Warum ich nicht eher auf die Idee gekommen bin diese absolut geniale Scheibe hier mal vorzustellen, weiß ich nicht...
Bots ist eine niederländische Musikgruppe der 1970er und 1980er Jahre, die Elemente von Folk, Jazz und Rock zu einer charakteristischen Mischung mit Texten in niederländischer und später deutscher Sprache verband.
Die Gruppe bots (niederländisch botsen: „zusammenstoßen“) trat 1974 zusammen und veröffentlichte zunächst nur Lieder in niederländischer Sprache. Die Texte waren überwiegend politisch, sozialkritisch und von der Friedensbewegung der 1970er Jahre beeinflusst. Treibende Kraft war der Sänger und Gitarrist Hans Sanders, der bereits 1967 seine erste Single veröffentlichte. Er starb am 3. November 2007 in Eindhoven.
Nach dem Auftritt auf dem Festival Rock gegen Rechts in Frankfurt im Juni 1979 wurden bots auch in Deutschland bekannt und erhielten ein Angebot, ihre Texte einzudeutschen. Bei den Übersetzungen halfen bekannte Persönlichkeiten wie Wolf Biermann, Diether Dehm, Dieter Hildebrandt, Hanns Dieter Hüsch, Peter Tobiasch, Henning Venske, Hannes Wader und Günter Wallraff.
Bekannt sind von bots unter anderem die Hits Sieben Tage lang und Aufstehn! Die eingängigen Melodien ihrer Songs sind teilweise traditionellen Folksongs entlehnt. So beruht das bekannte Sieben Tage lang auf dem bretonischen Trinklied Son ar Chistr (Lied vom Cidre), das 1970 durch eine Aufnahme des Harfenisten Alan Stivell, auf seinem Album „Reflets“ (1970), international popularisiert worden war. Die Melodie des Liedes Sieben Tage lang wird gelegentlich von Künstlern für ihre eigene Musik benutzt, wie zum Beispiel in Scooters How Much Is The Fish.
Die Gruppe erlangte besonders in der Friedens- und Anti-Atomkraft-Bewegung der 1980er Jahre Popularität.
Nach dem Rückgang der Popularität und dem wieder niederländischen Album Paradijs 1990 zogen sich die Mitglieder der Gruppe ins Privatleben zurück. Ein Wiederaufleben gab es nach einem Auftritt auf dem niederländischen Folkwoods-Festival 2001, dem 2003 ein weiterer folgte.
Quelle: lastfm.de
Rezensionen bei Amazon
Jeder, der schon mal eine ausgelassene Party besucht hat, wird das Lied "Sieben Tage lang" kennen (Was wollen wir trinken...), das immer wieder als Ode an den Alkohol herhalten muss. Weitaus weniger jedoch kennen das ganze Album, welches den Text in einen ganz anderen Kontext setzt.
"Aufstehn" ist eine Sammlung kritischer Lieder, welche die Mentalität der Endsiebziger/Anfangachtziger wiedergibt, als gesellschaftliche und politische Missstände noch energisch angegangen und als Teil der eigenen Verantwortlichkeit begriffen wurden und eigenes Engagement und Tatkraft höher im Kurs standen als Bequemlichkeit.
In diesem Sinne lässt das Album kaum ein Problemthema aus: Ausländerfeindlichkeit, Leistungsdruck, Gesundheit, Generationen- und Geschlechterkonflikt oder Profitgier bekommen nach und nach in wohltuend scharfzüngiger Offenheit ihr Fett weg. Dazu kommen Lieder, die zum Mitmachen aufrufen - nicht zum gewaltsamen Aufruhr sondern zur argumentativen Auseinandersetzung mit den Problemen der Gesellschaft und zum Umdenken.
Die CD ist ein historisches Stück Zeitgeist, wobei einige der Probleme immer noch einer dauerhaften Lösung harren. Die kernigen Texte geben aber klar damalige Sprache und Kampfgeist wieder. Sicher aber ist diese Form der Auseinandersetzung mit der Gesellschaft nicht jedermanns Geschmack - besonders wenn man sich von der CD weitere Partysongs a la "Sieben Tage lang" verspricht.
1980 klangen gerade die wilden und revolutionären Siebziger aus, und Bots legte eine Platte vor, die meiner Meinung nach dieses Jahrzehnt charakterisiert. Ohne die Nomenklatura beim Namen zu nennen schafft die Band es einem gegen die Obrigkeit einzunehmen. Quält einem diese doch nur mit endlosen Formularen auf Sozial- und Arbeitsamt ("Krüppel"). Wenn aber alle guten Menschen zusammenhalten wird alles besser ("Sieben Tage Lang"). Und am Ende wird man sich gegen jeden Unbill wehren ("Aufstehn"). Mit holländischem Akzent singen Bots hier einem regelrechte neue Klassiker der Arbeitermusik vor. Schließlich war es Wolf Biermann der die Texte ins Deutsche übersetzt hatte. Besonders genial auch das neunminütige "Nichtsnutz". Also alle, die noch nicht im Gehirn nach Deospray stinken - kaufen (Textpassage von "Aufstehn")!
Quelle: Amazon.de
Aufstehn (1980)
01 - Der Mann
02 - Doktor
03 - Der Plan
04 - Nichtsnutz
05 - Sieben Tage lang
06 - Krüppel
07 - Ali
08 - Geburt
09 - Aufstehn
Bather at Deauville by Kees van Dongen
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Cornelis Theodorus Maria "Kees" van Dongen (26 January 1877 – 28 May 1968)
was a Dutch-French painter who was one of the leading Fauves ("Wild men" =
th...
vor 23 Stunden
1 Kommentar:
Ich kenne diese LP jetzt seit eben fast 30 Jahren - und finde die Texte immer noch sooooo passend!
Danke vielmals für die späte und dennoch tolle Idee, mal was darüber zu schreiben!
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