Jeden Tag erleben wir, dass dem Großteil unserer Generation jede Zukunftsperspektive verbaut wird. Im dreigliedrigen Schulsystem fallen vor allem jene nach unten, die keine wohlhabenden Eltern haben. Nach der Schule warten Studiengebühren, Ausbildungsplatzmisere oder Hartz IV. Wenn der Einstieg in den Beruf nach etlichen Praktika dann endlich klappt, dann häufig nur mit miesen Löhnen und unsicheren Arbeitsverträgen. |
Wir wollen uns mit diesen Verhältnissen nicht mehr abfinden, wir haben die ständige Unsicherheit satt! Auf den Demonstrationen am 1.Mai 2008 wollen wir - SchülerInnen, Azubis und Studierende - den Bildungs- und Ausbildungskillern die Zähne zeigen! |
In der Schule wird unser Recht auf Bildung unter Beschuss genommen: die Klassen sind überfüllt, die Schulen oft baufällig, die LehrerInnen gestresst. Und immer häufiger fällt der Unterricht ganz aus. Konkret heißt das: Du sitzt in Schulklassen mit 30 anderen SchülerInnen, wirst von überarbeiteten LehrerInnen und mit veraltetem Lehrmaterial einem immer härteren Prüfungs- und Notendruck ausgesetzt. Wer aufmuckt bekommt schlechte Kopfnoten rein gedrückt. Bildung wird dazu immer stärker vom Geldbeutel der Eltern abhängig. Durch das überholte dreigliedrige Schulsystem mit seiner sozialen Auslese. Aber auch durch die Einführung von Büchergeld in Höhe von zum Teil 100 Euro und durch die schleichende Privatisierungspolitik im Bildungsbereich. |
Wenn wir keine Privatschulen besuchen können oder Schulen, die von der Wirtschaft gesponsert werden, um ihre zukünftigen Fachkräfte heranzuzüchten, trifft uns dieser allgemeine Bildungsabbau mit voller Härte. Das Auslesesystem von Gymnasium, Real- und Hauptschule sorgt dafür, dass uns in frühster Jugend unser zukünftiger Platz in der Gesellschaft verordnet wird. Und gerade für HauptschülerInnen hießt dieser Platz immer häufiger: Arbeitsagentur. Mehr denn je gilt: Jugendliche aus Erwerbslosen-, Arbeiter- und Angestelltenfamilien haben im deutschen Schulsystem schlechtere Chancen. Diesem Schulsystem sagen wir den Kampf an! |
kostenfreie Bildung für alle - weg mit dem Büchergeld! |
Bildungsblockaden einreißen: Dreigliedriges Schulsystem entsorgen - EINE Schule für ALLE! |
Mehr Geld für Bildung! Kleinere Schulkassen mit max. 20 SchülerInnen, keine Unterrichtsausfall mehr und eine moderne Schulaustattung! |
Lernen muss Spaß machen! Schluss mit der Überlastung durch Hausarbeiten und der Prüfungsangst. Wir wollen mehr Freizeit - für alle und zwar umsonst! |
Bildung muss öffentlich bleiben, sie ist keine Ware Unternehmen raus aus unseren Schulen! |
Die Bundesregierung redet vom wirtschaftlichen Aufschwang bei den Ausbildungssuchenden unter uns kommt er nicht an. Über 300.000 betriebliche Ausbildungsplätze fehlten offiziell zum Ausbildungsbeginn 2007. Weitere 300.000 Jugendliche, die sich bereits in den Jahren zuvor beworben haben, sind auch 2007 leer ausgegangen. Diese von den Unternehmen produzierte Ausbildungskatstrophe verbaut einen immer größeren Teil unser Generation einen Berufseinstieg und somit jede Zukunftsperspektive. Die Ausbildungsplatzmisere zwingt uns geradezu jeden Ausbildungsplatz und jeden Job anzunehmen. Jugendliche werden in Ausbildungen gedrängt, die Unternehmen einzig und allein anbieten, um billige Arbeitskräfte zur Verfügung zu haben. Ein immer größerer Teil der Azubis muss unbezahlte Überstunden schieben, ausbildungsfremde Tätigkeiten ausführen und sieht seinen Ausbilder meist nur in der Mittagspause. Dies führt dazu, dass mittlerweile 15% der Azubis durch die Abschlussprüfung fallen. Weil Arbeitsplätze u.a. durch Arbeitzeitverlängerungen vernichtet werden, gleicht eine Übernahme im Betrieb nach der Ausbildung immer mehr einem Lottogewinn. Keine Übernahme heißt: Hartz IV oder das Schuften in prekären Arbeitsverhältnissen - meistens für einen Lohn auf Hartz-IV-Niveau. Beidem sagen wir den Kampf an! |
Qualifizierte Ausbildungsplätze für alle - her mit der Umlagenfinanzierung! |
Unternehmen, die nicht ausbilden müssen blechen! |
Hartz IV überwinden - her mit einer angemessenen und repressionsfreien Grundsicherung. Her mit dem gesetzlichen Mindestlohn! |
Keine Chance der 40-Stundenwoche Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich! |
Studieren kostet inzwischen richtig viel Geld. Die herrschende Politik verschleppt schon seit Ewigkeiten die notwendige BAföG-Reform und in vielen Bundesländern wird die Gebührenschraube angezogen - bis zu 500 Euro Uni-Maut müssen viele Studierende neben den allgemeinen Lebenshaltungskosten noch zusätzlich berappen. Die Folge: die Zahl derjenigen, die auf ein Studium verzichten, weil sie sich vor einem Schuldenberg fürchten, wächst. Andere brechen ihr Studium ab, weil der Stress zwischen Hörsaal und Nebenjob zu groß wird. Die neuen Bachelor-Studiengänge ziehen für die meisten SchulabgängerInnen nochmals höhere Hürden. Denn ein voll gepacktes Studienprogramm mit Anwesenheitspflicht lässt oft keine Zeit fürs Geldverdienen. Während auch die öffentlichen Hochschulen aus allen Nähten platzen, weil sie seit Jahren hochgradig unterfinanziert werden, schafft die herrschende Politik jetzt die so genannten Elite-Unis: Leuchttürme in der Bildungswüste. |
Das alles hat mit Chancengleichheit nichts mehr zu tun - Hochschulen sind so für Kinder von GeringverdienerInnen bald eine No-Go-Area! Dieser Politik sagen wir den Kampf an! Wir fordern: |
Verbot von Studiengebühren kostenloses Studium und ein BAföG-Satz, der ein eigenständiges Leben ohne Nebenjobs ermöglicht! |
Weg mit dem Numerus Clausus und allen Zugangsbeschränkungen - offene Unis für alle! |
Aber der Anfang liegt bei Dir. Damit sich was verändert musst Du Dich einmischen. Es hilft kein Ducken, verhandeln oder betteln sondern nur eines: Widerstand leisten. Demonstrationen und Streiks von SchülerInnen und Studierende gegen Bildungsabbau, Kampagnen von Schülervertretungen und Gewerkschaftsjugenden gegen den Ausbildungsplatzmangel und andere Aktionen zeigen, dass der Widerstand langsam wächst. Dieser Widerstand muss lauter werden. Zeigen wir deshalb den Bildungs- und Ausbildungsplatzkillern auf den Demonstrationen am 1. Mai 2008 die rote Karte…… |
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