The Cure , 1976 als Easy Cure von Robert Smith (voc, g), am 21. April 1959 in Crawley, Sussex, geboren, Laurence Tolhurst (dr, kb), am 3. Februar 1959 geboren, Michael Dempsey (bg) in Crawley, Sussex, gegründet, spielten sich mit Leidensmiene durch ein "Marathon an Angstzuständen, die auf einem drei Akkorde umfassenden Hypno-Minimalismus und Smiths bleichem Tenor aufbauten" ("Rolling Stone").
Sie bezeichneten ihre Musik freiwillig als "trostlos" und gingen souverän mit diversen Post-Punk-Stilen um, vom "schmuddeligen Vaudeville über Selbstmord-Rock bis zu überdrehten psychopathischen "camp"-Manieren, über die sie zumeist in brillanter Weise triumphierten" ("Time Out").
Ihre erste Single Killing An Arab, eine ambitionierte Popsong-Fassung von Albert Camus' 1942 erschienener Novelle "Der Fremde", machte The Cure 1979 zu Kritikerfavoriten. Das Debütalbum Three Imaginary Boys überraschte mit zwei klassischen Singles: Boys Don't Cry, eine bittere Demontage populärer sexueller Stereotype, Jumping Someone Else's Train, die düstere Abrechnung mit oberflächlicher Trendgier. Fortan lamentierte die Gruppe, die um den Kern Smith, Tolhurst ständig fluktuierte, über Identitätsverlust, Weltschmerz, geballte Verzweiflung und "geschichtslose Erfahrungen in leeren Räumen" ("Sounds"), gab sich angstbesessen, furchtbefallen, pessimismusbeladen. "Manche Leute machen aus Elend einen Beruf", lästerte der "New Musical Express", wenn Smith mit verschmiertem Lippenstift im Gesicht und zerwühlter Haarpracht seinem Publikum zugeiferte: "Du bestehst ja bloß aus drei kranken Löchern, die wie Schwären triefen, du bist so was von scheißüberflüssig, du bist wie eine schleimige Schnecke am Boden, du bist zu nichts nutze und abscheulich."
Auf diese Weise überschritt die Band relativ oft die Grenze zwischen Grusel und Groteske. One Hundred Years (auf dem Album Pornography, 1982) war "wie Phil Spector in der Hölle, der Gitarrensound auf dem Synthesizer nervte wie ein Migräneanfall, und Smiths querulant-verzweifelte Stimme setzte mit der nettesten Einleitungszeile der Woche ein: "Es ist ganz egal, ob wir sterben"" ("NME").
Der Anführer der Band war sich sicher: "Je weiter wir voranschreiten, desto weniger Ähnlichkeiten gibt es zwischen dem, was wir tun, und dem, was die anderen jemals so gemacht haben."
Dennoch zeigte er emotionale Ermüdungserscheinungen: "Wie lange muß ich so noch in den Wind heulen?" (A Thousand Hours). Das Doppelalbum Kiss Me Kiss Me Kiss Me (1987), das diese Klage enthielt, erschien "Stereo Review" wie "der letzte Tango im Paris des Punk Rock". Immerhin artikulierte Smith seine Dauer-Depressionen "mit einer Überzeugungskraft, die einen frösteln läßt, mit einer Musik, die bedrohlich zersplittert und aufpeitschend ist, daß man immer wieder zuhören muß, selbst wenn man aus dem Kopfschütteln nicht herauskommt."
Dabei hatte Smith schon mit The Head On The Door (1985) eine vorsichtige Richtungsänderung seines Bleich-und-düster-Rocks angedeutet. Die bis dahin erfolgreichste LP der Band wartete mit raffinierter Rhythmik (Six Different Ways) und ausgetüftelter Spieldosenmusik (Close To Me) auf und erschloß Smith und Co. ein neues Publikum, das sie mit Kiss Me Kiss Me Kiss Me noch vergrößern konnten. In ihren Auftritten Ende der achtziger Jahre bestätigte die nun aus Smith, Tolhurst, Simon Gallup (bg), Porl Thompson (g) und Boris Williams (dr) bestehende Band ihre bis dato beste Phase. 1989 dehnte The Cure ihre Aktivität verstärkt auf die USA aus und kam mit ihrem Love Song auf Platz zwei der US-Charts. Anfang des Jahres hatte Smith sich endgültig mit Tolhurst überworfen (dieser gründete später die Band Presence) und für ihn den Keyboarder Roger O'Donnell in die Band genommen. Die LPs Disintegration (1989), das Remix-Album Mixed Up (1990), die Live-EP Entreat (1991) und vor allem Wish (1992) lieferten zwar den einen oder anderen radiofreundlichen Song, immer wieder auch Hits, hinter den verbindlichen Melodien kamen aber auch des Sängers Depressions-Stereotype, sein "Sinn für Majestät" zum Vorschein. 1993 verließ Thompson die Band, die im selben Jahr die Live-Alben Show und Paris herausbrachte. 1996 veröffentlichte die erneut umbesetzte Band Wild Moon Swings, wofür auch ein Bläsersatz, ein Streichquartett, ein mexikanischer Trompeter und ein indisches Orchester aufspielten. Mit diesem Album, das sich auf Platz neun im United Kingdom, zwölf in den USA, gerade noch respektabel plazierte und während der sogenannten Swing Tour auch noch ein nur über Internet vertriebenes Mini-Album abwarf (Five Swing Live, 1997), wollte Smith beweisen, "daß ich das Publikum mittlerweile ebenso ernst nehme wie uns selbst". Erst später merkte er, daß er sich mit der Sound-Vielfalt gefährlich verzettelt hatte ("Süddeutsche Zeitung": "eine Mißgeburt"), und stimmte als nächstem Album einer zweiten Singles-Kollektion zu: Galore - The Singles 1987-1997 (1997). Der erste Single-Sampler von The Cure aus dem Jahr 1986, Standing On The Corner - The Singles, hatte sich innerhalb eines Jahrzehnts immerhin allein in den USA zweimillionenmal verkauft. Nun aber hatte der "Trübsinnsvirtuose" ("Rolling Stone") "keine Lust mehr, Popsongs zu schreiben", und schloß mit Bloodflowers (2000) an die düsteren Werke Pornographic (1982) und Disintegration (1989) wieder an, die er nun als Teile einer Trilogie verstand. Christof Hammer von "Stereoplay" empfand Teil drei als "ein wenig positiver" als die beiden Vorgänger, "eher wohlig-melancholisch als depressiv: Akustikgitarren, Synthesizer und Simon Gallups tiefe, volle Baßlinien sind die tragenden Elemente dieser bis zu elf Minuten langen (Watching Me Fall) Songs in getragenen Tempi, aus denen man förmlich düstere Nebelwände aufsteigen sieht."
Sebastian Wehlings in "Tip" anno 2000 über den "düster leuchtenden Star, der Generationen von Teenagern in einen Zustand tiefer Melancholie versetzt hat: Robert Smith singt und singt, als wäre er einfach nur froh, seine Stimme zu hören."
Er hatte sich schließlich, so Kritiker Lars Jensen, "23 Jahre durch ein Rockerleben gequält, elf Platten veröffentlicht, Überdosen von Heroin, Kokain und Crack überlebt, an seinem Image als Scheintoter geschuftet ..."
, dreimal das Ende der Cure angekündigt, und er redete und redete: "Ich will nur dann Songs schreiben und aufnehmen, wenn ich den Drang dazu verspüre - andernfalls würde ich ein Repertoire beschädigen, das ich doch für ausgesprochen ehrlich halte. Wenn ich anfinge, Songs zu fabrizieren - das wäre lächerlich. Ich wollte nie die Welt erobern. Als ich jung war, wollte ich einfach nur Künstler sein. Erfolg zu haben war sehr schön - aber es ist nicht der Grund, warum ich weitermache. Ob The Cure als hip oder angesagt oder als kulturell bedeutsam gelten, ist mir völlig egal, solange es mir gefällt, darauf habe ich immer Wert gelegt."
An dieser Stelle machen wir mal einen Punkt.
Quelle: musicline.de
Bloodflowers
Concert - the Cure Live
Disintegration
Entreat
Faith (Deluxe Edition)
Japanese Whispers
Join The Dots - B-Sides & Rarities
Kiss Me, Kiss Me, Kiss Me
Lovesong - The Piano Tribute To The Cure
Paris
Pornography (Deluxe Edition)
Seventeen Seconds (Deluxe Edition)
Staring At The Sea - The Singles
The Cure
The Head On The Door
The Top
Three Imaginary Boys (Remastered)
Wild Mood Swings
Wish
Tapiola by Jean Sibelius
-
Tapiola, op.112, is a 1926 symphonic poem by Finnish composer Jean
Sibelius (1865 - 1957). His seven symphonies are generally considered the
highlight o...
vor 17 Stunden
6 Kommentare:
wunderbar, diese seite! all die herrlichen bands und platten aus den 80ern....weitermachen! und wenn ich mir was wünschen darf: wie wäre es mit den "alten" lemonheads?
Thanks so much for the great post!
BTW, "At Night" from the Cure's Seventeen Seconds is truncated at the end by almost a full minute.
echt schön hier =)
thanks a lot ...
no-one knows where to find the famous Orange conert ?
und noch einmal DANKE DANKE DANKE!!!
Ich hab die zwar alle auch als Vinyl, aber dann muss ich sie nicht mehr aufwendig scannen.
Ich freu' mich!
From Argentina...Thanks a lot man. I'm downloding Wish right now. Once again, thanks for you job.
El turko.
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