Der Bruder im Geiste, zumindest was den großartigen, wenn auch bisweilen grotig spielenden Verein meiner Heimatstadt angeht, Hennes11, möchte uns gerne KC Mc Kanzie ans Herz legen.
Übrigens wusstet Ihr, dass unser Maskottchen Hennes Symbol der kölschen Obrigkeitshörigkeit ist? Als Hennes der Erste 1950 Hennes Weisweiler, dem damaligen Trainer des FC, übergeben wurde, hat er ihm steckum auf's Hemd gepinkelt. Daraufhin schloß man ihn sofort ins Herz und hat ihm seinen Namen gegeben, der heute in der 8. Generation fortgeführt wird.

Wer gleichermaßen in den Genuss eines solchen musischen Spektakels kommen mag, dem sei das vierte Album der K.C. McKanzie - Dryland - empfohlen. Gemeinsam mit Partner Joe Budinsky, auch Budi genannt, kreiert die im Alter von 15 Jahren von der Musik verführte Dame einen mehr als schönen Mix akustischer Songs. Beim ersten Hören vielleicht noch recht schnörkellos und simpel erscheinend, offenbart sich vor allem beim mehrmaligen Durchlauf, wie viele Feinheiten doch in dieser Platte stecken. Dryland besticht durch einen Melodienreichtum, der enorm facettenreich sowie stimmungsgebend ist und das Album zu einem tief schürfendem Erlebnis macht.
Bereits das erste Stück, ebenfalls DryLand genannt, entführt in die Welt der K.C. McKanzie, die aus einer ganz eigenen, ziemlich herzlastigen Mischung der Stile Folk und Americana zu bestehen scheint. Die Eigenheit besteht darin, dass die dargebotene Melancholie keinesfalls Überhand gewinnt. Sie wird immer begleitet, ausgeglichen, von einer zuckrigen Leichtigkeit, sogar Fröhlichkeit und lässt den Großteil der Tracks zu einer bittersüßen Angelegenheit werden.
K.C. McKanzie selbst erhebt sich in den Rang der Geschichtenerzählerin. Mit weicher Stimme singt sie voller Herzblut, gefühlsbetont und schafft mit ihren Texten bewegend intime Momente. The Shabby Bride beispielsweise ist einer dieser einnehmenden Songs, der schon während des Verklingens der ersten Töne fesselt und erahnen lässt, wie sehr dieses Lied am Herzen anschlägt. Diese verzweifelte Traurigkeit, die vermittelt wird, ist keine kitschige, den Stereotypen entsprechende. Sie ist ehrlich, realer, vielleicht ein wenig verstörend und beinahe schon erschreckend greifbar. Doch genau darum geht es, um das Anliegen, den Inhalt dieser Stücke. Deren Umsetzung gilt es zu verwirklichen und es funktioniert, hört man Stücke wie Lovesick Boy oder The Preacher‘s Wife. Die Instrumente verhelfen den Emotionen zu ihrer Entfaltung, unterstreichen und setzen die Akzente, die Dryland zu so einer runden Sache machen.
Die Songwriterin K.C. McKanzie beweist mit Dryland ihr einzigartiges Gespür für wahrhaftig affektive Musik mit Tiefgang. Harmonisch schafft sie den Ausgleich zwischen Bekümmernis und Unbeschwertheit, ohne hektisch zwischen den zwei Extremen zu pendeln. Zwar fällt man bei ihr, doch immer weich und immer so auf dem Rücken, dass man gerade noch den Horizont sieht. Und vielleicht ein Stückchen Sonne. Genau der Moment also, der einen wieder erkennen lässt, wie viel die einfachen Momente im Leben doch wert sind.
DryLand

Title
01 DryLand
02 Lonely Fighter
03 Lovesick Boy
04 Man Of Gentle Birth
05 The Preacher's Wife
06 Battlefields
07 The Shabby Bride
08 Mirrors, Spoons and Bottles
09 To The Ground
10 Shades & Light
11 MachineGunFire
12 Not The Loving Kind
13 Into The Killerstorm
Genre: Folk
Bitrate: 140 kBit/s (VBR)
Year: 2009