Was zunächst klingt wie Worldmusic aus fernen Ländern, Nitin Sawhney oder Nusrat Fateh Ali Khan, hat seine Wurzeln nur einige Hundert Kilometer von hier, in der Bretagne. Denez Prigent, der breiteren Öffentlichkeit unbewusst vielleicht durch einen Song in Ridley Scotts Film "Black Hawk Down" bekannt, entdeckte früh im Leben seine bretonischen Wurzeln. "Ich fühlte mich als Kind meinen Großeltern sehr nah und bewunderte den inneren Frieden, den sie aus ihrer Verbundenheit mit der Natur zogen", schildert Prigent heute. "Ich war als Kind völlig hingerissen von der Art wie meine Großmutter singen konnte." Die Gesänge der Großmutter kamen aus dem bretonischen Kulturgut, hießen Gwerz und Kan ha Diskan und hatten von ihrer Anlage her etwas Exorzistisches. Denez Prigent lernte sie ebenfalls zu singen und triumphierte 1992 auf dem Transmusicales-Festival in Rennes, als er sie dort einem Rockpublikum vortrug.
Seine ersten beiden Alben prägten Prigent als eine Art "Techno-Gwerz-Künstler", worüber er kürzlich in einem Interview mit der französischen RFI lächeln musste und sagte: "Ich sehe mich erst einmal als Sänger von Gesängen, einen Barden oder Poeten, ich spreche zwar bretonisch, wäre ich aber Berber der Tibetaner, hätte meine Musik dennoch eine ähnliche Ausstrahlung, getragen von meinen persönlichen Emotionen." Der Gwerz handelt in der Regel jedoch von den großen Themen, vor allem dem omnipräsenten Tod. Nach seinem letzten, vielbeachteten Album "Irvi", das elektronisch geprägt war, ist Denez Prigent auf "Sarac´h" wieder zu akustischeren Ensembles zurückgekehrt. Und er featuret dort die größten weiblichen Stimmen der keltischen Szene, wie Lisa Gerrard, Yanka Rupkina oder Mari Boine. "Die erste Person, die mich musikalisch inspirierte, war eine Frau, meine Großmutter", kommentiert Prigent. "Die Betagne ist eigentlich ein Matriarchat." Darüber hinaus lud er Musiker aller Nationalitäten zu den Aufnahmen ins Studio, wie Tablaspieler Latif Khan, Marcel Aubè an der chinesischen- und Farhat Bouallagui der arabischen Violine. Popmusik mit traditionellen Wurzeln zu verbinden kann trivial ausfallen. Zu den Ausnahmen, denen es gelungen ist, auf ihre ganz persönliche Weise das Moderne mit dem Alten zu verbinden, gehört Björk - und Denez Prigent.(amazon)
Sarac'H
Titelliste
1. An hini a garan
2. E garnison
3. Sarac'h
4. Geotenn ar marv
5. N'eus forzh...
6. Dispi
7. Son alma ata
8. Gwerz kiev
9. Ar gwez-sapin
10. Ar vamm lazherez
Genre: Folk
Bitrate: 256 kBit VBR/s
Year: 2003
Bather at Deauville by Kees van Dongen
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Cornelis Theodorus Maria "Kees" van Dongen (26 January 1877 – 28 May 1968)
was a Dutch-French painter who was one of the leading Fauves ("Wild men" =
th...
vor 7 Stunden
1 Kommentar:
Das ist einfach nur schön -- ohne blöde Weltmusik-Klischees, ohne im geringsten süßlich oder langweilig zu sein. Eine wirkliche Bereicherung, vielen Dank.
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