Mercedes Sosa verstarb schon vor knapp zwei Monaten. Ich war geschockt, dass diese große Frau und Kämperin nicht mehr da ist.
Mercedes Sosa, die "Stimme Lateinamerikas", war mehr als eine begnadete Sängerin. Ihr Leben lang kämpfte sie gegen Diktatur, Armut, Neoliberalismus. Jetzt ist sie im Alter von 74 Jahren in Buenos Aires gestorben - und ihr Land trägt Trauer.
"Gracías a la vida", "Dank an das Leben", war das Lieblingsstück von Mercedes Sosa. Die Hymne, die wohl niemand so emotional intoniert hat wie die kleine Frau mit der großen Stimme und dem großen Herz, wird wohl auch an ihrem Grab erklingen.
Verzweifelt hatten die Ärzte der Trinidad-Klinik in den vergangenen zwei Wochen um das Leben der Sängerin gerungen. Bereits am 18. September war Sosa mit Leberproblemen in die Klinik eingeliefert worden. Doch schon am Donnerstag machte ihr Sohn, Fabián Mathus Sosa, Fans und Freunden wenig Hoffung: "Ich denke, es ist an der Zeit zu beten", sagte er nach einem Besuch am Krankenbett. Am Freitag empfing Sosa von einem Priester die letzte Ölung, wenig später versetzten die Ärzte sie in ein künstliches Koma. Sie sollte nie wieder erwachen.
Seit den frühen Morgenstunden des Sonntags trägt Argentinien Trauer: Die TV-Kanäle änderten ihr Programm, senden Konzertmitschnitte. Der Leichnam der Diva, die als "Stimme Lateinamerikas" auf dem ganzen Kontinent verehrt wird, wurde im Parlament aufgebahrt. Vor dem Gebäude wuchs schnell eine Schlange von Menschen, die von ihr Abschied nehmen wollen.
Gebührend will man von "La Negra" - der Schwarzen, wie sie von Freunden und Bekannten liebevoll genannt wurde - Abschied nehmen. Mercedes Sosa war in Argentinien eine nationale Symbolfigur. Die Sängerin stand für ein anderes, ein demokratisches Argentinien.
Dafür hatte die kleine, gewichtige Künstlerin mit den großen, sanften Augen zeitlebens gekämpft. Erst als Mitglied der kommunistischen Partei, dann als Stimme der Opposition aus dem Exil. Und schließlich als Anhängerin des Präsidenten-Ehepaares Kirchner. Von ihnen versprach sich Sosa ein engagiertes Eintreten für ihre politische Utopie: ein Leben in Würde für alle, ein Recht auf Essen und Bildung. "Man muss die Menschen in die Lage versetzen, etwas aus sich zu machen", mahnte die Sängerin. Große Hoffnungen setzte die Frau aus der argentinischen Provinz auch auf Staatschefs wie Hugo Chávez in Venezuela und Rafael Correa in Ecuador.
Vom Regionalradio in die große Welt
Entdeckt wurde Haydée Mercedes Sosa, so ihr kompletter Name, auf einem Talentwettbewerb der lokalen Radiostation von San Miguel de Tucumán, ihrer Heimatstadt. Freunde hatten die schüchterne 15-Jährige angemeldet. Der Preis war ein fester Sendeplatz über den Zeitraum von zwei Monaten. Der wahre Durchbruch gelang gemeinsam mit ihrem späteren Ehemann, dem Komponisten und Sänger Manuel Oscar Mathus. 1965 nahmen die beiden die erste Platte "Canciones con fundamento" auf. Ein Erfolg - zwei Jahre später unterschrieb Mercedes Sosa ihren ersten großen Plattenvertrag.
Der Name Mercedes Sosa stand fortan für den Nueva Canción. Das neue folkloristische Genre Lateinamerikas sollte nicht nur traditionelle Liedformen bewahren, es artikulierte sich zunehmend politisch. "La Negra Sosa" wurde zu einer der markanten Stimmen der Musikrichtung, die gesellschaftliche Missstände anprangerte.
Die Anhänger des "Nueva Canción", ein Kreis von Intellektuellen und Künstlern, wurde schnell zum Ärgernis für die Konservativen. Seit 1976 waren die Militärs in Argentinien an der Macht - zwei Jahre später wurde Sosa verhaftet. Nach ihrer Freilassung ging sie nach Madrid ins Exil, nahm von dort aus die Diktatur mit bissigen Kommentaren und kritischen Texten ins Visier.
In der spanischen Hauptstadt wurde sie zur international bekannten Protestsängerin. Sie bediente sich aus dem Repertoire anderer Künstler, interpretierte Songs ihres Landsmannes Atahualpa Yupanui, der Chilenin Violeta Parra oder des Kubaners Silvio Rodríguez und ließ sich von befreundeten Dichtern und Komponisten Texte und Stücke auf den Leib schreiben.
Im offiziellen Argentinien wusste man mit der unbequemen Mahnerin wenig anzufangen. Erst 1996, ein rundes Dutzend Jahre nach ihrer Rückkehr nach Buenos Aires, zeichnete man sie für ihr musikalisches und ihr politisches Engagement als "Persönlichkeit von nationaler Bedeutung" aus.
Widerwillig nahm sie damals die Auszeichnung an - die neoliberale Politik der Menem-Jahre war so gar nicht nach ihrem Gusto. Die Sängerin des Volkes kümmerte sich lieber um die Opfer der offiziellen Politik, sammelte persönlich Spenden für Selbsthilfeprojekte in den Armenvierteln von Buenos Aires. Für die idealistische Sängerin eine Selbstverständlichkeit und zugleich ihre Art von Dank für ein erfülltes und glückliches Leben. Gracías Mercedes Sosa.
Mercedes Sosa ist die weltweit wohl bekannteste Künstlerin und "Grande Dame" Argentiniens. Vor allem in Lateinamerika und Spanien wird sie zutiefst verehrt. Seit Jahrzehnten tritt die Sängerin für Demokratie und Bürgerrechte ein. Für ihr neues Album "Cantora" hat Mercedes Sosa internationale und ebenfalls sozialpolitisch engagierte Topkünstler wie SHAKIRA, Joan Manuel SERRAT, DANIELA MERCURY, CAETANO VELOSO, JORGE DREXLER u.a. eingeladen, mit ihr im Duett zu singen. Das Ergebnis ist ein zutiefst berührendes Album. So unterschiedlich die Gäste sind, so abwechslungsreich gestaltet sich die 74-minütige Mischung von lateinamerikanischer Folklore, Bossa Nova, Vals und Zamba mit Genres wie Pop, Schlager, Chanson, Blues und Hip Hop. Sosas warme, tiefe Stimme durchzieht das Album dabei wie ein roter Faden. Sie steckt mit ihrer Leidenschaft an, sodass sich jedes Duett voll und ganz der Stimmung des Liedes ergibt und dank überragender Darbietung wohlige Schauer erregt. Nicht nur in Anbetracht von Sosa Bedeutung für Lateinamerika ist das Gipfeltreffen "Cantora" ein wertvolles Stück Zeitgeschichte.
Cantora
Title
01 Aquellas pequeñas cosas (con Joan Manuel Serrat)
02 Barro tal vez (con Luis Alberto Spinetta)
03 Sea (con Jorge Drexler)
04 Coração vagabundo (con Caetano Veloso)
05 La maza (con Shakira)
06 Zamba para olvidar (con Diego Torres y Facundo Ramírez)
07 Agua, cielo, tierra, fuego (con Soledad Pastorutti)
08 Celador de sueños (con Orozco Barrientos y Gustavo Santaolalla)
09 Sabiéndose de los descalzos (con Julieta Venegas)
10 Himno de mi corazón (con León Gieco)
11 Novicia (con Victor Heredia)
12 Zamba de los adioses (con Dúo Nuevo Cuyo)
13 Nada (con María Graña y Leopoldo Federico)
14 Esa musiquita (con Teresa Parodi)
15 Romance de la luna tucumana (con Juan Quintero y Luna Monti)
16 Deja la vida volar (con Pedro Aznar)
17 Pájaro de rodillas (con Nacha Roldán)
Genre: Nueva Canción
Bitrate: 320 kBit/s
Year: 2009
"La Negra", die Schwarze, nannten ihre Fans Mercedes Sosa. Doch auch als "Stimme derer, die keine Stimme haben" war die sozialkritische Folksängerin über fast sechs Jahrzehnte hinweg bekannt. Anfang Oktober verstarb die Argentinierin im Alter von 74 Jahren und hinterließ mit "Cantora" ein Album voller gefühlvoller Duette. Spanischsprachige Stars wie Shakira, Luis Alberto Spinetta, Julieta Venegas und Franco De Vita geben ihr das letzte Geleit.
Cantora 2
Title
01 Zona de promesas (con Gustavo Cerati)
02 Desarma y sangra (con Charly García)
03 Canción para un niño en la calle (con Calle 13)
04 Parao (con Vicentico)
05 Zamba del cielo (con Fito Páez y Liliana Herrero)
06 Razón de vivir (con Lila Downs)
07 El ángel de la bicicleta (con Gustavo Cordera)
08 Violetas para Violeta (con Joaquín Sabina)
09 Jamás te olvidaré (con Marcela Morelo)
10 O que será o [À flor da terra] (con Daniela Mercury)
11 Cántame (con Franco de Vita)
12 La luna llena (con Rubén Rada y La Chilinga)
13 Canción de las cantinas (con Alberto Rojo)
14 Donde termina el asfalto (con Coqui Sosa)
15 Insensatez (con Luis Salinas)
16 Misionera (con Luis Carlos Borges)
17 Y así, así (con Luciano Pereyra)
18 Himno Nacional Argentino (con Los Folkloristas)
Genre: Folk
Bitrate: 160 kBit/s (VBR)
Year: 2009
1 Kommentar:
Hola, que buena reseña, está muy interesante, bajé ambos discos para oirlo y me pide una pass / password o Clave, agradecería que me la hagan saber para disfrutar del disco.
Saludos desde la Republica Bolivariana de Venezuela.
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Hallo, guter Beitrag, die sehr interessant ist, ging ich auf beide Festplatten und fragt mich, einen Pass / Passwort oder Passwort, bitte lassen Sie mich wissen, um das Album zu genießen hören.
Grüße aus der Bolivarischen Republik Venezuela.
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