Vor dem Auftritt zu ihrem Tourauftakt hat FM5 Michi Gaissmaier (Voc, Gitarre), Conny Dix (Bass) und Bernd Jungmair (Schlagzeug) von Heinz aus Wien getroffen, um über die Musikszene Österreichs, Liedtexte und die Zukunft von Heinz zu sprechen.
FM5: Wir sind nun beim Auftakt eurer neuen Tour. Auf was dürfen sich eure Fans freuen?
Conny: Geldregen! Freuen kann man sich ja darauf!
Michi: Wir spielen viele schöne Lieder aus unserer 12-jährigen Geschichte. Aber auch Sachen vom neuen Album „Die bunten Fahnen gehen über die Welt“ – heute das erste mal Live. Wir sind auch schon gespannt wie die Reaktionen des Publikums sind.
Und unser Tontechniker Michi Danner hat gesagt, wir spielen so gut wie noch nie.
Conny: Das hat er noch jedes Mal gesagt.
Michi: Ja, weil er seinen Job nicht verlieren will!
Die österreichische Musiklandschaft sah in der Vergangenheit eher trist aus. Warum habt ihr es trotzdem geschafft zu überleben? Was ist euer Erfolgsgeheimnis?
Michi: Es ist ja nicht so, dass die Musiklandschaft trist ausgesehen hat.
Conny: Die sieht noch immer trist aus.
Michi: In den letzten zehn Jahren ist viel passiert.
Conny: Wir haben einfach damals das Ding gemacht, das wir in diesem Moment gut gefunden haben. Das war gerade die Hochzeit der ganzen Brit-Pop Geschichte. Das wollten wir einfach nicht machen. Auf das hatten wir keine Lust und hatten wir auch schon vorher in anderen Bands.Wir haben einfach das gemacht, auf das wir Bock gehabt haben.
Bernd: Deutsch singen war damals extrem uncool. Das war wirklich nicht leiwand.
Michi: Bis wir es gemacht haben. Ab dann war es urcool.
Bernd: Es war nichts aufgelegtes, wo wir auf einen Zug aufgesprungen sind. Deswegen war es auch sehr schwer zu machen. Es gab ja auch kein FM4.
Conny: Wir haben uns ja damals gedacht, wir wollen irgendwas machen, was überhaupt nicht dem entspricht was gerade in ist. Das war ein Grundplan. Wir wollten die Aufnahmen ganz schlecht klingen lassen. Manche Dinge haben es nicht zu Ende geschafft mit dem Plattenvertrag, weil da sollte es dann doch gut klingen. Aber die Essenz ist irgendwie erhalten geblieben.
Nun scheint uns eine kleine Wende bevor zu stehen. Es keimt seit neuestem Patriotismus auf, wenn es um Musik geht. Sogar Ö3 versucht mit den „neuen Österreichern“ heimische Talente zu fördern. Welche Chancen gebt ihr dem Ganzen?
Michi: Das hat relativ wenig mit Patriotismus zu tun. Das ist eigentlich eine Marketing Kampagne. Dass Ö3 ihren Kulturauftrag mehr wahrnehmen als sie es bisher getan haben und jetzt neue österreichische Bands spielen, ist lobenswert, aber nicht mit Patriotismus zu erklären. Es gibt in Österreich sehr viele gute Musik aus verschiedenen Richtungen und es haben sich viele Bands in den letzten Jahren durchgesetzt. Weil sie einfach gute Qualität bieten. Es werden sich auch von den neuen Österreichern nicht alle durchsetzen, weil wahrscheinlich nicht alle davon gut sind.
Bernd: Es gibt ja auch sehr viele lässige Bands – und da mein ich jetzt gar nicht uns – die fallen da gar nicht rein. Die werden nach wie vor nicht auf Ö3 gespielt.
Conny: Was alle Bands die sich da durchgesetzt haben gemein haben ist, dass sie es nicht deswegen geschafft haben, weil sie großartige Ö3 Unterstützung hatten. Es haben alle ihren Weg gefunden.
Bernd: Wenn du auf ein Festival gehst, und da stehen 140.000 Menschen ist das nicht unbedingt eine Ö3 Band. Es ist also nicht nötig da durch zu gehen.
Michi: Und es ist jetzt auch nicht so, dass sie nur weil sie zu den neuen Österreichern gehören sich durchsetzen werden. Letzt endlich entscheidet immer der Geschmack der Leute und das ist auch gut so. Auch wenn der größte Medienpartner im Land versucht den Menschen zu erklären, dass das die neue tolle Musik aus Österreich ist, wird das bei vielen nicht fruchten
Conny: Wichtig ist auch, dass irgendwas gemacht wird. Auch super, dass Ö3 die neuen Österreicher macht. Alles was passiert ist gut.
Michi: Besser, als sie machen es nicht.
Ihr seid bereits drei Mal für einen Amadeus nominiert gewesen. Den Preis habt ihr aber noch nicht in die Finger bekommen. Hofft ihr darauf ihn doch noch einmal zu bekommen, oder kann er euch schon gestohlen bleiben?
Michi: Der Amadeus ist ja eine Sache, der einem eigentlich nix bringt. Er ist mit keinem Geld dotiert und wenn ich den gewinne, dann hab ich ihn halt zu Hause stehen.
Bernd: Na ja..
Michi: Es stört natürlich nicht, wenn man ihn gewinnt, das ist ja nix schlechtes, keine Frage. Es bringt aber auch nichts. Wir waren dreimal nominiert. Das hat uns gefreut und wenn wir gewonnen hätten, hätte uns das auch gefreut. Vielleicht gewinnen wir ja auch einmal einen – fürs Lebenswerk. Aber wenn nicht, geht die Welt nicht unter. Man wird ja als Band nicht mehr wert, nur weil man einen Amadeus gewonnen hat.
Conny: Jegliche Art von Preisverleihung, die darauf basiert wie viele Platten man verkauft hat, ist ja sowieso eher unspannend. Wir werden immer zu wenig verkaufen.
Michi: Und wir werden sicher nie einen FM4 Amadeus gewinnen, wegen der Hassliebe der Menschen zu uns. Es gibt halt viele, die uns scheiße finden. Uns gibt’s schon lang und wir sind bekannter als andere Bands, deswegen sind wir für viele schon wieder böse. Aber auch egal und ich freue mich, dass Naked Lunch letztens gewonnen haben.
Radiohead haben nun ihre Lieder zum Download angeboten und lassen ihre Fans selber entscheiden, wie viel sie für das Album zahlen wollen. Seht ihr darin die Zukunft?
Bernd: Die können sich das auch leisten!
Michi: Die Digitale Geschichte ist sicher gerade für unsere Zielgruppe eine interessante Sache. Bei iTunes sind wir ja auf Platz 3 der Alternative Charts. Wir sind mit Abstand die einzige Indie Band, die soweit oben ist, sonst sind das nur Majors. Vor allem die Generationen nach uns werden das nutzen. Ob das jemals das haptische Produkt CD ersetzt – keine Ahnung.
Letztendlich sind ja Charts auch ein Marketing Tool. Wer in den Top 20 ist, muss in jeder Filiale in den Regalen stehen.
Conny: Aber es wird definitiv so werden in der Zukunft, dass es keine physikalischen Produkte mehr gibt – zumindest glaub ich daran. Als Folge gehen die Bands dann auch wieder mehr auf Tour, weil sie keine CDs mehr verkaufen. Und das ist ja auch wunderbar. Konzerte bieten mehr als alles andere.
Michi: Platten sind ja auch nur ein Mittel, dass sich die Leute zuhause anhören können, was ihnen gefällt. Wo sie das herbekommen, ob sie die CD kaufen, runterladen, sich von jemand anderem aufnehmen, oder warten dass es ihm Radio gespielt wird ist ja letztendlich auch egal.
Wie entstehen eure Texte? Sind sie autobiographisch?
Michi: Gottseidank nicht. Man erlebt viele Sachen und die spielen da sicher auch mit.
Conny: Es schadet auch nicht, das eine oder andere selbst erlebt zu haben, weil man das besser rüber bringen kann.
Michi: Man versucht halt auch Texte zu schreiben, die einen Sinn haben, und nicht ABC, Katze im Schnee – die Wand ist blau – WOW. Sowas machen dann mehr die Majors – die sind dafür zuständig.
Es gibt euch jetzt schon seit 12 Jahren. Denkt ihr auch manchmal ans aufhören, oder habt das Gefühl für den Job schon zu alt zu sein?
Michi: Nach wie vor bereitet es uns große Freude, das zu tun. Es ist irrsinnig leiwand, Konzerte zu spielen oder eine Platte aufzunehmen und dann eine fertige CD zu hören. Und es ist ja auch keine Arbeit die wahnsinnig anstrengend für uns ist.
Solange wir diesen Drang verspüren Musik machen zu wollen, werden wir das auch tun. Wir haben ja keinen Druck.
Conny: Sollte ein Konzert einmal total schlecht besucht werden oder schlecht sein, dann wären wir total gebrochen – so gesehen wäre dass dann der Punkt wo wir aufhören. Wenn keine Leute mehr kommen, oder sie uns ausbuhen – das würden wir nicht vertragen.
Gibt es für diese Zeit, wo ihr keine Lust mehr auf Musik habt auch schon Pläne?
Michi: Ja. Für diese Zeit dann keine Musik zu machen.
Conny: Nein, die anderen zu überzeugen doch wieder Musik zu machen.
Bernd: Dann macht jeder ein Soloalbum, dann gibt’s die Re-Union und dann gehen wir mit 50 wieder auf Tour.
Danke für das Interview
Quelle: fm5.at
Die bunten Fahnen gehn über die Welt
Title
01 Augen auf und durch
02 Mein ganzes Herz
03 Sowas hat die Welt noch nie
04 Uns nicht mehr los
05 Für alle lieb
06 Tauch mit ab
07 Wenn du strahlst
08 Country Musik
09 Unsere Tage sind gezählt
10 Wann ist das passiert
11 Kreis der Familie
12 Liebe macht uns stark
13 Niemals unter
Genre: Rock
Bitrate: 202 kBit/s (VBR)
Year: 2007
Elektroboot bitte
Title
01 Bitte sprich mich einfach an
02 (Ich wär gern) Johnny Depp
03 Wenn ich 18 bin
04 Schön
05 Ich mag Dich
06 Fußballspielen
07 Genauso schön
08 Du bist supa
09 S'wird schon mal passieren
10 Allein sein
11 Hardrock Café
12 Das Mädchen das trinkt
13 Spezial für Dich
14 Manchmal kommt es mir so vor
Genre: Rock
Bitrate: 128 kBit/s
Year: 1997
It's a crazy world
Title
01 General
02 Komm
03 Wir sind immer noch feat. Hansi Lang
04 Für Immer
05 Erzähl mir bitte nichts
06 Glauben tust du mir ja doch
07 Ich tanze
08 Ich biete an
09 Von Dir und der ganzen Welt
10 Ganz herzlich eben
11 Nie mehr
12 Mayday
13 Dorthin mit Dir
14 Er glaubte an nichts mehr
Genre: Alternativ Deutsch
Bitrate: 192 kBit/s
Year: 2005
Blue Angel
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Under Anything Goes I will be sharing anything I think worthwhile that does
not fall under one of the other categories. Examples are book covers, song
...
vor 18 Stunden
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