Folgende Meldung der afp las ich gerade:
Port-au-Prince (AFP) — Zwei Wochen nach der Absetzung von Jacques-Edouard Alexis soll ein Wirtschaftsexperte neuer Regierungschef von Haiti werden und das von einer Lebensmittelkrise geplagte Land wieder stabilisieren. Präsident René Préval habe Ericq Pierre als Ministerpräsident nominiert, verlautete aus Parlamentskreisen in Port-au-Prince. Pierre arbeitet derzeit als Berater bei der internationalen Entwicklungsbank IDB in Washington. Der 63-Jährige muss nun noch vom Parlament als Regierungschef bestätigt werden.
Der bisherige Regierungschef Jacques-Edouard Alexis war vor zwei Wochen vom Parlament abgesetzt worden. Der 61-Jährige war seit 2006 Ministerpräsident. Zuvor hatten heftige Unruhen das Land erschüttert, bei denen mehrere Menschen getötet wurden.
Auslöser waren drastische Preissteigerungen bei Lebensmitteln. So hatte sich beispielsweise der Preis für einen Sack Reis innerhalb einer Woche verdoppelt. Préval kündigte anschließend eine Preissenkung für Reis an. Der Preis für einen 50-Kilogramm-Sack Reis sollte um acht Dollar gesenkt werden. Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents. Die Hälfte der 8,5 Millionen Einwohner ist arbeitslos.
Da fallen mir doch nur noch Sprichwörter wie "Den Teufel mit dem Belzebub austreiben", "Den Bock zum Gärtner machen" u.ä. ein.
Informativ in dem Zusammenhang ist folgender Artikel:
Die kapitalistische Krise auf dem Gebiet des Finanzsystems ist keineswegs „ausgestanden“, da meldet sich mit Wucht eine Lebensmittelkrise, die bereits in einer ganzen Anzahl armer Länder wütet, die Menschen in Hungerrevolten treibt, weil sie den Reis nicht mehr bezahlen können, und nach Aussage höchster kapitalistischer Kreise wie der Weltbank das Leben von hundert Millionen Menschen akut bedroht.
Bei der Bourgeoisie selbst macht sich Beunruhigung und das Suchen nach Rezepten breit, wie man die Krisen überstehen und wieder in ruhigeres Fahrwasser zurückkehren könne. Es ist nicht schlecht, wenn eine unruhige Debatte voller gegenseitiger Beschuldigungen, Ursachenforschung, Rezepten zur Milderung der Krisen entsteht, weil sie den einen oder anderen tieferen Einblick ermöglicht. Man sollte aber auch nicht darin steckenbleiben, denn trotz alledem wird das kapitalistische System selbst dauerhafte Lösungen nicht finden. Die Ursache solcher Zuspitzungen liegt im System der kapitalistischen Produktion, der Ausbeutung der Lohnarbeit selbst. ...weiter
Oder dieser:
Unsere weltweite Forderung: Preiskontrollen für Lebensmittel!
Hunger ist schnell sehr schmerzhaft, ruft schnell langfristige körperliche Schädigungen hervor und kann sehr schnell töten. In Haiti werden Fladen aus Schlamm gebacken und auf den Märkten verkauft. Diese Fladen haben keinen Nährwert. Trotzdem werden sie von Menschen, die sich kein Brot leisten können gekauft, um den schmerzenden Hunger zu stillen. Hunger ist aber keine notwendige Mangelkrankheit, sondern Ausdruck der Abgründe des Kapitalismus.
Anders als es viele bürgerliche Medien immer wieder darstellen, ist eine allgemeine Getreideknappheit nicht der Grund für die weltweite Preisexplosion bei Lebensmitteln. ...weiter
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