Reinhard Friedrich Michael Mey (* 21. Dezember 1942 in Berlin) ist ein deutscher Musiker und ein Hauptvertreter der deutschen Liedermacher-Szene. Pseudonyme sind Frédérik Mey (in Frankreich), Alfons Yondrascheck und Rainer May.
Reinhard Mey wurde am 21. Dezember 1942 im Berliner Stadtteil Wilmersdorf als zweites Kind des Rechtsanwalts Gerhard Mey und der Lehrerin Hertha Mey, geb. Koch, geboren.
Er besuchte das Französische Gymnasium in Berlin, wo er 1963 das deutsche Abitur sowie das französische Äquivalent Baccalauréat absolvierte. Einer seiner Klassenkameraden im Französischen Gymnasium war der spätere Liedermacher Ulrich Roski. Auch die Politologin Gesine Schwan war mit Mey in einer Klasse [1]. Mey begann danach eine Industriekaufmannslehre bei der Schering AG Berlin. Ein darauf begonnenes Studium der Betriebswirtschaftslehre an der TU Berlin brach er nach sechs Semestern ab, um sich ganz der Liedermacherei zu widmen.
Mit zwölf Jahren hatte Mey seine erste Klavierstunde, mit vierzehn wurde ihm von seiner Tante seine erste Gitarre geliehen, kurz darauf folgte seine zweite, die er für vierzig Mark erstand. Er brachte sich selber das Trompetespielen bei. Bereits während der Schulzeit sammelte er mit Freunden Erfahrungen auf der Bühne mit der Aufführung von Skiffle-Musik in der Band Rotten Radish Skiffle Guys (engl. Rotten Radish: Faule Radieschen) (gegr. 1957). Im Jahr 1961 bildete sich die Gruppe Les Trois Affamés (franz. für ‚Die drei Ausgehungerten‘) mit Wolfgang 'Schobert' Schulz. Meys erstes Chanson, Ich wollte wie Orpheus singen, kam 1964 heraus. 1964 bekam Mey die Möglichkeit, auf dem Festival Chanson Folklore International auf der Burg Waldeck, einer Burgruine im Hunsrück, seine Lieder vorzutragen. 1967 startete er für Deutschland beim Knokke-Festival in Belgien. Dies führte zu seinem ersten französischen Plattenvertrag.
1967 heiratete er die Französin Christine, von der er sich 1976 scheiden ließ. Sie starb 2002 an Brustkrebs. Mey lebt seit 1977 in Berlin-Frohnau in zweiter Ehe mit seiner Frau Hella. Er hat mit ihr zwei Söhne (geboren 1976 und 1982) und eine Tochter (geboren 1985).
Bis 2007 hat Mey 24 deutsche Studioalben herausgebracht, das erste 1967 mit Ich wollte wie Orpheus singen, das letzte 2007 mit Bunter Hund. Von 1986 bis 2004 veröffentlichte Reinhard Mey seine Studioalben im Zweijahresrhythmus, jeweils im Mai. Die erste goldene Schallplatte gab es für Ich bin aus jenem Holze (1971). Seinen größten Erfolg veröffentlichte er mit Mein achtel Lorbeerblatt (1972); sein bekanntester Song dürfte Über den Wolken (1974) sein. Unter anderem erreichte dieser Titel bei der Wahl der 100 besten Lieder des Jahrhunderts (vom ZDF im Rahmen der „100 Besten“-Sendung veranstaltet) den 4. Platz, obwohl er ursprünglich nur als B-Seite der Single Mann aus Alemannia herausgebracht wurde.
Zu den Studioaufnahmen veröffentlichte Mey zwölf deutsche Live-Platten, die sich seit Anfang der 1990er durch einen beträchtlichen Teil an einleitenden Sprechbeiträgen auszeichnen. Außer diesen beiden Plattentypen gibt es eine große Anzahl von Samplern, Singles und eine DVD, die in wesentlichen Teilen Filmmaterial enthält, das anlässlich des 60. Geburtstags 2002 produziert wurde.
Mey hatte beachtlichen Erfolg in Frankreich und den Niederlanden. Es gibt in französischer Sprache sieben Frédérik Mey-Alben und zwei Live-LPs, zuletzt erschien nach 23-jähriger Pause die CD Frédérik Mey, Vol. 7 – douce france (2005). Des weiteren erschienen Texte von Mey in französischen Schulbüchern. Auf niederländisch erschien 1975 Als de dag van toen (‚Wie vor Jahr und Tag‘) – seine einzige Doppel-Platin-Platte überhaupt – und 1976 Er zijn dagen ... (‚Es gibt Tage ...‘). Der Versuch, 1970 mit einer LP in Großbritannien Fuß zu fassen, schlug fehl.
Meys Lieder zeichnen sich durch ausdrucksstarke, oft sehr umfangreiche Texte und eingängige Melodien aus. Sie sind stark vom französischen Chanson beeinflusst, behandelten im Gegensatz zu diesem aber anfangs eher selten politische Themen. Erst seit den späten 1990ern finden sich zunehmend auch Politik-kritische Stücke auf den Alben (Die Waffen nieder, Sei wachsam, Heimatlos, Das Narrenschiff, Frieden, Nein, meine Söhne geb ich nicht, Kai usw.). Dabei vertritt Mey eine moderat linksliberale politische Position. In seinen Liedern setzt er sich besonders für die Werte Freiheit und Gewaltlosigkeit / Frieden ein und engagiert sich auch dafür (beispielsweise im Bundestagswahlkampf 2002 für den Omnibus für direkte Demokratie oder auf einer Großdemonstration Anfang 2003 in Berlin gegen den bevorstehenden Irakkrieg).
Reinhard Mey behandelt sonst in seinen Liedern im Wesentlichen aus dem Leben gegriffene Themen. In den 1960ern und 1970ern waren das unter anderem Liebeslieder (Und für mein Mädchen, Herbstgewitter über Dächern, Wie vor Jahr und Tag, Sommermorgen, usw.), Lieder über das Fliegen (Über den Wolken, Ikarus, usw.), satirische Betrachtungen von gesellschaftlichen Gegebenheiten und den Widrigkeiten des Alltags (Diplomatenjagd, Annabelle, Einen Antrag auf Erteilung eines Antragformulars, Die heiße Schlacht am kalten Buffet usw.) oder seines eigenen Lebens (Trilogie auf Frau Pohl, Ankomme Freitag, den 13., usw.). Gelegentlich gelingt es ihm dabei, die deutsche Sprache zu prägen (Der Mörder ist immer der Gärtner). Immer wieder benutzt Mey die Form der spöttischen Demaskierung, um sich zum Beispiel über die Unzuverlässigkeit von Handwerkern (Ich bin Klempner von Beruf), die Auswüchse des modernen Regietheaters (Zwei Hühner auf dem Weg nach vorgestern) oder über heuchlerische Politiker (Was kann schöner sein auf Erden, als Politiker zu werden) lustig zu machen. Durch die Geburt seiner Kinder ergab sich ab 1977 ein neuer Schwerpunkt: Kinder und Familie (Du hast mir schon Fragen gestellt, Keine ruhige Minute, usw.). Dieses Thema dominierte bis in die frühen 1990er.
Mey ist überzeugter Vegetarier und engagierte sich bei der Organisation PETA aktiv für den Tierschutz. Seit 1992 setzten sich einige seiner Lieder kritisch mit dem Thema Tierschutz auseinander (Die Würde des Schweins ist unantastbar, Hasengebet, Tierpolizei, Erbarme dich, Hundegebet). Diese und andere Tierlieder aus verschiedenen Jahrzehnten veröffentlichte er 2006 gesammelt auf dem Sampler Frei!.
Meys Lieder wurden von der deutschsprachigen Musikkritik und Presse großteils positiv aufgenommen und überwiegend als angenehmer Kontrast zur seichten Schlagermusik mit ihren niveauarmen Texten gesehen. So nannte ihn beispielsweise die Neue Zürcher Zeitung einen „seltenen Glücksfall im Showbusiness“, mit „jungenhafter Frische, unbekümmerter Spontaneität und Direktheit im Kontakt mit dem Publikum.“
Mit wachsendem Erfolg häuften sich in den siebziger Jahren jedoch auch negative Kritiken, vor allem von linker Seite, die ihm mangelndes politisches Engagement, Ängstlichkeit und einen Hang zur Idylle vorwarfen. So bezeichnete Volker Rebell in der Frankfurter Rundschau Meys musikalische Gestaltung als „nicht unterscheidbar von der kleinkarierten Schlagermusik [...] von der Essenz her der gleiche Kohl, die gleichen beschränkten Variationen über ein Standardsortiment musikalischer Muster“. Barry Graves nannte den Sänger in der Welt einen „nichtssagenden Schnurrenerzähler“, einen „Fluchthelfer der Umweltverdrossenen“ und einen „Heintje für geistig Höhergestellte“. Der Kabarettist Dieter Hildebrandt sprach von einem „Heino fürs Dritte Programm“. Einen Höhepunkt erreichte diese Kritik Mitte der 1970er, als Mey in dem Lied Annabelle Erscheinungsformen und Auswüchse der Studenten- und 68er-Bewegung aufs Korn nahm. Thomas Rothschild schrieb in dem Buch Liedermacher: „Mit dieser Karikatur einer linken Studentin [...] entpuppte sich Reinhard Mey endgültig als einer, der seinen kleinbürgerlichen Zuhörern, die sich ihre heile Welt nicht rauben lassen wollen, nach dem Mund singt. [...] Was offenbar sogar Moderatoren für Humor halten, ist bösartige Lächerlichmachung einer Minderheit. Von der Annabelle, die nie lacht, zum Russen mit dem Messer zwischen den Zähnen ist es nur ein Schritt. Mey betreibt mit Annabelle Hexenjagd in Chanson-Form.“
In späteren Jahren wurde Mey nicht mehr derart scharf wegen seiner Liedinhalte kritisiert und in Frankreich, dem Land des Chansons, gab es jahrzehntelang keinen einzigen vergleichbaren Verriss.
Mey selbst reagierte 1972 auf die Kritik auf seine Art – mit einem Chanson: Darin heißt es: „Und ich bedenk', was ein jeder zu sagen hat / Und schweig' fein, still / Und setz' mich auf mein Achtel Lorbeerblatt / Und mache, was ich will.“ (Mein Achtel Lorbeerblatt, 1972)
Für das Lied Annabelle, das ihm nach eigenem Bekunden „jede Menge Ärger, aber auch jede Menge Spaß“ eingebracht hat, schrieb er Jahrzehnte später eine Art Entschuldigungssong, in dem er seine Wertschätzung für Annabelle zum Ausdruck bringt (Der Biker). Die Freundschaft und Anerkennung politisch engagierterer Liedermacher hatte er ohnehin nicht verloren, wie seine gemeinsamen Auftritte mit Hannes Wader und Konstantin Wecker zu Hannes Waders 60. Geburtstag und auf der bereits erwähnten großen Friedensdemonstration im Vorfeld des Irakkrieges zeigten.
Reinhard Mey - Mein Apfelbäumchen
Titelliste
01 Mein Apfelbaeumchen
02 Keine ruhige Minute
03 Menschenjunges
04 Beim Blaettern in den Bildern
05 Zeugnistag
06 Vaters Nachtlied
07 Zu deinem dritten Geburtstag
08 Nein, meine Soehne geb' ich ni
09 Alle guten Dinge sind drei
10 Die erste Stunde
11 Und nun faengt alles das noch
12 Lulu
13 Alles ist gut
14 Ich frag' mich seit ner Weile
15 Abends an deinem Bett
16 Kleiner Kamerad
Name: Reinhard Mey - Mein Apfelbäumchen
Genre: Liedermacher
Upper: Terror
Bitrate: 320 KBit/s
Größe: 134 MB
Passwort: likedeeler
Format: mp3
Jahr: 1989
Bather at Deauville by Kees van Dongen
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Cornelis Theodorus Maria "Kees" van Dongen (26 January 1877 – 28 May 1968)
was a Dutch-French painter who was one of the leading Fauves ("Wild men" =
th...
vor 18 Stunden
1 Kommentar:
leider dowm
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