und seitdem hat sich eine Menge in der Vita der Anglo-Brasilianerin getan: Mit Smoke City kurbelte sie die Brazilectro-Szene an, lieh später ihre Vokalmagie den Downbeat-Meistern von Da Lata. Nun hat sie mit ihrem langjährigen Studio- und Lebenspartner Chris Franck das Projekt Zeep auf die Beine gestellt und tönt damit brasilianischer denn je:
Die Songs verströmen sexy Funkyness in Uptempo-Bossas, es gibt sonnig-swingenden Samba und Baião, tropischer Pop wird mit neuem Elan zelebriert. Und zwischendurch staunen wir über ganz ruhige, verträumte Folkballaden zur Gitarre mit englischer und portugiesischer Lyrik, in denen es mal wieder ums fließende Wasser geht...
Da braucht es nur noch klitzekleine Elektronik-Tupfer für zusätzliche Raffinesse. Und die schönste Botschaft: Ninas Stimme hat über die Jahre nichts von ihrer hauchenden Zauberkraft eingebüßt:. Der richtige Soundtrack, um den Winter entspannt zu überstehen.
Nina Miranda & Chris Franck Present: Zeep
Title
01 01 Funny Old Song
02 02 Super
03 03 Come With Me
04 04 Zeep Dreams
05 05 Sem Parar
06 06 Baby
08 08 Agua
09 09 Keep An Eye On Love
10 10 Have You Ever
11 11 Nature
12 12 Blue Sky
13 13 Land Of Blobs
Genre: Brazilian
Bitrate: 177 kBit/s (VBR)
Year: 2007
1 Kommentar:
danke für den upload!
iPod oder Macbook oder oder oder kostenlos - KEIN FAKE!!!
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