"Den verstehe ich nicht." Die knappe Erwiderung eines jungen Redaktionskollegen auf den Wunsch nach Würdigung vorliegender kritisch-historischer Werkaugabe sagt einiges über den Status Rocko Schamonis. Bei Nichtgefallen sucht der pokulturell Strebsame den Fehler im Zweifel bei sich selbst. Wird doch dieser Mann von so vielen berühmten Musikerkollegen noch immer schlicht "King" gerufen. Distelmeyer, Campino, Koze - um nur wenige zu nennen.
Rocko Schamoni ist, wie er in einem Interview treffend selbstreflexiv feststellte, ein "Musician's Musician". (Hamburger) Kollegen verehren ihn zutiefst: Als Erfinder dessen, was später unter dem Namen "Fun-Punk" unsäglich wurde. Als Gründer von etwas, das man heute nicht mehr "Hamburger Schule" nennen darf. Als Schlager - Revival - Vorwegnehmer und Disco-König.
laut.de
Wir schreiben das Jahr 1991. Abgesehen von den gerade in der deutschen Sprache angekommenen Element of Crime findet deutsche Popmusik die intelligent und unpeinlich ist keinen Anklang. Deutschsprachige Bands müssen sich, in einer Zeit, in der der deutsche Schlager auf einem furchtbaren Niveau angelangt ist, immer noch den Vorwurf, zu eben jener Musik zu gehören, gefallen lassen. Ihre einzige Waffe zur Abgrenzung: lärmende Gitarren.
Laute Gitarren? Fehlanzeige bei Rocko Schamoni. Er begibt sich in die Höhle des Löwen. Spielt Discofunk, macht Pop, covert Juliane Werding (okay, das Argument gilt nicht, das haben Joan Baez und The Band auch gemacht), so dass man kurz den Eindruck gewinnen könnte, hier handelt es sich tatsächlich um ein Schlageralbum. Dieser Eindruck wird natürlich sofort korrigiert, wenn man Schamonis Texten lauscht: Er pendelt zwischen ironischer Selbstbeweihräucherung ("Sexy"), Politik ("Du wählst CDU, darum mach ich Schluss") und Paranoia ("Nackt in Las Vegas"), beweist dabei aber immer seine Ausnahmestellung in der deutschen Szene.
Der beste Song ist allerdings "Monster", das klingt wie "Boney M." im Bier und Doppelkorn Delirium. Beeindruckend, saukomisch und es klingt wie die Ärzte seit "Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer". Wohlgemerkt 9 Jahre später erschienen. Da haben wir's wieder, Schamoni - seiner Zeit voraus. Und jetzt alle: "Sie wollen uns zerstören / Wir können uns nicht wöhren / Von Hamburg bis nach San Francisco / Die ganze Welt ist eine Monsterdisco."
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Disco
Title
1 Sexy
2 CDU
3 Freiheit
4 Candy wollte ein Kind
5 Körpersex
6 Nackt in Las Vegas
7 Obsession
8 Rocky (Rocko)
9 Monster
10 Die süssesten Früchte
Genre: Alternative
Bitrate: 192 kBit/s
Year: 1991
Bather at Deauville by Kees van Dongen
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Cornelis Theodorus Maria "Kees" van Dongen (26 January 1877 – 28 May 1968)
was a Dutch-French painter who was one of the leading Fauves ("Wild men" =
th...
vor 2 Stunden
6 Kommentare:
die bitte auch noch mal, bitte bitte
Also dass wäre einfach nur klasse wenn man diese Meisterwerk Noch mal online stellen könnte.
ouhja... reupp wär spitze,
thx
kommt bald
neuer link:
http://ifile.it/1ofm7ds/KRS-D.rar
Beide links sind leider offline. Hat noch jmd die Platte? Und allgemein frühe Alben von Schamoni? DankE!
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