Schatten hat uns die beiden Alben, die ich in diesem Post vorstellen möchte, zur Verfügung gestellt. Auf Der Chef und Schleimig sind die Songs, weswegen man Zeltinger entweder mögen oder hassen muss. Mit voller Kraft läßt Jürgen und Band hier den kölschen Proll raushängen. Aber nicht den Durchschnittsasi mit der berühmten Einbauküche, die rustikal ist aber dennoch modern, sondern den Kölschen Jung der frühen Achtziger, in der Punk Lebensgefühl war. Jürgen Zeltinger trat im Kachelsaal des Stollwerck und auch in anderen Schuppen Kölns auf. Das Photo auf Schleimig zeigt ihn übrigens im Blue Shell, das es immer noch in der Art gibt.
Laut seiner Homepage arbeitet Zeltinger an einem neuen Album.
Hinweis an die Puristen:
Die Schleimig hatte leider einen Aussetzer bei Rock'n'Roll-Betrug, ich hab den Track durch einen aus einer anderen Quelle ersetzt, so dass das Album vollständig ist.
Zeltinger war eigentlich nur ein Gag, im Frühjahr 1979
spielten sie zur Karnevalszeit einige Konzerte in Kölner Clubs, mehr nicht. Der letzte Auftritt im Roxy wurde von Conny Plank aufgenommen, gemischt und produziert, dieser Mitschnitt bildete dann die A-Seite der ersten LP von Zeltinger, und niemand konnte ahnen, welchen Erfolg sie haben sollte.
So hat Zeltinger praktisch den Kölsch-Rock erfunden, er nannte es selber Asi-Rock, mit dem Begriff konnte sich natürlich nicht jeder identifizieren, und dann wurde er von BAP überrollt, aber das war eigentlich Studenten-Rock.
Interview mit Stefan Krachten auf kölninside
Er ist für seine große Schnauze bekannt, kennt normalerweise kein Tabu – aber ein Thema hat er bislang aus Scham verschwiegen.
Seit zwei Jahren lebt Kölns Ausnahmerocker Jürgen Zeltinger (57) von der Stütze. „Ich hab’ keinen Bock, dass die Leute mich dumm anquatschen deswegen“, erzählt die „Plaat“ und guckt auf den Boden.
Trotz seiner dreieinhalb Zentner Lebendgewicht sieht der Rockdinosaurier auf einmal klein und verletzlich aus. Der „Asi mit Niwoh“ kämpft um seine Existenz…
Die Auftritte sind weniger geworden. „Solo bin ich im November das letzte Mal aufgetreten. Mit meiner Band vor vier Wochen“, sagt er. Das Geld, was er mit den Shows einnimmt, verrechnet er mit dem Sozialamt. Da ist er korrekt.
Er lebt in einer kleinen Hochhaus-Wohnung in Bickendorf. Seine Bude ist piccobello. Auf dem Wohnzimmertisch stehen Sonnenblumen. „Nicht schlecht für einen Junggesellen“, freut er sich. Er will kein Mitleid. Er braucht kein Mitleid.
Die Platte, die ihn 1979 bekannt gemacht hat (Live im Roxy/Bunker) ist für ihn Realität geworden. Das Lied „Sozialamt“ – Refrain: Morgen geh’ ich zum Sozialamt. Da gibt es Geld, Geld, Geld… – wirkt heute fast wie Hohn. Aber aufgeben will Jürgen nicht. Er rockt, er schwitzt und er trinkt weiter.
Im vergangenen Jahr hatte er ein großes Comeback versucht. Er war mit „Trink eine Bier“ auf der Brings-Halloween-Party aufgetreten. „Ich hab’ Peter mal vor vielen Jahren geholfen, als die gar nicht voran kamen. Jetzt wollte der sich revanchieren“, so Zeltinger: „Wir wollten zusammen ins Studio, dann durch den Karneval ziehen – aber die haben mich ein halbes Jahr lang versetzt. Zum Kotzen, voll Scheiße! Die labern nur, die Jungs. Per Handy haben die mir abgesagt.“
Diese Vorwürfe bringen Peter Brings auf die Palme: „Der Junge soll professionell werden, aufhören zu saufen. Das ging überhaupt nicht. Der konnte sich keinen Text merken.“
Das lässt Zeltinger kalt: Er sei in russischem Wodka konserviert – steht zumindest auf seiner Internetseite…
Kölner Express, 23. Januar 2007
Hommage an Jürgen Zeltinger
Vom Silvester-Konzert der Ärzte im früheren Müngersdorfer Stadion, das heute Rheinenergie Stadion heißt.
Da es für die Ärzte kein Konzert wie jedes andere war, hatte sich die 'beste Band der Welt' auch wieder ein paar Specials einfallen lassen. So wurde gegen Abschluss des ersten Blocks um kurz vor 23.00 Uhr der alte Zeltinger-Klassiker "Müngersdorfer Stadion" gespielt und die Ärzte versuchten sich erstmalig in kölschem Gesang, was ihnen meiner Meinung nach erstaunlich gut gelang. Der Song ist die deutsche Version des Ramones-Klassikers "Rockaway Beach" und war einer der größten Erfolge von Zeltinger vor mehr als 25 Jahren. Nach "Ist Das Alles?" wurde eine kurze Pause eingelegt und Bela verabschiedete sich mit den Worten: »Wir müssen jetzt mal eben ins Sauerstoffzelt, bis gleich.«
rocktimes.de
Das you-tube Video der Ärzte Müngersdorfer Stadion
Schleimig
Der Chef
Bather at Deauville by Kees van Dongen
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Cornelis Theodorus Maria "Kees" van Dongen (26 January 1877 – 28 May 1968)
was a Dutch-French painter who was one of the leading Fauves ("Wild men" =
th...
vor 43 Minuten
7 Kommentare:
schöne sach...lange gesucht..hier gefunne
Hi likedeeler,
danke für das Kompliment auf dem zero g sound blog, das ich gerne auch an Dich/Deine Seite zurückgebe - tatsächlich schaue ich schon lange Zeit regelmäßig bei Dir vorbei und freue mich über das häufige Wiederentdecken von Musik, die ohne Deinen blog irgendwo in meinen Vinyl-Kisten verstauben würde. Und natürlich übre das Neu-Entdecken von Künstlern, die ich noch nicht kannte. Zuletzt hast Du mir mit Zeltinger eine riesen Freude gemacht! A propos Köln: Kennst Du zufällig Schröder Roadshow und hast Du vielleicht auch noch was von denen? Ich habe vor, in den nächsten Tagen was von denen zu posten (Anarchie in Germoney, Live in Tokyo, Deutschland, Deutschland), mir fehlen aber einige Alben.
Ach ja: der Name Deines blogs ist großartig! Werde Dich auch in den blog roll aufnehmen.
Greetings!
Ich weiss einen Link für die SoloPlaat...wie können wir in Kontakt treten?
Gruss Terry
Hi Terry,
großartig - veröffentliche den link doch einfach hier in den comments! Wäre toll & schon mal vielen DAnk!
zero g sound: guck mal in die shout-box bei mir. Datum 09.10.2007.
werds aber demnächst auch mal vorstellen.
Danke für den Tip!!!!
Hi!
Habe mich super über die zeltinger platten gefreut, echt total super, dass man das mal als mp3 hören kann! vor allem "der chef" finde ich absolut super, ist echt kult...
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