Julian Cope wurde bereits vorgestellt - hier nun die Do-CD Black Sheep.
Die Erwartungshaltung war groß, als Julian Cope vor einigen Monaten auf seiner Website ankündigte, an einem neuen Album zu arbeiten. Vom Dasein als "schwarzem Schaf", als Außenseiter in der modernen westlichen Gesellschaft, sollte es handeln, so die Ankündigung. Musikalisch sollte der bereits bei "You gotta Problem with me" eingeschlagene Weg weiter verfolgt werden. Zu erwarten war also eine eher ungewöhnliche Instrumentierung aus orchestralen Perkussionsinstrumenten, Mellotron (einem mit Magnetbändern betriebenen analogen Tasteninstrument), Oboe, Synthesizer und - man merke auf - schönem mehrstimmigen Gesang.
Schnell wurde bestellt, als "Black Sheep" endlich im Merchandiser von Headheritage landete. Und mit zittrigen Fingern schließlich in den CD-Player gesteckt, offenbarte Copes neues Album eine gelungene Vorstellung von einem so hoch entwickelten wie visionären Songwriting. Cope höchstselbst gestaltete zudem das Cover, das die in Öl gemalte Flagge der Anarchisten mit einem Zitat C.G. Jungs schmückt.
Black Sheep ist ein Album der ruhigen Töne. Wie bei Cope üblich, verteilen sich die neun Songs auf zwei CDs mit zusammen knapp 70 Minuten Länge. CD Eins trägt den Untertitel "The Return of the Native" und klingt ein kleines bisschen härter, als CD 2 - "The Return of the Alternative". In die Ohren sticht bei beiden Teilen des Konzeptalbums vor allem die stilistische Unterschiedlichkeit der Songs. Kommen Come The Revolution und It's Too Late To Turn Back Now anarchisch krachend daher, gehören These Things I know, Blood Sacrifice und Psychodelic Odin der feinmelodischen Songfraktion an, die von Cope überzeugend mit ruhiger und klarer Stimme gesungen wird. Bei letzterem handelt sich dazu um ein typisches Beispiel für Copes geniales Gespür für betörend schöne Melodien. Fast schon ein umwerfender Pop-Song alter Cope-Schule, mit dem der visionäre "Archdrude" früher einen Großteil seiner Brötchen verdient hat. Ganz anders dagegen The Shipwreck of St. Paul; in dem ein magisch verzerrter Gesang durch tief wabernde Synthesizerklänge dringt. Das Stück besticht durch eine eigentümlich mystische Stimmung, die sich erst bei mehrmaligem Hören in voller Gänze entfaltet.
CD2, "Return of the Alternative", beginnt geradezu beschwingt mit All The Blowing-Themselves-Up Motherfuckers, in dem ein eingängiger Chorgesang dominiert. Es wird gefolgt von Feed my Rock n' Roll, dem einzigen eher schwächeren Song auf dem Album. Das filigran-schöne Dhimmi is Blue handelt (u.a.) augenscheinlich vom Sterben und wird mit glockenklarem Gesang zu Klavier vorgetragen. Der Black Sheep Song bildet das inhaltliche Kernstück. In dem ruhigen Akustikgitarrenlied geht es um die "Schwarzen Schafe", die sich nicht von der geführten und manipulierten Masse einnehmen lassen, weshalb sie ein benachteiligtes Randdasein fristen müssen. In ihrer Unangepasstheit bilden sie jedoch das Rückgrat jeder Freiheit und Unabhängigkeit. Den Abschluss bildet das epische I can Remember this Life, das sich gerade wegen seiner pulsierenden Ruhe um so eindringlicher in den Geist des Hörers schraubt. Eine meditative Stimme singt eine fast altertümlich wirkende Melodie zu einem harmonischen Gemenge aus einzeln gesetzten Klaviertönen, Synthesizerklängen und wabernden Mellotronlinien - ein würdiger Abschluss für ein großartiges Album...(spatzier.net)
Part1:
Black Sheep
Part2:
Black Sheep
Titelliste
CD1:
01 Come The Revolution
02 It's Too Late To Turn Back Now
03 These Things I Know
04 Psychedelic Odin
05 Blood Sacrifice
06 The Shipwreck Of St. Paul
CD2:
07 All The Blowing-Themselves-Up Motherfuckers
08 Feed My Rock'n'roll
09 Dhimmi Is Blue
10 The Black Sheep's Song
11 I Can Remember This Life
Genre: Alternative
Bitrate: 224 kBit/s (VBR)
Year: 2008
Blue Angel
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vor 20 Stunden
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