Ich hab mal über den Tellerrand geguckt, damit mir keiner Deutschtümelei vorwirft :grins: Auf jeden Fall gibt es im Indie-Bereich der Amis im Moment den Hype Worldmusic cool zu interpretieren. Macht Euch selbst ein Urteil.
Es ist anders als das letzte Mal, als New York die Landkarte des Pop für kurze Zeit ganz beherrschte. Gegen die Hipster von damals - The Strokes, Yeah Yeah Yeahs, Interpol - wirken die neuen Aufsteiger der New Yorker Szene - neben Vampire Weekend zum Beispiel Yeasayer - seltsam weltfremd, versponnen, verschossen in alle möglichen uncoolen Stile und Künstler. Und gerade deshalb der Welt, der Wirklichkeit, der Gegenwart viel näher, zugetaner und gewachsener als ihre ganzen Vorgänger.
Vampire Weekend fabrizieren ein polyrhythmisches Gebräu aus Afrobeat, New Wave und Indiepop, das so komplex wie eingängig ist, so amüsant wie hochgradig klug und durchdacht. Sänger und Gitarrist Ezra Koenig, Keyboarder Rostam Batmanglij, Drummer Christopher Tomson und Bassist Chris Baio nennen ihre "Styles" gerne "Cape Cod Kwassa Kwassa", "Upper West Side Soweto", "Campus" und "Oxford Comma Riddim" - tatsächlich haben Vampire Weekend eine Schwäche für die späten Talking Heads (eine Referenz, die die Band zitatweise selbst auf ihrer MySpace-Seite andeutet), alle möglichen afrikanischen Sounds und all das, was mit dem ungeliebten Begriff 'Weltmusik' belegt wird. "This feels so unnatural / Peter Gabriel too" wird in "Cape Cod Kwassa Kwassa" genamedroppt, und nach ein paar Songs mehr gewinnt man den Eindruck, Vampire Weekend könnte es gelingen, Paul Simons GRACELAND endlich aus der Uncool-Ecke herauszuholen.
Vampire Weekend
Title
01 Mansard Roof
02 Oxford Comma
03 A-Punk
04 Cape Cod Kwassa Kwassa
05 Boston
06 Campus
07 One
08 Bryn
09 Walcott
10 The Kids Don't Stand A Chance
Genre: Indie-Rock
Bitrate: 192 kBit/s
Year: 2007
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