Omaha, Nebraska, klingt alles andere als eindrucksvoll. Ist es auch nicht. Aber wie so oft entwickeln sich in den langweiligsten Gegenden die aufregendsten Dinge. Omaha ist in etwa das amerikanische Weilheim. Etwas mehr besiedelt, aber immer noch weit genug ab vom Schuss, um in einem abgeschlossenen System etwas Eigenständiges aufzubauen. Die Schuld an der blühenden omahischen Szene kann man ohne mit der Wimper zu zucken dem ortsansässigen Label Saddle Creek Records (früher Lumberjack) in die Schuhe schieben, das mit Bright Eyes bereits auch hierzulande Aufsehen erregen konnte.
Eins der besten Pferde im Stall sind die 1994 gegründeten The Faint (der Schwächling, der Schlappschwanz), bestehend aus den beiden Baechle-Brüdern Clark (Drums) und Todd (Vocals, Synthies) und Bassisten Joel Petersen, die in ihren Anfangstagen noch relativ erfolglos als Lofi-Folk-Trio mit Punkrock-Touch unter dem Namen Norman Bailer durch die Clubs tingeln. Mehr als einige rare Tapes und verschiedenen Tracks auf Split 7" oder Underground-Sampler gibt es von der Band allerdings nie zu hören.
Ende 1995 taucht man das erste Mal als The Faint mit stark verändertem Sound und Outfit wieder auf. Entgegen der Indie-Pop-Bewegung ihrer Heimatstadt entwickelt sich die Band zum waschechten Rock-Act. Die Rückbesinnung auf die vorherigen Jahrzehnte ist Mitte der Neunziger so ziemlich das Uncoolste, was passieren kann. The Faint ist das egal. Und den Mut aufzubringen, einen Schritt zurück zu gehen, ist damals so revolutionär, dass man es vielleicht schon als einer der ersten Hinweise auf die kommende Retro-Welle im neuen Jahrtausend verstehen kann.
Drei Jahre später erscheint das dunkel-rockige Debüt "Media" auf Saddle Creek, das so einige heutige Fans der Band wohl etwas verwundern wird – fern von Elektro zeigen sich The Faint als wandlungs- und experimentierfreudige Band, die noch etwas unentschlossen zwischen den Stilen (Dance, Rock und etwas Folk) umher stolpert.
Als im selben Jahr der Synthie-Programmer Jacob Thiele zur Band stößt und man auf der Tour beginnt, neue Songs zu schreiben, sind The Faint nicht wiederzuerkennen – mehr Electronic, weniger Gitarren, mehr Wave (wie der Name vermuten lässt) und weniger Rock. "Blank-Wave Arcade" ist quasi der zweite Schritt zur Selbstfindung. Die Augen starr auf melodiöse Keyboards gerichtet, die Beats streng tanzbar gehalten, singt Todd Baechle im neuen und extrem straighten Band-Outfit/Style in seinen düstere Lyrics über Sex und Massenkonsum.
The Faint verstehen es, den Achtzigern unaufdringlich zu huldigen und lassen diesen unabstreitbaren Einfluss mit dem gegenwärtigen Sound verschmelzen, ohne mit zu viel Retro in die Peinlichkeit abzurutschen. Auch außerhalb von Omaha mausern sich die Nebraskaner zu einer der aufregendesten Bands des amerikanischen Undergrounds und erfreuen sich an einer stetig wachsenden Fananzahl. Während man vor kurzem noch vor ganzen sechs Leuten in den schäbigsten Bars des Landes spielt, füllt man jetzt schon locker die 1000er-Hallen.
2001 kehren The Faint mit dem wuchtigen "Danse Macabre" zurück auf die (US-)Bildfläche. Zwar ohne durchgreifende Stiländerung, aber definitiv mit einer hörbaren Perfektionierung ihres Sounds. Explodierende Beats krachen auf die Punk-Ursprünge der Band, The Faint schreiben Songs, auf die man im schmierigen 80er Revival zu lange gewartet hat. Als noch der neue Gitarrist Dapose einsteigt, dessen Death Metal-Vergangenheit sich nahtlos in die Welt der gruftigen Synthie-Punks einbindet, ist man längst eine der begehrtesten Bands der Welt.
Und das, obwohl man nicht aus New York stammt. Während so ziemlich alle großen Majors bereits in Nebraska Füße lecken, entscheiden sich The Faint gegen das Geld und signen beim Berliner Indie City Slang, das "Danse Macabre" am 4. November in Europa veröffentlicht. Gleichzeitig geht es mit den Labelmates von Radio 4 auf Tournee durch Deutschland.
Nach fast dreijähriger Auszeit kehren The Faint im September 2004 mit "Wet From Birth" zurück, um die Tanzböden der Indie-Welt zu beschmutzen. Für den kreativen Prozess haben sich die Fünf angeblich fast ein Jahr lang in einer alten Lagerhalle verbarrikadiert. So klingt die Scheibe auch, dreckige Synthies rollen über fiese Beats, nur um von den punkigen Gitarren zerfetzt zu werden.
Im Anschluss an die Welttour kommen The Faint zu der Entscheidung, dass die Räumlichkeiten ihres Hauptquartiers in Omaha nicht länger den musikalischen und künstlerischen Anforderungen gerecht wird. Flugs renoviert man den gesamten Komplex und wagt sich langsam wieder an neue Aufnahmen.
Für das neue Album gelten auch einige Neuerungen. Die Band will nun die totale Kontrolle über ihr Baby: Aufnahme, Produktion, Covergestaltung, Vertrieb. Die Partnerschaft zum Label Saddle Creek findet ein Ende, im Studio übernimmt Petersen die Chefrolle.
Das soundtechnisch bewährte Ergebnis hört auf den Titel "Fasciinatiion", beschäftigt sich mit dem Chaos der modernen Welt und erscheint am 5. September über das frisch gegründete, bandeigene Label blank.wav. Sänger Todd trägt nach der Heirat mit Azure Ray-Sängerin Orenda Fink 2005 deren Nachnamen.(laut.de)
Media
Titelliste
01 Syntax Lies
02 Some Incriminating Photographs
03 As the Doctor Talks
04 Tandem: City to City
05 Repertoire of Uncommon Depth
06 Typing: 1974-2048
07 Lullaby for the....
08 Acting: On-Campus Television
09 (Getting/Giving the Lock)
10 Armorous in Bauhaus Fashion
11 There's Something Not as Valid When the Scenery Is a Postcard
12 An Allusion Passes Through the Bar
13 Defy the Ailments
Genre: Alternative
Bitrate: 256 kBit/s
Year: 1998
Blank-Wave Arcade
Titelliste
01 Sex Is Personal
02 Call Call
04 Cars Pass in Cold Blood
05 Casual Sex
06 Victim Convenience
07 Sealed Human
08 In Concert
09 The Passives
Genre: Alternative
Bitrate: 256 kBit/s
Year: 1999
Danse Macabre
Titelliste
01 Agenda Suicide
02 Glass Danse
03 Total Job
04 Let the Poison Spill from Your Throat
05 Your Retro Career Melted
06 Posed to Death
07 The Conductor
08 Violent
09 Ballad of a Paralysed Citizen
10 The Conductor (Joy Electric Remix)
11 Glass Danse (Outhud Remix)
12 Agenda Suicide (Adult Remix)
Genre: Alternative
Bitrate: 256 kBit/s
Year: 2001
Wet from Birth
Titelliste
01 Desperate Guys
02 How Could I Forget
03 Disappear
04 Southern Belles in London Sing
05 Erection
06 Paranoiattack
07 Dropkick the Punks
08 Phone Call
09 Symptom Finger
10 Birth
Genre: Alternative
Bitrate: 256 kBit/s
Year: 2004
Fasciination
Titelliste
01 Get Seduced
02 The Geeks Were Right
03 Machine In The Ghost
04 Fulcrum And Lever
05 Psycho
06 Mirror Error
07 I Treat You Wrong
08 Forever Growing Centipedes
09 Fish In A Womb
10 A Battle Hymn For Children
Genre: Electronic
Bitrate: 204 kBit/s VBR
Year: 2008
Bather at Deauville by Kees van Dongen
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Cornelis Theodorus Maria "Kees" van Dongen (26 January 1877 – 28 May 1968)
was a Dutch-French painter who was one of the leading Fauves ("Wild men" =
th...
vor 16 Stunden
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