Supergewinn bei Goldman Sachs
Von Rainer Rupp
Die mit der US-Regierung eng verbandelte Bank Goldman Sachs hat ihren Gewinn im zweiten Quartal auf 2,7 Milliarden US-Dollar deutlich gesteigert und damit wieder an alte Zeiten angeknüpft. Nur im Rekordjahr 2007 hatte der Konzern mehr erwirtschaftet. Die Staatshilfen in Höhe von zehn Milliarden Dollar zahlte die Wall-Street-Bank bereits letzten Monat an die Regierung zurück, um so den Weg zur Auszahlung von Boni im Milliardenumfang an ihre Führungskräfte freizumachen. Ermöglicht wurde der jüngste Supergewinn jedoch erst durch die US-Notenbank Fed, die auch Goldman Sachs für gutes Geld wertlose Ramschpapiere abgekauft hat. Die hätten sonst die Bilanzen der Bank belastet und jedes weitere Zocken unmöglich gemacht. Dafür hat die Fed etwa tausend Milliarden, also eine Billion, Dollar ausgegeben. Kaum geringer werden die daraus zu erwartenden Verluste der Fed ausfallen, die dem US-Steuerzahler aufgebürdet werden.
Die Masse der Arbeiter und Angestellten zahlt also über den Umweg Staat die Milliardensummen für Zocker in den Chefetagen der Finanzinstitute. Im vielgepriesenen Kapitalismus der »Eigenverantwortung« und »Freiheit« ein ganz natürlicher Vorgang, denn schließlich ist die Regierung einer bürgerlichen Demokratie nicht der Bevölkerung, sondern dem Kapital verpflichtet. Daher blieben auch hierzulande die Versprechen der Regierung, das Kasino mittels strikter Regulierung zu schließen, unerfüllt. Inzwischen herrscht an den Spieltischen wieder rege Betriebsamkeit.
»Man glaubt es kaum: Im Markt regt sich die Finanzalchemie wieder«, schrieb unlängst die Neue Zürcher Zeitung. So verkaufe die britische Bank Barclays Capital wieder abenteuerlich strukturierte Finanzprodukte – versehen mit einem hohen Rating – an andere Investoren und transferiere so das Risiko. Goldman Sachs arbeite an einer als Versicherung bezeichneten Verbriefung, die die risikoreichen Aktiva aus ihrer Bankbilanz entferne, und Morgan Stanley plane, Schrottpapiere, deren Rating herabgestuft worden war, neu zu verpacken und als erstklassig »AAA«-bewertete »Finanzinstrumente« zu verkaufen.
Die realwirtschaftlichen Folgen der gerade geplatzten Finanzblase sind längst noch nicht überstanden, da läuft die Bubble-Maschinerie bereits wieder. Aber bessere Börsenkurse bestimmen nicht den Unterschied zwischen Rezession und Depression, sondern die Arbeitslosigkeit. Und selbst ein professioneller Gesundbeter wie Barack Obamas Chefökonom Laurence Summers warnte am 10. Juli, daß »das Schlimmste noch bevorsteht«. Während die Lebenspläne von zig Millionen Menschen durch die steigende Arbeitslosigkeit vernichtet werden, bereichern sich die Verursacher dieser Krise auf dem Rücken der arbeitenden Massen fleißig weiter. Wen wundert’s da, wenn sich am Stammtisch sogar erzkonservative Menschen – wie vom Autor dieser Zeilen gehört – sich die RAF zurückwünschen, »dann hätten die da oben wenigsten wieder Angst«.
Quelle: jungewelt
6 Kommentare:
ich hoffe doch Ihr meint mit RAF die Royal Air Force die dann Liebesgrüße von oben schickt ;-).
Was für ein krudes Gesülze.!!!!!!
Die RAF war (ist für viele Politiker auch heute noch) systemimmanent. Sie hat dieses System so wie es heute ist innenpolitisch entscheidend geprägt. Das Schweinesystem ist durch sie erst ermöglicht worden.
P.S. Sicherlich arbeiten bei Goldman Sachs auch noch ne ganze Menge Zionistische Schweine die gleich mit abgeknallt gehören.
Ich geb dir einen Rat schlaf nochmal über den Artikel und lösch ihn. Gruß aus der Garage
Zionistische Schweine???
Der Artikel betrachtet die Sache zwar sehr weit von links, aber im Grunde stimmts ja schon, aber Zionistische Schweine!?!
danke anonym!
mit den schweinen in diesem fall kann ich so gar nix tun.
der andere punkt ist zweifellos richtig: der schuss der raf ging (und geht fast immer in solchen & anderen fällen) nach hinten los.
verdanken ihnen kaum gutes, wohl aber schäuble und ähnliches.
und noch was: ernsthaft erschrecken kann man diese clicke never! sie schrecken vor sich selber nicht mal zurück ...
Mit dem Totschlag-Argument (s. Garageland)verhindert man natürlich jedweden Schuss, bzw. jeden potentiellen Revolutionsfunke (Man stelle sich vor, der Sturm auf die Bastie hätte eine royalistisches Blutbad in ausgelöst (Paris war von Truppen umstellt). Klar, ab und dann soll es friedliche Revolutionen gegeben haben. Aber zurück zu den Banken. Man muss auch genau hinsehen (und recherchieren). Und auch den Militärisch-Industriellen-Komplex nicht ganz aus den Augen lassen (beim freudigen Bank=Moral-Dissing). Dass europäische (und das sind zum Gutteil auch "altgediente" deutsche Firmen wie KMW/Krauss-Maffei-Wegmann) momentan eine, seit den Weltkriegen nicht mehr gesehene, mehr oder weniger geheime, Aufrüstung - an den Augen der Öffentlichkeit vorbei - betreiben, sollte bekannter werden. Aber man darf dies auch Angesichts einer Auslieferung, oder soll man besser sagen Rücklieferung, eines Waffenlobbyisten (aus Weltwaffenschmiede Kanada ... ja, das süssse Kanada!) namens Schreiber wohl wieder nicht erwarten. Bisweilen spricht also weiter allein vom amerikanischen MIK. Apropos Royal Air Force ... ging "Bomber" Harris nicht ungleich schrotiger gegen deutsche Topmanager vor und sollte man nicht auch (Welt-)Kriegs-Strippenzieher mit Terrorkommandos gleichsetzen - George W. Bushs Analogien mal auf Benutzermodus ansehen, meine ich.
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