Es gibt ja Alben, die werden in den Himmel gelobt und wenn man sie selbst hört denkt man: naja - nett! Dies ist so eins, aber urteilt selbst.
“Petting statt Pershing” - mit diesem Slogan gingen Mitte der 80er Jahre tausende Menschen auf die Straße. Damals ging es natürlich nicht um das neue Album der vier Springfielder von Someone Still Loves You Boris Yeltsin. Sondern um atomare Raketensprengköpfe. Zum Glück ist der kalte Krieg aber überstanden und zum Glück gibt es noch Bands, die nach einem sehr verheißungsvollem Debüt die hohen Erwartungen mit dem zweiten Album erfüllen können.
Um das schon vorweg zu nehmen, genau dies ist SSLYBY gelungen. Ihr Debüt “Broom” strahlte schon viel Frische und Leichtigkeit aus, aber “Pershing” setzt man da noch eine Schippe drauf. Bemerkenswert, wenn man bedenkt, wie viele der gehypten Bands der letzten Monate entweder ihr Debüt beim zweiten Album dreist kopieren oder aber komplett in den Sand setzen.
Die vier Frohnaturen mit dem Schalk im Nacken haben aber alles richtig gemacht. Sie stellen mit Pershing ein Album auf die Beine, dass so wunderbar in den Frühsommer passt, wie kaum ein anderes. Die Melodien flirren dahin wie Blütenblätter in der warmen Luft. Der Rhythmus ist immer treibend und fordert direkt zum Tanzen auf. Dazu sind die Lieder allesamt sehr variationsreich. Und versehen mit Texten, die gespickt sind mit Ironie und Heiterkeit. Kurzum, dieses Album macht gute Laune.
Trotz aller Leichtigkeit verfliegen die Songs aber nicht wieder. Denn die Vier verstehen es, auch ohne verzerrte Gitarren Druck aufzubauen. Die Songs sind trotz ihrer Zartheit sehr energiereich. Und gehen sofort ins Ohr. Besonders der Mittelteil des Albums mit “Modern Mystery”, “Think I Wanna Die” und “You Could Write a Book” setzt sich in den Gehirnwindungen fest. Und man trägt diese Ohrwürmer gern mit sich durch die Welt.
Mit dieser Platte können SSLYBY wirklich überzeugen, was hoffentlich auch honoriert wird. Ihre Spielfreude und der Spaß an der Sache kommen noch eindrucksvoller als beim Debüt zum Vorschein. Und sie nehmen dadurch ihre Hörer mit in eine wunderbare Welt mit luftiger Leichtigkeit und sommerlicher Frische. Ganz sicher DER Soundtrack für den jetzigen Frühsommer.
Quelle: mainstage.de
Perishing
Title
01 Glue Girls
02 Boring Fountain
03 Dead Right
04 The Beach Song
05 Modern Mystery
06 Some Constellation
07 Think I Wanna Die
08 You Could Write a Book
09 Oceanographer
10 Heers
11 Doris Tailspin (Boring Mountain)
Genre: Alternative
Bitrate: 193 kBit/s (VBR)
Year: 2008
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen