Ich hatte mich schon gewundert, warum die Verweise so wenig genutzt werden, als ich feststellte, dass ich diese göttliche Band hier noch gar nicht vorgestellt habe, sie lediglich im Dex aufgeführt hab. Das will ich doch mal schnell nachholen. Vorweg für die, die von Saltatio noch nie gehört haben: Saltatio Mortis sind neben Die Schnitter die einzigen, die etwas machen, dass man unter Mittelalter-Punk klassifizieren kann. Gerade dadurch heben sie sich, für meinen Geschmack, von den anderen Mittelalter-Rockern ab.
Saltatio Mortis, der Totentanz. Wer sich solch einen Namen für seine Band aussucht und sich auch des entsprechenden historischen Hintergrundes bewusst ist, der muss ja wohl eine gewisse Vorliebe für's Mittelalter haben. Genau so ist es auch bei den sieben Spielleuten von Saltatio Mortis.
Aus der Umgebung von Mannheim stammend fangen die Herren an, sich auf Mittelaltermärkten die Gunst der Zuhörer zu erspielen. Doch nicht nur mit ihrer Musik ziehen sie das Volk auf ihre Seite, sondern auch mit jeder Menge Unterhaltung, wie es sich für Spielmänner des Mittelalters eben gehört. Der Form halber geben sich die Sieben auch noch lustige Namen, die hin und wieder aber auch fast schon ins Grenzdebile abdriften.
An den Instrumenten stehen Alea der Bescheidene (Gesang, Sackpfeifen, Schalmeien), Dominor der Filigrane (Sackpfeifen, Schalmeien, Pommern, Binjou, Programming), Die Fackel (Sackpfeifen, Schalmeien, Mandola, Harfe, Keyboards), Falk Irmenfried von Hasen-Mümmelstein (Sackpfeifen, Schalmeien, indisches Wui, Conferenzen), Ungemach der Missgestimmte (Sackpfeifen, Schalmeien, Percussion, Gitarre), Lasterbalk der Lästerliche (Davul, Trommeln, Percussion, Pauken, Programming) und Thoron Trommelfeuer (Darabuka, Trommeln, Percussion). In dieser Besetzung machen sie sich schnell einen Namen und sind auf Mittelaltermärkten gern gesehen Gäste.
Schnell mehren sich aber die Nachfragen nach einem Tonträger, was die Musiker 2000 ins Studio treibt, um den Akustik Rocker "Tavernakel - Marktmusik des Mittelalters" aufzunehmen und im folgenden Jahr zu veröffentlichen. Die meisten Lieder sind rein instrumental gehalten, nur bei wenigen glänzt Alea mit seinem Gesang. Die CD veröffentlichen sie selbstständig, den Vertrieb übernimmt SPV.
Da es aber in den winterlichen Monaten nicht unbedingt sehr angenehm ist, im Freien zu spielen, wollen sie auch Musik machen, die man in beheizten Räumen spielen kann. Zu diesem Zweck probieren sie mal die heimische Steckdose aus, und siehe da, "Das Zweite Gesicht" vermischt die Klänge der modernen E-Gitarre mit den Tönen des Mittelalters. Zwar sind sie mit dieser Mischung bei weitem nicht allein, sondern haben mit Subway To Sally, In Extremo, Schandmaul oder Tanzwut einige Konkurrenz, doch davon unbeirrt machen sie ihre Sache durchaus ordentlich.
Für ihr erstes elektronisch verstärktes Album haben sie einen Vertrag bei Napalm Records in der Tasche und lassen es sich natürlich nicht nehmen, das Album entsprechend zu promoten. Auf der Tour stellen sie auch Magister Flux (modernes Gerät) vor, der für die technische Seite der Konzerte zuständig ist. Schon während der Tour haben sie ihre nächste CD "Heptessenz" in der Hinterhand, die wieder ohne elektrische Spielereien auskommt, und deren Lieder das Volk auf manchen Mittelaltermärkten erfreuen werden.
Unterdessen nutzen aber bereits jede freie Minute dazu, am nächsten elektrisch verstärktem Album zu basteln, das auf dem Namen "Erwachen" hört und Ende Januar 2004 erscheint. Darauf gehen sie noch etwas elektronischer zu Werke, können sich aber gegen die Konkurrenz durchaus behaupten.
Ihre im März beginnende Tour findet zunächst noch verstärkt und 'plugged' in Hallen statt.
Der Tourmarathon beginnt und geht den kompletten März durch bis in den April. Einzelne Auftritte ziehen sich durchs ganze Jahr, und im August nehmen sie die Live-CD "Manufactum" auf, die Ende Januar 2005 in die Läden kommt. Schon zuvor erscheint der Roman "Die Nebel Von Avalon" von Marion Zimmer Bradley als Hörbuch, zu dem Saltatio Mortis die Musik beisteuern. Parallel dazu laufen auch die Arbeiten am nächsten Rock-Album, die im April abgeschlossen sind. "Des Königs Henker" erscheint Ende August 2005 und orientiert sich ganz massiv am aktuellen Sound von Subway To Sally.
Auch den Henker des Königs wollen sie natürlich auf Tour den Fans näher bringen und spielen auf dem Summer Breeze 2006. Doch kurze Zeit später haben sie den Abgang von insegsamt drei Mitgliedern zu verkraften. Dominor, Die Fackel und Ungemach packen ihre Koffer und verschwinden. Dafür schließen sich Bruder Frank (Bass/Chapman Stikc), El Silbador (Dudelsack), Mik El Angelo (Gitarre/Bousouki/Zister) und Cordoban der Verspielte (Dudelsack/Schalmei/Flöten) der Truppe an. Letzterer kommt von der Banal-Humor- Mittelalter-Band Feuerschwanz.
Aufgrund der Umbesetzung und der ausgedehnteren Tourneen dauert es somit zum ersten Mal zwei Jahre, ehe sich Saltatio Mortis mit dem neuen Album "Aus Der Asche" zurück melden. Zu der Zeit treten sie schon wieder verstärkt unplugged auf, sind aber ab Oktober auch wieder elektronisch verstärkt unterwegs.
Aus Der Asche
Blue Angel
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not fall under one of the other categories. Examples are book covers, song
...
vor 18 Stunden
3 Kommentare:
Die Verweise zu Saltatio Mortis "Heptessenz","Erwachen","Manufactum-Live auf dem Mittelaltermarkt" und "Des Königs Henker" sind alle gelöscht.
Hey, können die fehlenden Alben bitte wieder hochgestellt werden... Danke!
Ja die fehlenden Alben würd ich auch gern mal hören... find die auch sonst nirgends das is echt schade...:-(
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