Hab einige gar nicht so schöne Rezensionen über diesen Zweitling der Jungs gelesen, die mich letztes Jahr im Sturm erobert hatten. Aber ich glaube die gleichen Rezensisten hätten vor dreißig Jahren auch kein gutes Wort an Joy Division gelassen. Zumindest stelle ich mir das so vor.
Dieses Album ist ein Glücksfall. Wenn man in Zukunft von einem Genre, das möglicherweise "Gothic Pop Music" heißen könnte, spricht, wird man "This Is Forever" von She Wants Revenge als Maß aller Dinge ansehen müssen. Eigentlich im HipHop beheimatet, sind die beiden Mitglieder von She Wants Revenge, Justin und Adam, mit diesem Album auf bestem Wege, die totale Traurigkeit massenkompatibel zu machen. Texte und Musik dieses Albums sind weitaus düsterer, finsterer und trauriger als all die Möchtegerngothics mit ihren Cajalstiften, ihren Pseudotexten und ihrem ach so evil Outfit.
She Wants Revenge bringen die Quintessenz melancholischer Musik direkt auf den Punkt. Dazu kommt noch, dass das unendlich tanzbar ist - an sich ein Widerspruch, den wer tanzt schon gerne zu trauriger Musik ?
Bei She Wants Revenge stimmt es. Die Stimmung, der Rhythmus, die Texte, alles sitzt am richtigen Platz. Irgendwo zwischen einer bösen Variante von New Order, den ganz alten, elektronischen Stücken der Sisters Of Mercy wie "Alice" oder ähnlichem, kombiniert mit den End-Achtziger-Klängen von The Cure oder Joy Division ergibt sich ein faszinierendes Meisterwerk, das das Zeug dazu hat, mit dem richtigen Timing zu einem Klassiker zu werden. Ob dieses Album zur Weihnachtszeit das richtige Timing hat, sei mal dahingestellt. Seelen, die sich für dieses Album begeistern können, müssen eh gefühlsmäßig sehr intensiv leben, und dann schadet auch Weihnachten nicht…
Songzeilen über zerstörte Träume, gescheiterte Existenzen, zerbrochene Liebe und das Aufbäumen (und das darauf folgende Scheitern) gegen den eigenen Untergang - schwere Kost, die in noch schwereren, fast religiös predigend anmutenden Zeilen wie "There’s nothing to believe here, so believe in me" verpackt wird. Songtitel wie "She will always bei a broken girl" lassen bereits Trauriges vermuten, aber die meisterhafte Beschreibung des Partyabends einer Rinnsteinkönigin ist so wahnsinnig deprimierend, dass es kaum auszuhalten ist. "She struggels with an awful decision - going home or walk in alone".
Auch in Songs wie "Pretend The World Has Ended" ("We wave goodbye to everyone and hope our love is enough") und "Rachael" ("There’s a hole in her heart that still harbors a question - whose answer just may break it") ist die lyrische Wucht so intensiv, dass man sich fragt, ob das vertonte Gedichte oder doch mit Texten ausgestattete Songs sind.
In jeder erdenklichen Sicht ein Meisterwerk.
Quelle: whiskey-soda.de
This is Forever
Title
01 First Love
02 Written in Blood
03 Walking Away
04 True Romance
05 What I Want
06 It's Just Begun
07 She Will Always Be a Broken Girl
08 This is the End
09 Checking Out
10 Pretend the World Has Ended
11 Replacement
12 All Those Moments
13 Rachael
Genre: Darkwave
Bitrate: 160 kBit/s
Year: 2007
Bather at Deauville by Kees van Dongen
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Cornelis Theodorus Maria "Kees" van Dongen (26 January 1877 – 28 May 1968)
was a Dutch-French painter who was one of the leading Fauves ("Wild men" =
th...
vor 9 Stunden
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